Table of Contents Table of Contents
Previous Page  9 / 20 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 9 / 20 Next Page
Page Background

D

ie Zeiten dürften heute wohl vor–

bei sein, als begabte Kinder aus

abgelegenen Gegenden Bay–

erns, die eine „Höhere Schule" besu–

chen wollten, gezwungen waren, im

Internat einer Lateinschule weit weg

vom Elternhaus zu wohnen . Ein inzwi–

schen flächendeckendes Netz an wei-

Letztmals ueröffentlichte

SCHULE

aktuell

die

Liste der bayerischen

1nternate in den

Ausgaben 4/93 und 5/93.

Ruf den folgenden

Seiten finden Sie die aktu–

alisierte Fassung

dieses Uerzeichnisses.

tätiger Elternteil sich nicht ausreichend

um das Kind kümmern kann, wenn

Dauerkonflikte zwischen Eltern und

Kind oder zwischen dem Kind und

seiner bisherigen schulischen Umge–

bung bestehen, die sich am besten

durch einen Ortswechsel entschärfen

lassen „ . Auch bei häufigen berufsbe-

Internate

terführenden Schulen und die Einfüh–

rung der Schulbusse ermöglichen es in

der Regel jedem Kind, die gewünsch–

te Schulart vor Ort zu besuchen . Das

ist auch einer der Gründe dafür, dass

in den letzten Jahren eine Reihe von

l11ternaten mangels Nachfrage ihr Platz–

angebot verringern oder gar ganz

schließen mussten .

Doch nach wie vor gibt es immer

wieder Fälle, in denen der Internats–

besuch eine gute Lösung ist: wenn die

häusliche Atmosphäre schwer belastet

ist, wenn ein allein erziehender, berufs-

dingten Umzügen oder Auslandsauf–

enthalten der Eltern mag ein Internat

bisweilen für die Kinder das Bessere

sein . Schließlich ist ein Internat für El–

tern auch dann eine interessante

Adresse, wenn ihr Nachwuchs dort ei–

ne besondere Fördermöglichkeit er–

hält, etwa im musischen oder im sport–

lichen Bereich .

Wenngleich der geregelte Tagesab–

lauf, feste Studierzeiten , eine pädago–

gische Betreuung und das Aufwach–

sen unter Gleichaltrigen Markenzei–

chen der Internate insgesamt sind, so

zeigt sich doch gerade bei ihnen das

bayerische Schulwesen in seiner bun–

testen Vielfalt: Neben staatlichen Inter–

natsschulen gibt es viele kirchliche Ein- ·

richtungen, oft von Orden getragen,

die traditionell ihre besondere Aufga–

be in der Erziehungsarbeit sehen. Aus

der Reformpädagogik, genauer aus

der Landerziehungsbewegung, leiten

sich die Landschulheime her. In ver–

schiedenen größeren Städten existie–

ren Studienseminare, das heißt Wohn–

heime, die keiner Schule angeschlos–

sen sind; dort besuchen die Heran–

wachsenden Bildungseinrichtungen au–

ßer Haus.

Wer also für sein Kind die Unter–

bringung in einer Heimschule bzw. ei–

nem Schülerheim anstrebt, sollte das

Angebot auf den folgenden Seiten

sorgfältig studieren und sich für weitere

Details vor Ort kundig machen .

[>

4/ 99 SCHULE

aktuell

9