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Dr. Eckart von

Hirschhausen

Welche Note würden Sie heute Ihrer alten Schule geben? Damals eine 1. Was war das schönste Schulerlebnis? Mein erster Artikel in der Schülerzeitung. Ein Vorgeschmack, was für ein schönes Gefühl es ist, eigene Gedanken mit anderen teilen zu können, wenn man schreibt. Und ich war begeistert vom Theaterspie- len, war der „Zauberkönig“ in „Geschichten aus dem Wiener Wald“. Ich mochte überhaupt nicht … dass Handschrift und ordentliche Heftführung beurteilt wurden. Weil ich ja Arzt werden wollte, übte ich mich schon früh im unleserlich Schreiben. In der Schule war Eckart ... gerne. Ich wurde dann auch Klassensprecher und Schulsprecher, aber Klassenclown war ich auch ein bisschen. Was war der beste Schulstreich? Wir schoben genau während der Mathearbeit eines Kumpels Pfennig- kracher unter der Tür durch, damit der Lehrer abgelenkt war. Wir wurden nicht erwischt, und er auch nicht beim Abschreiben. Win-Win. Meine Lieblingsfächer waren … Deutsch und Bio als Leistungskurse. Warum? Das interessiert mich heute noch: Wie Leben funktioniert, und wie ich mich so ausdrücken kann, dass es viele verstehen. Da ich dann Medizin und Wis- senschaftsjournalismus studiert habe, passt das im Rückblick gut. Leben kann man nur vorwärts. Verstehen kann man es nur rückwärts. Haben Sie auch mal geschummelt? Sagen wir so. Da ich mich seit meinem 8. Lebensjahr intensiv mit Zauberei beschäftigt habe, kannte ich ein paar Tricks, die die Lehrer nicht kannten. Mit 16 hat Eckart davon geträumt, ... die Welt zu retten. Mit der Schülervertretung waren wir ganz stolz, eine Aluminium-Sammelstelle in der Schule einzurichten. Da aber an den Alu- deckeln oft noch Joghurt-Reste hingen, müffelte es im Sommer extrem … Meine Eltern durften nicht wissen, dass ... ich mich mit 17 schrecklich verliebt hatte in eine 19-Jährige, die schon studierte und zu der ich dann quer durch die Republik getrampt bin. Wem würden Sie für Ihre Ausbildung einen Orden verleihen? Meinem Mathelehrer, weil er mir beigebracht hat, wie wichtig Humor in der Vermittlung von Wissen ist. Was würden Sie rückblickend anders machen? Ich würde nicht direkt nach dem Abitur das Studium anfangen. Ich finde es toll, wie viele heute ein freiwilliges soziales Jahr machen und/oder um die Welt reisen. Ich habe dann im Medizinstudium aufgeholt und Praktika in Südafrika, Brasilien und ein Jahr in England gemacht. Verraten Sie Ihren Noten-Durchschnitt im Abschluss-Zeugnis? 1,3 Was soll Bildung heute leisten? Gesundheit folgt der Bildung. Daher bin ich Botschafter von „Be smart don´t start“ und „Klasse 2000“ und für die Stiftung Lesen. Im Grunde be- ginnt aber „Bildung“ schon im Mutterleib, indem man die werdenden Kinde

r

schützt vor Nikotin, Alkohol und anderen Suchtmitteln. Mit frühen Hilfen sorgt man so für mehr Startgerechtigkeit – sonst ist der Unterschied durch Armut und mangelnde Förderung bereits bei Schuleintritt zementiert.

… besuchte in Berlin die

Mühlenau- und Nord-

Grundschule und das

Schadow-Gymnasium.

Nach dem Abitur 1985

studierte der

Komiker,

Autor

und

ARD-Modera-

tor

Medizin und Wissen-

schaftsjournalismus. Sein

neues Buch „Wunder

wirken Wunder“ wirft

einen humorvollen Blick

auf die bunte Wunderwelt

der Heilkunst. Der

Arzt

engagiert sich mit seiner Stiftung „Humor hilft heilen“ für mehr gesun- des Lachen im Kranken- haus. Die Stiftung stellt zudem das Programm „Gemeinsam leben lernen“ für soziales Lernen in den Klassen 1 bis 6 kostenfrei auf www.humorhilftheilen.de bereit. (bk) Fragebogen