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Solche Regeln und Aufgabenver-

teilungen solltet ihr gemeinsam in

der „Zeit-für-uns“-Stunde („Zfu-

Stunde“) erarbeiten und durch

Abstimmung verabschieden. Diese

„Zeit-für-uns“-Stunde wird gele-

gentlich auch „Klassenrat“ ge-

nannt und ist das wichtigste Gre-

mium der Klasse. In ihr versam-

meln sich alle Schüler der Klasse,

einschließlich einer lediglich die

Aufsicht führenden Lehrkraft. Die

Schüler besprechen regelmäßig die

anstehenden Themen und stimmen

bei Meinungsverschiedenheiten ab.

Dabei sind alle Mitglieder der Klasse

gleichberechtigt.

Die „Zfu-Stunde“ dient

der Planung von gruppen-, klassen- und schulbezogenen Vorhaben,

der Förderung des Meinungs- und Gedankenaustausches,

der demokratischen Entscheidungsfindung sowie

der Lösung von Konflikten.

Ihr könnt diese Zeit nutzen, um

Aufgaben des Klassensprechers zu erläutern (

1.1.1 „Klassensprecher“),

über die Schülersprecher-Kandidaten zu diskutieren und den Klassensprecher zu beauftragen,

wen er wählen soll (

1.1.1 „Schülersprecher und Schülerausschuss“),

Probleme mit Lehrkräften zu besprechen,

als ungerecht empfundene Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen anzusprechen,

Prüfungsangst zu thematisieren und Hilfe zu geben,

gute Lernmethoden vorzustellen,

über die Gestaltung des Klassenraums zu beraten,

eine Traumreise zu machen,

eine offene Aussprache abzuhalten, Konflikte zu bewältigen, über die Gesprächskultur zu dis-

kutieren sowie

fächerübergreifende Projekte, Klassenfahrten oder Wandertage zu organisieren.

Der Klassenrat eignet sich dabei nicht nur zur Abstimmung und Planung von klassenbezogenen Aktivi-

täten, sondern sollte auch dazu dienen, Demokratie als Prozess erfahrbar zu machen. Schüler erfahren

dadurch eine umfassende Selbstverantwortung für eigene Entscheidungen und eigenes Handeln, die

sie auch dazu motivieren kann und soll, autonom – also unvoreingenommen und eigenständig – zu

handeln.

Darüber hinaus lernt man im Klassenrat eine Diskussion zu leiten, sich an vereinbarte Gesprächsregeln

zu halten und nach den allgemein üblichen Geschäftsordnungspraktiken zu verfahren. Auf diese Weise

werden Meinungsbildung, Kritikfähigkeit, das selbstständige Vertreten eigener Interessen und Rück-

sichtnahme gefördert.