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mit der Verein igung und der
Lösung der Personalfrage ein
ganzes Bündel Sorgen los.
Vor allem die Probleme mit
dem Katalog und den Öff–
nungszeiten, mit Ankauf und
Ausleihe. Die Vereinigung
mit einer Stadt-, Kreis- oder
Gemeindebibliothek beschert
der Schule auch eine wunder–
bare
Büchervermehrung;
denn der gesamte bislang an
anderer Stelle verwahrte öf–
fentliche Bestand wird ihr ein–
verleibt. Damit rückt die ver–
borgen
dahindämmernde
Schulbibliothek schlagartig
ins licht der Öffentlichkeit.
Nicht nur Schüler und Lehrer,
sondern auch die Bürger der
Stadt versorgen sich nun im
Schulhaus mit Lektüre.
VonKariMay
bis Karl Marx
Über Nacht hat sich mit
dem Zusammenschluß das
Bücherangebot für alle ver–
vielfacht. Ein Titelreichtum,
an den früher die Schüler in
ihren
Klassenbibliotheken
nicht zu denken wagten, steht
jetzt bereit.
~Zuwachs
aus den öffentlichen Bestän–
den. Und was umgekehrt der
öffentlichen Bücherei bislang
an Fachliteratur fehlte, ge–
winnt sie durch Einbeziehen
der Schätze aus der Lehrerbi–
bliothek: teuere Atlanten, Le–
xika und Klassikerausgaben .
Der Zusammenschluß zwi–
schen einer öffentlichen Bü–
cherei und einer Schulbiblio–
thek bewährt sich vor allem in
kleineren Städten, wo das Bü–
cherangebot seit eh und je
äßig ist, oft sogar die Buch–
andlung am Ort fehlt.
Die öffentliche Kreisbiblio–
thek im Gymnasium Vilsbi–
burg zählt heute zu den be–
kanntesten Beispielen dieses
zukunftsweisenden Modells.
Als 1971 hier das Gymnasium
gegründet wurde, ruhten die
400 Bücher der Kreisbiblio–
thek ungenutzt in einer Dach–
kammer. Das heißt: Es gab
praktisch keine Bibliothek am
Ort. Darum setzten der enga–
gierte Schulleiter und der auf–
geschlossene Landrat gemein–
sam durch, daß der neuen
Schulbibliothek von vornher–
ein der Rang einer öffentli–
chen Bibliothek verliehen
wurde. Dadurch war es mög–
lich, die Mitarbeit der staatli–
chen Beratungsstelle für öf–
fentliche Büchereien in Re–
gensburg zu gewinnen. Sie
nahm sich fachkundig der Sa–
che an, beriet bei der Möblie–
rung, überführte den Altbe–
stand und bearbeitete sachge–
recht den mit der Gründung
rasch anwachsenden Bücher–
berg.
Was einer Schulbibliothek
herkömmlicher Bauart nie ge–
lungen wäre, nämlich gleich
aus drei öffentlichen Finanz–
quellen Mittel für die Bücher,
für ihre Bereitstellung und das
Betreuungspersonal zu schöp–
fen, das schaffte Vilsbiburg
durch den öffentlich-rechtli–
chen Status der Zentralbiblio–
thek an der Schule. Der Alt–
landkreis Vilsbiburg führte
einen eigenen Verwaltungs–
und Anschaffungsetat für sie
ein. Auch Staat und Stadt
steuern seither kräftig zu .
Nicht zu vergessen die groß–
zügigen Spenden des Eltern–
beirats. Der Erfolg ist augen–
fällig.
Schüler, Lehrer, die Stadt
Vilsbiburg, ja die ganze Um–
gebung verfügen heute mit
der Zentralbibliothek über ein
leistungsfähiges, dank öffent–
licher Mittel ständigWachsen–
des Bücherangebot An 215
Tagen des Jahres ist es vormit–
tags für die Schüler, am Nach–
mittag für jedermann zugäng–
lich. Personalprobleme gibt
es keine; denn zwei vom
Landkreis im Halbtagsrhyth–
mus sich ablösende angestell–
te Bibliothekskräfte sorgen für
einen reibungslosen Betrieb.
Bei einem Bestand von heute
bereits über 13000 Bänden
hatten sie allein im Jahr 1980
über 40000 Entleihungen zu
bewältigen.
Die neue Konstruktion hat
weitere Vorteile für die Öf–
fentlichkeit. Die Zentralbi–
bliothek ist nämlich ein geeig–
neter Platz für alle Arten kul–
tureller Veranstaltungen, für
Dichterlesungen, für Vorträge
und Ausstellungen. Aber das
Wichtigste ist: Schüler aller
Schularten lernen von klein
auf den Umgang mit einer Bi–
bliothek, die diesen Namen
tatsächlich verdient.
Besonders erfreulich ist
auch diese Nebenwirkung:
Fahrschüler, über die ein
Gymnasium im ländlichen
Einzugsgebiet zahlreich ver–
fügt, brauchen ihre Wartezei–
ten nicht länger im Wirtshaus
oder auf der Straße zu ver–
bringen. Die 330 qm große
Zentralbibliothek in der Schu–
le lädt sie ein zur Begegnung
mit Büchern, Schallplatten,
Kassetten und Zeitschriften.
e
probiert~prämiert
Machen Sie mit bei der S
Es zahlt sich aus.
S
eit März läuft die Ideen–
börse. Sie hat bei den Ei–
tern schon großen An–
klang gefunden. Fast
täglich treffen neue
nützliche Tips in der Redak–
tion ein, hilfreiche Vorschlä–
ge, die das Lernen erleich–
tern, das Gedächtnis stützen,
die Konzentration steigern
oder Prüfungsangst vermin–
dern. Immer sind es kleine
Dinge mit großer Wirkung.
Jetzt in der dritten Runde
geht die Prämie von je 100
DM an zwei Mütter, deren
Vorschläge sich ergänzen.
Frau Waltraud Schneider,
Marktheidenfeld,
schreibt,
daß ihre zwei Töchter eifrig
Zeitungsartikel, Kalenderblät–
ter und Bilder aus Illustrierten
ausschneiden, vor allem auch
Fotos von -Tieren und Pflan–
zen, Städten und Landschaf–
ten:
"Wenn ein Thema in der
Schule drankommt, haben
wir stets passende Bilder zum
Einkleben in das Heft.
"
Auch die Tochter von Frau
E. Rudel aus Fürth sammelt
zum gleichen Zweck seit Jah–
ren solches Material. Um die
Übersicht nicht zu verlieren,
hat sie zwei Ordner angelegt.
Darin wird alles nach Sachge–
bieten abgeheftet. So ist ein
kleines Privatarchiv entstan–
den. Beim Ausschneiden, le–
sen und Einkleben lernen die
Kinder nebenbei noch eine
ganze Menge.
Manches
Schulheft, manche Sachkun–
demappe sind mit diesem Ma–
terial nicht nur schöner, son–
dern auch interessanter ge–
worden. Sogar Onkel und
Tanten blättern gerne darin,
wenn sie auf Besuch kom–
men. Wer sich frühzeitig
beim Lehrer
erkundig~
wel–
che Themen im laure des
Schuljahres durchgenommen
werden, der kann schon Mo–
nate vorher damit beginnen,
Bilder und Zeitungsartikel zu–
sammenzutragen.
Wer holt sich die nächste
Prämie? Senden Sie bitte Ihren
Vorschlag an die Redaktion
SCHULE & WIR, Salvatorstra–
ße 2, 8000 München 2.
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