STMUK_Handreichung_Organspende_2021_Web_BF

5 Vorwort - - - Es gibt viele Möglichkeiten für den Einzelnen, sich solidarisch zu verhalten und dem Gemeinwohl zu dienen. Unmittelbar auf das Überleben eines Mitmenschen kann einwirken, wer ihm Erste Hilfe leistet. Diese Art der gegenseitigen Unterstützung ist so alt wie die Menschheitsgeschichte und in unserer Gesellschaft längst als Selbstverständlichkeit anerkannt. Erst wenige Jahrzehnte jung ist hingegen die Möglichkeit, das Leben eines Mitmenschen dadurch zu retten, dass man die eigenen Organe für die Zeit nach dem Ableben zur Transplantation freigibt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass dieser Gedanke einer „Letzten Hilfe“, die man seinen Mitmenschen damit erweisen kann, in unserer Gesellschaft noch nicht ausreichend verbreitet ist. Dies gilt es zu ändern. Mit der Einführung der „Entscheidungslösung“ für Deutschland hat der Gesetzgeber bereits 2012 verfügt, dass die Bürgerinnen und Bürger regelmäßig über das Thema „Organspende“ informiert werden. Damit soll erreicht werden, dass sich jeder und jede Einzelne im Alter von mindestens 16 Jahren eine eigene Meinung zu diesem Thema bildet. Auch die Schule kann und sollte hierzu einen gewichtigen Beitrag leisten. Ethische, biologisch-medizinische wie auch rechtliche Fragen lassen sich im Unterricht oder im Rahmen fachübergreifender Veranstaltungen klären. Gemäß den Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss gehört der Kompetenzbereich Bewer tung zu den zentralen Aufgaben von Schule. Schülerinnen und Schüler sollen auf der Basis fundierten Wissens die Fähigkeit einüben, vor dem Hintergrund klarer Wertvorstellungen ein eigenständiges Urteil für ihr weiteres Verhalten zu fällen. Die vorliegende Handreichung bietet hierfür eine sehr gute Grundlage. Die dazugehörige Power-Point-Prä sentation und der Film unterstützen und erleichtern die unterrichtliche Umsetzung dieses anspruchsvollen Themas. Natürlich hängt die Wirksamkeit dieses Angebots ganz wesentlich von den Lehrkräften in den einschlägigen Jahrgangsstufen ab. Sie bitte ich auch bei diesem Thema um ihre engagierte Mithilfe und danke für alle Mühe. Auch allen an der Erstellung dieses Werkes Beteiligten danke ich sehr herzlich und hoffe, dass es dazu bei tragen möge, viele junge Leute zur Entwicklung einer wissensbasierten, durchdachten Haltung in der Frage einer möglichen Organspende zu bewegen. Wenn es der Schule gelingt, mehr und mehr junge Leute zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Thema Organspende zu bewegen, belegt sie einmal mehr die alte Schulweisheit: Für das Leben lernen wir! Prof. Dr. Michael Piazolo Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus Anna Stolz Staatssekretärin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus

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