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den bis dahin entstandenen Nachholbedarf, ohne Seiteneinsteiger

bzw. nachqualifiziertes Personal zu decken. Beim Lehramt für

berufliche Schulen erscheinen die gegenwärtigen Studierenden-

zahlen für die mittel- und auch längerfristige Bedarfsdeckung

grundsätzlich angemessen. Bei Realschulen und Gymnasien hin-

gegen wird – trotz mittlerweile rückläufiger Studienanfängerzahlen

für diese beiden Lehrämter – auch noch zu Beginn des nächsten

Jahrzehnts ein Überangebot an Bewerbern erwartet, das an den

Gymnasien allerdings deutlich stärker ausfällt als an den Realschu-

len. So sollten die Studienanfängerzahlen für das Lehramt an

Realschulen künftig sogar wieder leicht zunehmen, während für

das gymnasiale Lehramt die aktuellen Studierendenzahlen immer

noch deutlich zu hoch sind.

Es ist zu beachten, dass die getroffenen Aussagen stets die Ent-

wicklung der Gesamtsituation des jeweiligen Lehramts beschreiben

– die Trends für die einzelnen Fachrichtungen bzw. Fächer können

sich dabei durchaus unterscheiden: So haben beispielsweise beim

Lehramt an Gymnasien Absolventen mit Physik oder Informatik

positive Einstellungsaussichten. Auch werden – insbesondere im

Hinblick auf den weiteren Ausbau der Sprachförderangebote für

Asylbewerber und Flüchtlinge – lehramtsübergreifend Lehrkräfte

mit dem Erweiterungsfach „Deutsch als Zweitsprache“ benötigt.

Es zeigt sich, dass die Entwicklung des Lehrerarbeitsmarktes im

Prognosezeitraum differenziert gesehen werden muss. Die Ein-

stellungsaussichten werden auch künftig vom angestrebten

Lehramt, bei einigen Lehrämtern zusätzlich von der gewählten

Fächerkombination bzw. Fachrichtung, vom Zeitpunkt der Bewer-

bung und nicht zuletzt von den erreichten Prüfungsergebnissen

abhängen. So liegen im Bereich der Gymnasien die Erstsemes-

terzahlen weiterhin auf zu hohem Niveau. Unterstellt man das

gegenwärtige Studienwahlverhalten der Abiturienten auch für die

Zukunft, so werden sich hier zu Beginn des nächsten Jahrzehnts

noch immer deutliche Bewerberüberhänge ergeben. In anderen

Lehramtsbereichen hingegen wird es zu Engpässen im Lehrer-

angebot kommen (Grundschule, Mittelschule, Sonderpädagogik).

Ob diese Entwicklung so eintreten wird, hängt maßgeblich davon

ab, wie viele der rund 42.000 Abiturienten, die 2016 die Schulen

verlassen werden, ein Lehramtsstudium aufnehmen werden. Die

Entscheidung für ein Lehramtsstudium und die Wahl der Fach-

richtung/Fächer müssen daher sorgfältig überlegt werden.

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