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Von Seiten der Öffentlichkeit besteht großes Interesse an der planmäßigen Umsetzung der

eingeleiteten Reformen (z. B. Ausweitung des Angebots an Ganztagsschulen, Umsetzung der

Maßnahmen zur Inklusion, Einführung des neuen neunjährigen Gymnasiums). So sind ge-

mäß Beschluss der Bayerischen Staatsregierung die Stellen, die aufgrund des weiteren

Schülerzahlrückgangs wegfallen würden (so genannte demografische Rendite), seit Beginn

der aktuellen Legislaturperiode sämtlich im Schulsystem verblieben. Aber auch über das Jahr

2018 hinaus wird Bayern intensiv in Bildung investieren: Mit dem Bildungspaket werden in

den kommenden Jahren 2 000 zusätzliche Stellen (einschließlich G 9) für die schulische Bil-

dung bereitgestellt und durch die Zukunftsinitiative „Berufliche Bildung“ auch die berufliche

Bildung weiter vorangebracht. Im Rahmen des Masterplans BAYERN DIGITAL II wird die

Staatsregierung die Einführung digitaler Klassenzimmer an den Schulen fördern.

Da für den Zeitraum nach dem Jahr 2018 noch keine haushaltsbezogenen Festlegungen ge-

troffen sind, besteht insbesondere für die Ergebnisse dieser Prognose, die in erster Linie die

mittel- und längerfristige Einstellungssituation beleuchtet, keine völlige Sicherheit. Wegen des

verfassungsmäßig verankerten Budgetrechts des Parlaments können außerdem die in dieser

Prognose aufgezeigten Bedarfszahlen keine Vorwegnahme der vom Landtag zu beschlie-

ßenden Haushaltszahlen bedeuten und somit auch keine Ansprüche künftiger Bewerber auf

Einstellung in den Staatsdienst begründen. Diese Einschränkung gilt ebenso für den hier mit

eingeschlossenen nichtstaatlichen Bereich.

Die gegenwärtigen Einstellungsverhältnisse dürfen bei der Entscheidung für ein Lehramtsstu-

dium nicht den Ausschlag geben, da vom Abitur bis zum Berufseintritt in der Regel mindes-

tens sechs Jahre vergehen. Über die künftigen Einstellungschancen trifft diese Prognose die

für die einzelnen Schularten aus heutiger Sicht möglichen Aussagen, so dass sie für alle am

Lehrerberuf interessierten Schulabgänger als wertvolle Orientierungshilfe dienen kann.

Für diejenigen Abiturienten, die im Jahr 2018 ein Lehramtsstudium aufnehmen wollen, wer-

den die Aussichten auf eine spätere Anstellung maßgeblich davon abhängen, wie viele Mit-

abiturienten sich für einen entsprechenden Studiengang entscheiden. Basis für die in dieser

Broschüre ausgewiesenen prognostizierten Bewerberzahlen sind die Studienanfänger des

Wintersemesters 2016/17. Maßgabe für die Status-Quo-Rechnung dieser Prognose sind da-

bei die derzeitigen Studienanfängerzahlen in den verschiedenen Lehramtsbereichen. Mit

Ausnahme der Sonderpädagogik, für die eine sukzessive Ausweitung der Studienplätze be-

reits beschlossen ist, werden in der Modellrechnung also konstante Erstsemesterzahlen für

die Zukunft unterstellt.

Der Vergleich von jährlichem Angebot und Bedarf ergibt, dass sich im Bereich der Grund-

schulen, Mittelschulen und Förderschulen in den kommenden Jahren Bewerberengpässe er-

geben werden, so dass sich für aktuelle Studienanfänger ausgesprochen gute Einstellungs-

chancen bieten werden. Als überwiegend positiv sind auch die Beschäftigungsaussichten im

Bereich der beruflichen Schulen einzustufen. An den Realschulen verfestigen sich die Anzei-

chen für eine Trendwende immer mehr: Hier wird die Einstellungsquote mittelfristig stark an-

steigen. In einigen Fächerverbindungen ist sogar mit einem Bewerbermangel zu rechnen,

sollten die Studienanfängerzahlen hier nicht wieder zunehmen. Am Gymnasium beträgt das

derzeitige Lehrerangebot einschließlich der Bewerber von den Wartelisten insgesamt noch

immer ein Vielfaches des aktuellen Einstellungsbedarfs. Das Kultusministerium eröffnet für