Fortsetzung von Seile 11
F
achaberschulen (FOS)
sind jung und attrak–
tiv. 1970 fingen sie mit
6000 Schülern an. Heute ler–
nen und arbeiten an den 58
bayerischen Fachoberschulen
über 20 000 junge Menschen.
Nach der Mittleren Reife er–
reichen sie hier in zwei Jah–
ren die HFachhochschulreife",
mit der sie den Studiengang
zum graduierten Ingenieur
und zu einer Reihe anderer
angesehener Berufe begin–
nen können.
Bayerns Fachoberschulen
sind Schulen für soziale Auf–
steiger.
Ger~de
Kinder klei–
ner Leute, Buben tmd Mäd–
chen aus einfachen Verhält–
nissen wissen: Hier sind wir
richtig. Der Bürgermeister der
Stadt Cham nennt daher die
FOS seine "Arbeiter- und
Bauernfakultät". Mit Recht.
Denn S
&
W hat die Anmel–
dungen zum Schuljahr 1975/
1976 in ganz Bayern unter
die Lupe genommen. Und
das kam heraus: Ober die
Hälfte der neu angemeldeten
Schüler
haben
Arbeiter,
Handwerker, kleine Beamte
oder Bauern als Eltern. Von
hundert Schülern kommen
nur 12 aus Akademiker- oder
Unternehmerfamilien. Wer
daher unsere Fachoberschu–
len als Auffangbecken für die
an den Gymnasien geschei–
terten "Oberschichtkinderu
bezeichnet, ist nicht im Bilde,
will eine gute Sache schlecht
machen.
FOS sind maßgeschneidert
auf die Interessensgebiete
der Schüler, auf ihre späteren
Berufe. Vier Ausbildungsrich–
tungen stehen zur Wahl:
1. Für
Technik
entscheidet
sich, wer graduierter Inge–
nieur werden will. Das spä–
tere Berufsfeld .ist riesig. Es
reicht von Architektur über
Nachrichtentechnik,
Stahl–
bau, Textilerzeugung bis Ver–
messungstechnik. Die fach–
praktische Ausbildung der
künftigen Ingenieure be–
ginnt an der FOS mit einer
Grundstufe, · die für alle
gleich ist. Dann spezialisie–
ren sich die Schüler und set–
zen ihre praktische Ausbil–
dung z. B. in einer Elektro–
oder Baufirma, einer Maschi–
nen- oder Zementfabrik fort.
Fast die Hälfte aller Schüler
der FOS wählt die Ausbil–
dungsrichtung Technik; denn
die Berufsaussichten für gra–
duierte Ingenieure sind gut,
WeHer SaUe 14
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Schüler bauen Schaltanlagen. Ein Blick ins
Ausbildungsprogramm künftiger Elektroingenieure.
Lehrwerkstätte für Fachoberschüler: das Berufsbil–
dungszentrum in Cham.