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Fortsetzung von Seite 6

meinsame Adventsfeier oder

lernen Idee, Aufgabe und Orga–

nisation des Roten Kreuzes

kennen .

Aber wie in anderen Jugend–

gruppen kommt auch die musi–

sche Seite nicht zu kurz. An

den Gruppenabenden wird, vor

allem bei den jüngeren, ge–

malt, gebastelt oder ein span–

nendes Quiz veranstaltet. Sind

begabte Leute da, die es auf die

Bretter zieht, wird auch einmal

ein Theaterstück gespielt.

Selbstverständlich lernen die

j ungen Leute beim jugendrot–

kreuz auch Erste Hilfe, und

zwar in Theorie und Praxis. Sie

wissen nach einem Kurs nicht

nur, wie man Brandblasen und

blutige Beulen verbindet, son–

dern können auch ein gebro–

chenes Bein schienen und eine

Unfallstelle fachgerecht absi–

chern.

Oft gibt es auch Gruppen–

stunden im Grünen, d. h. die

jungen und Mädchen machen

zusammen eine Radtour, spie–

len Ball , wandern oder machen

eine lustige Schnitzeljagd. Man

sieht: Auch Spaß und Spiel ha–

ben bei den Jugendrotkreuzlern

ihren Platz.

Entscheidend für das Pro–

gramm ist es, wofür die jungen

Leute Interesse zeigen, wo sie

und ihr Leiter Schwerpunkte

setzen möchten . Vieles, was

man an den Gruppenabenden

erfahren und gelernt hat, ist ein

Gewinn für das ganze Leben .

Daneben aber kann man es

auch einmal im friedlichen

Wettstreit unter Beweis stellen;

denn jedes Jahr schreibt das

Bayerische Rote Kreuz einen

Wettbewerb aus. Die erste

Runde findet auf Kreisebene

statt. Daran können - eingeteilt

in drei Altersklassen - alle

Gruppen des Jugendrotkreuzes

teilnehmen .

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Das BRKhat einen Jugendverband mit 18000 Mitgliedern.

Helfen können

auc/:ljunge

Leute. Das Ju–

gendrotkreuz

organisiert ihre

kleinen Dien–

ste, zum Bei–

spiel im Rah–

men der Alten–

betreuung und

Nachbar–

schaftshilfe.

Die Aufgaben fordern nicht

nur Köpfchen, sondern auch

eine geschickte Hand. Verlangt

werden zum Beispiel Antwor–

ten auf die Frage, woran man

einen Schlangenbiß erkennt

und wie er zu behandeln ist,

welches Obst am meisten Vit–

amin C besitzt, was pei einem

Urlaub im Ausland zu beachten

ist, wie man alten Menschen in

der Nachbarschaft hilft oder

welche Aufgaben das Rote·

Kreuz in unserer Gesellschaft

übernimmt.

Darüber hinaus müssen die

Teilnehmer an diesem Wettbe–

werb zeigen, daß sie mit Drei–

ecktuch, Heftpflaster, Schiene

und Mullbinde fachgerecht um–

gehen können. Bestimmte Ba–

stelarbeiten oder kleine Thea–

terszenen mit Tanz und Ge–

sang, die von der Gruppe aus

dem Stegreif dargeboten wer–

den müssen, runden die Aufga–

benpalette dieses Wettbewerbs

ab.

Die siegreichen Gruppen aus

den Kreisverbänden messen ihr

Können anschließend auf Be–

zirksebene. ln einer eigenen

Schlußveranstaltung

werden

dann die Landessieger ermit–

telt. ln diesem Jahr fand die

Endausscheidung vom 19. bis

21 . Juli in Coburg statt, in Form

eines großen Zeltlagers. 15

Gruppen nahmen daran teil.

Anwesend bei diesem dreitä–

gigen Finale war auch die Vor–

sitzende des Bayerischen ju–

gendrotkreuzes, Frau Staatsse–

kretärin Dr. Berghofer-Weich–

ner. ln ihrer Begrüßungsanspra–

che wies sie die Teilnehmer

darauf hin, wie wichtig es sei,

daß auch junge Leute in der

Gemeinschaft des Roten Kreu–

zes tatkräftig mitarbeiten . Die

dreitägige Endrunde war für al–

le jungen und Mädchen ein un–

vergeßliches Erlebnis.

Solche Veranstaltungen die-

nen nicht nur dazu, das lugend–

rotkreuz in der Öffentlichkeit

vorzustellen. Vielmehr bietet

sich hier auch die Mögl ichkeit,

daß junge Leute aus allen Tei–

len Bayerns sich während der

Wettbewerbe kennenlernen,

gemeinsame Probleme disku–

tieren, Erfahrungen und Gedan–

ken austauschen und neue

Freundschaften schl ießen.

Solche Kontakte sollen aber

nicht auf die weißblauen Lan–

desgrenzen beschränkt blei–

ben. Daher fördert das lugend–

rotkreuz zahlreiche Treffen mit

ausländischen Gruppen. So be–

suchten junge Tschechen die

JRK-Gruppe in Regensburg,

und Schweden waren zu Gast

beim jugendrotkreuz in Cham.

Die Bergwacht Bayreuth lud

eine Gruppe aus Schottland ein

und feierte mit den jungen Gä–

sten das 25jährige jubitäum.

Bayerische Gruppen flogen so–

gar nach Japan und Amerika,

um die Arbeit der Kollegen dort

kennenzulernen.

Ein interessantes Ziel hatten

sich im letzten Jahr junge Leute

aus dem Kreisverband Nürn–

berger Land ausgesucht. Sie rei–

sten tief in den Süden Jugo–

slawiens, nach Makedonien.

Vom dortigen Roten Kreuz

überaus freundlich betreut, re–

vanchierte man sich nach der

Rückkehr und lud die jungen

Jugoslawen für 10 Tage ins hei–

mische Franken ein.

Für die Gäste hatte man ein

reichhaltiges Besichtigungspro–

gramm zusammengestellt. Hö–

hepunkt und Abschluß dieses

Freundschaftsbesuchs aber war

ohne Zweifel ein bayerischer

und makedonischer Abend, je–

weils von den Gastgebern bzw.

den Gästen organisiert.

Dargeboten wurden den

zahlreich erschienenen Rot–

kreuz-Mitgliedern nicht nur

fränkische und makedonische

Bräuche und Sitten, Trachten,

Lieder und Tänze. Die Teilneh–

mer konnten auch einheimi–

sche Schmankerl und jugosla–

wische Leckerbissen genießen.

Ein rundum gelungener Abend .

10 Tage Aufenthalt sind si–

cher eine kurze Spanne Zeit.

Dennoch hatten beide Seiten

voneinander viel gelernt, man–

ches von der anderen Lebensart

erfahren - trotz aller Sprach–

probleme. Aus solchen Begeg–

nungen wachsen Verständnis

und Toleranz für den anderen .

So dient das jugendrotkreuz der

Völkerverständigung im klei-

nen, leistet damit seinen Bei–

trag zu einem friedlichen Mit–

einander.

Ohne Zweifel : Alle diese Ak–

tivitäten der Jungen und Mäd–

chen im jugendrotkreuz kön–

nen sich sehen lassen. Und

dennoch fehlt in diesem Bericht

noch ein wichtiger Punkt, den

dieser Jugendverband in sei–

nem Programm stehen hat. Sein

Ziel ist es nämlich auch, die

jungen Mitglieder zu sozialem

Engagement anzuregen, das

heißt ihnen Augen und Herzen

zu öffnen für Mitmenschen, die

Hilfe brauchen . Die Möglich-

. keiten, gerade hier aktiv zu

werden, sind vielfältig.

Die jungen Leute vom

jugendrotkreuz helfen z. B.

mit, neue Spielplätze anzule–

gen . Wenn es gilt, Behinde

ins Schwimmbad, Theater o

zu einer Sportveranstaltung zu

fahren, sind jugendrotkreuzler

ebenfalls dabei, gehen Sanitä–

tern oder Rotkreuzfrauen zur

Hand.

Auch ältere alleinstehende

Menschen können mit ihren

Diensten rechnen. Die jungen

Helfer vom jugendrotkreuz

kaufen für sie ein, besorgen

ihnen Lesestoff aus der Büche–

rei oder holen das Brennmate–

rial aus dem Keller.

Großen Anklang findet auch

der Sanitätsdienst des Roten

Kreuzes in den Schulen . jeder,

der hier mitmachen will, muß

zuerst einen Erste-Hilfe-Kurs

absolvieren . Dann darf er in der

Pause, bei Sportfesten oder im

Skilager seine Mitschüler ver–

sorgen, wenn es kleinere Ver–

letzungen gibt.

Heute sind bereits an ü

hundert bayerischen Schulen

derartige Sanitätsgruppen ein–

gerichtet. Rund 1300 junge

Menschen leisten hier Dienst

für ihre Kameraden - in der

Freizeit und ohne Bezahlung.

Die Liste der hier aufgezähl–

ten Aktivitäten könnte man be–

liebig fortsetzen. Doch die we–

nigen Beispiele mögen genü–

gen. Sie 'zeigen uns das Bild

einer Jugend, die nicht nur für

sich lebt oder aussteigen will,

sondern auch an andere denkt.

Solche junge Leute gibt es

mehr, als wir in der täglichen

Flut schlechter Nachrichten aus

aller Welt oft denken.

e

Auskunft über die Jugend–

gruppen des Bayerischen

Roten Kreuzes geben

die Adressen auf Seite 20.