ln Bayerns Apotheken werden zur Zeit
1600
Helferinnen ausgebildet.
Ohne "Medizin-Mädchen" ginge es
heute in den Apotheken nicht mehr.
Entsprechend ist ihr Einkommen. Mit
dem Gehilfenbrief in der Tasche können
schon Siebzehnjährige
900
DM im Mo–
nat verdienen. Nach eih paar Berufs–
jahren klettern sie auf
1500
DM.
Die zweite große Gruppe interessan–
ter Mädchenberufe, die S
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W hier vor–
stellt, sind die Assistentinnen im medi–
zinischen und im pharmazeutischen Be–
reich. Sie arbeiten nicht nur in der ärzt–
lichen Praxis und in der Apotheke, son–
dern auch an Krankenhäusern, an Uni–
versitätsinstituteil und in der Industrie.
Im Unterschied zu den Helferinnen
müssen Assistentinnen die " Mittlere
eife" mitbringen. Ihre zweijährige
chausbildung erhalten sie nicht in ei–
ner beruflichen Lehre, sondern in Spe–
zialschulen.
13
gibt es in Bayern . Wo
man sie findet, zeigt die Karte auf Sei–
te
16.
Der Andrang auf die
1200
Aus–
bildungsplätze ist groß, man muß sich
frühzeitig melden, an einigen Schulen
bereits im Januar und Februar. Viele
halten eine Aufnahmeprüfung ab und
haben Probezeit. Gute Noten in Che–
mie, Physik und Biologie erleichtern den
Start. An den staatlichen und städtischen
Schulen kostet der Unterricht nichts; die
privaten Institute verlangen zwischen
200
und
350
DM im Monat.
Den Beruf der Assistentin gibt es in
fünf Variationen:
1.
Die medizinisch-technische Labo–
ratoriumsassistentin. Sie arbeitet in
Krankenhäusern,
Gesundheitsämtern,
wissenschaftlichen Instituten und in der
Arzneimittelindustrie. Mit Fotometer,
Mikroskop .und anderen hochwertigen
Apparaten untersucht sie Körperflüssig–
keit und Gewebe. Sie bestimmt Blut–
gruppen und hegt Bakterienkulturen.
2.
Die medizinisch-technische Radio–
logieassistentin kennt sich aus mit Rönt–
gen- und Bestrahlungsgeräten . ln Kran-
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kenhäusern, bei Fachärzten , in For–
schungslabors macht sie selbständig
Röntgenaufnahmen, gibt Bestrahlungen
und zeichnet Puls, Gehirn- und Herz–
funktionen auf.
3.
Die veterinärmedizinisch-techni–
sche Assistentin ist die rechte Hand von
Tierärzten und Zoologen. Von der Dak–
keldiagnose bis zur Kontrolle von
Fleisch im Schlachthof, bis zur Untersu–
chung von Milch, Wurst und Fisch -
überall ist sie dabei.
4.
Die pharmazeutisch-technische As–
sistentin. ln Apotheken und Kranken–
hausern mixt sie die Medizin nach Re–
zepten, macht die gesetzlich vorge–
schriebenen Stichprobenkontrollen im
Medikamentenlager und verhandelt mit
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Arzneimittelvertretern. Auch in den La–
bors der Pharma-Industrie schätzt man
ihre Arbeit.
5.
Die _I)'tologie-Assistentin hat sich
1uf die Untersuchung krankheitsverdäch–
tiger Gewebe spezialisiert. Die Krebs–
Früherkennung ist eines ihrer wichti g–
sten Arbeitsgebiete.
Medizinische Vorsorge für die Gesun–
den und ärztliche Betreuung der Kranken
nehmen wir immer wichtiger. Das ge–
steigerte Gesundheitsbewußtsein unse–
rer Zeit und ein fürsorgebereiter Sozial–
staat machen die Heilberufe zur Wachs–
tumsbranche. Das bedeutet Zukunft
auch für die hier gezeigten Sparten, in
denen moderne Medizin-Mädchen ih–
ren Mann stehen .
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