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Schule & wir

4 | 2016

TITEL

INTERVIEW

Herr Jansons, wie sind Sie zur Musik gekom-

men?

Ich bin in einer musikalischen Familie aufgewach-

sen. Mein Vater war Dirigent, meine Mutter war

Sängerin. Ich habe schon als Dreijähriger Konzerte,

Opern- und Ballettaufführungen besucht.

Welche Instrumente spielen Sie?

Geige, Bratsche und Klavier

War es schon immer Ihr Plan, Dirigent zu

werden?

Für mich war es ganz natürlich, schon als Kind

„Dirigent“ zu spielen. Zwischendurch hatte ich

eine Phase, in der ich Fußballer werden wollte. Ein

Trainer meinte, ich hätte Talent gehabt. Aber dann

habe ich mich besonnen und den Weg des Dirigen-

ten fleißig verfolgt.

Können Sie sich noch an das erste Mal erin-

nern, als Sie vor einem Orchester standen?

Ja, ich war etwa 20 Jahre alt, zu Beginn meines

Studiums am Konservatorium.

Haben Sie manchmal Lampenfieber?

Oh ja, ich habe nach so vielen Jahren immer noch

Lampenfieber. Je nach Konzert und je nach Werk

ist es unterschiedlich stark. Aber das wird vermut-

lich nie aufhören.

Wie sieht für Sie ein typischer Arbeitstag aus?

Mein Alltag beginnt etwa um 8.00 Uhr in der Früh

und geht bis Mitternacht. Während dieser Zeit fin-

den Proben mit dem Orchester, eventuell Chor und

Solisten, statt, sowie Besprechungen aller Art und

Planungen bis in die kommenden Jahre.

Außerdem studiere ich immer meine Noten,

lese viel über die Werke und Komponisten, und

natürlich dirigiere ich die Konzerte. Wenn mir Zeit

bleibt, schaue ich CDs und DVDs an und besu-

che auch ab und zu die Proben und Konzerte von

Kollegen.

(bs)

„Auch nach so

vielen Jahren

habe ich noch

Lampenfieber“

Interview mit Mariss Jansons

Mariss Jansons ... ... wurde 1943 in Riga geboren und entdeckte schon früh seine Liebe zur Musik. Er studierte unter anderem am Leningrader Kon- servatorium, leite- te dann viele Jahre lang die Osloer Philharmoniker. Sein Weg als Chef- dirigent führte ihn bis nach Pittsburgh, aber auch zum Königlichen Concertgebouw Orches- ter nach Amsterdam und nach München: seit 2003 ist er Chefdirigent von Chor und Sympho- nieorchester des Bayerischen Rundfunks.