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durch Alkohol. Allein ln Bayern sind es fast 200 000.

U

m am Morgen überhaupt

aufstehen zu können,

braucht Margot eine Fla–

sche Bier. Zwei weitere

Halbe folgen noch am Vormit–

tag. Ihre Tagesration liegt bei

acht bis zehn Flaschen. Dazu

kommen mehrere Schnäpse.

Margot ist kein erfundener

Fall, sie ist auch kein Einzelfall.

Sie gehört zu jenem Teil der Ju–

gend, der von den Gesund–

heitsbehörden als alkoholge–

fährdet bezeichnet wird. Das

sind allein in Bayern 200000

junge Menschen zwischen 12

und 24 Jahren.

Schockierend, sich vorzu–

stellen, daß so viele Menschen,

die das Leben noch vor sich ha–

ben, in Gefahr sind, ihr Leben

wegen einer Unsitte zu zerstö–

ren; denn der regelmäßige,

häufige Griff zur Flasche kann

früher oder später alkoholab–

hängig machen.

Bis zur Alkoholkrankheit ist

es dann oft nur mehr ein

Schritt. Wer diese Station er–

reicht, hat nicht nur seine eige–

ne Gesundheit zerstört, son–

dern unermeßliches leid auch

über seine Angehörigen ge–

bracht.

Damit nicht genug. Der

volkswirtschaftliche Schaden,

den die Alkoholkranken bun–

desweit verursachen, erreicht

heute eine geradezu giganti–

sche Größe. Das Bonner Mini–

sterium für Jugend, Familie und

Gesundheit beziffert ihn mit 17

Milliarden Markjährlich. Dafür

könnte man 40 000 komforta–

ble Einfamilienhäuser bauen .

Jahr für Jahr.

ln der Beratungsstelle erin–

nert sich die 20jährige Margot,

wie alles angefangen hat.

"Noch ehe ich in die Schule

kam, ließen mich meine Eltern

Diskothek

PENNYLANE

Walclsa•en

Heute, 18. 12. Sein

Sport

Ist

gefihrtich,

vor allem für

d~

Lebflr, denn er trinkt 1 Uter

Bier in 2,8 Sekunden, deshalb

ist

er auch

Weltmel1ter

lmBie1tlh....

Jecler Gest

hat

die Chanco.

mit

Alwln ZwlntrnaM um die Wet–

te zu trinken. Eintritt freil

Mit Niedrigpreisen,

Freibier und Wetttrinken

werden junge Leute

systematisch zum

Alkohol verführt. Nicht

heimlich, sondern in

aller Öffentlichkeit.

Die Zeche zahlen wir alle.

ab und zu am Bierglas nippen.

Mit 13 gehörten ein paar Halbe

zur Wochenration. Mehrmals

schickten mich die Lehrer nach

Hause, weil ich schon am Vor–

mittag einen sitzen hatte. Die

anderen Mädchen fanden das

toll. Nach drei Jahren brach ich

die Realschule ab, später auch

die lehre zum Bürokaufmann.

Beidemal spielte der· Alkohol

eine Rolle."

Noch nicht so weit abgeglit–

ten wie Margot, aber doch

schon in bedenklicher Nähe zu

ihr, leben in Bayern 835000

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