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„Im Internat gilt eine pädagogische Grundregel

ganz besonders: Kommunikation ist alles!“

Interview mit Peter Brendel

Herr Brendel, wie sind die

Schülerinnen und Schüler

untergebracht?

Das kommt ganz auf die Situation

an, zum Beispiel welche Zimmergröße

gerade frei ist. Die Heimleitung ent-

scheidet, indem sie mit den Kindern

und Erziehern nach den besten Kon-

stellationen sucht.

Gibt es ein Leitbild für die

pädagogische Arbeit von Schule

und Internat?

Jedes Internat hat eigene Schwerpunkte

und Traditionen, was angesichts der

vielfältigen Gründe für einen Internats-

besuch gut ist. Ein pädagogisches

Grundprinzip ist die enge Verbindung

zwischen dem jeweiligen Gymnasium

und Internat. Wir setzen unsere Lehrer

vom Vormittag auch am Nachmittag

im Internat ein und selbst die Leiter

sind Lehrer.

Wie wird die Erziehungspartnerschaft

zwischen Internat und Elternhaus

gestaltet?

Ganz entscheidend hierfür ist das

Anmeldegespräch, auf das wir viel Zeit

verwenden, damit die Vorstellungen

und Wünsche aller Beteiligten wahrge-

nommen werden. Zu einer erfolgreichen

Erziehungspartnerschaft gehört neben

dem Lehrer- und Erzieherteam und

den Eltern gerade auch der jeweilige

Schüler, damit die gemeinsam gesteck-

ten Ziele wirklich erreicht werden

können. Im Internat gilt eine pädago-

gische Grundregel ganz besonders:

Kommunikation ist alles!

Was bietet ein Internat Eltern und

Schülern, das sie anderswo nicht

finden?

Für die Schüler ist oft die Gemein-

schaft mit Gleichaltrigen das Reizvoll-

ste. Der Wechsel in eine Heimschule ist

sicher auch dann richtig, wenn Eltern

nicht mehr weiterkommen, bei den

Noten oder als Bezugspersonen bei der

Persönlichkeitsentwicklung von Sohn

oder Tochter. Manchmal brauchen

Eltern und Kinder einfach mal eine

Atempause voneinander.

Wie wird die schulische Förderung

nach dem Unterricht gestaltet?

Im Internat gibt es feste Zeiten für

Arbeit und Freizeit. Nach dem Essen

und der Mittagspause beginnen die

Studierzeiten, meistens aufgeteilt

nach Altersgruppen oder Leistungsfä-

higkeit. Im Unterschied zu daheim

werden die Schüler beim Lernen und

bei den Hausaufgaben ständig

begleitet und von den anwesenden

Lehrkräften gefördert. Gerade für

Kernfächer wie Mathe, Deutsch oder

die Fremdsprachen steht dabei immer

ein Gymnasiallehrer bereit. Ältere

Schüler können auch auf ihren

Zimmern lernen und arbeiten.

| fj

Peter Brendel ist Direktor am Gymnasium im niederbayerischen Pfarrkirchen sowie Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der offentlichen Internatsschulen Bayerns

24 | Schule & wir |

Mein zweites Zuhause ist in der Schule