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Eltern sollen die Hausaufgaben ernst nehmen, aber daheim keinen Schulbetrieb aufziehen.

Lob

~rntan,

Tadel

lähmt.

Fortsetzung von Seite 8

gen des Lehrers sind auch für

Sie aufschlußreich. Alle Lehr–

kräfte sind verpflichtet, die

Heftführung zu überwachen

und die Aufgaben regelmäßig

zu korrigieren. ·

9.

Mündliche Aufgaben sind

genauso wichtig wie schriftli–

che. Lassen Sie sich daher das

auswendig Gelernte aufsagen.

Da kann die Familie ruhig zu-

20

hören. Eine solche Generalpro–

be stärkt das Selbstbewußtsein

Ihres Kin'des für den Auftritt vor

der Klasse.

10.

Suchen Sie Kontakt mit dem

Lehrer. Er hält wöchentlich

eine Sprechstunde ab. Auch er

kennt Ihr Kind, und zwar aus

einer anderen Perspektive. Sein

Rat wird Ihre Hilfe zu Hause

noch wfrksamer machen. Spre–

chen Sie mit ihm, wenn Sie

glaube?, daß Ihr Kind zu viel

oder zu wenig aufbekommt.

Verkündet der Sprößling freu–

destrahlend, daß er nichts "auf

hat", dann freuen Sie sich mit

ihm. Aber wenn sich der Jubel

häuft, sollten Sie vorsichtshal–

ber beim Lehrer nachfragen.

Wie umfangreich dürfen

Hausaufgaben sein? Die Ant–

wort darauf geben amtliche

Vorschriften. Da ist zunächst

§

17 Abs. 1 der Volksschulord–

nung. Ein durchschnittlich lei–

stungfähiges Kind der Grund–

schule soll, so heißt es hier,

sein häusliches Pensum in einer

Stunde bewältigen. Ein Haupt–

schüler in maximal zwei Stun–

den .

§

42 der Gymnasialord–

nung legt fest: ln der Unterstu–

fe, also den Klassen 5 mit 7,

soll die Arbeitszeit für sämtli–

che Hausaufgaben nicht länger

als zwei Stunden beanspru–

chen.

Nach einer Untersuchung

des Staatsinstituts für Schulpäd-

agogikvon 1979 halten sich die

Schulen an diese Richtwerte.

1300 befragte Gymnasiasten

meldeten damals für die tägli–

che Hausaufgabenzeit einen

Mittelwert von eindreiviertel

Stunden. Für die Freizeitaktivi–

täten blieben ihnen im Durch–

schnitt noch knapp drei Stun–

den, genügend Zeit also für Ent–

spannung und Hobby.

Sollen Hausaufgaben ihr

"Soll" erfüllen und den Kindern

einen Lerngewinn bringen,

dann muß sie der Lehrer sorg–

fältig planen und ir:n Unterricht

vorbereiten. Je klarer er Ziel

und Zweck der Aufgabe erläu–

tert, desto eher sind die Schüler

bereit, sich dafür anzustrengen.

Grundbedingung ist: Die Auf–

gabe muß dem Kind verständ–

lich sein. Sie muß also einfach

und genau formuliert werden.

Um einer

überforderun~

durch Hausaufgaben vorzube

gen, müssen sich die Lehrt..

einer Klasse absprechen . Be–

währt hat sich auch das "Kias–

sen-Aufgabenbuch" . Es ist ein

Spaltenheft, das im Klassenzim–

mer aufliegt. Täglich trägt jeder

Lehrer darin die von ihm erteil–

te Hausaufgabe ein, samt der

dafür geschätzten Arbeitszeit.

So besteht immer volle Klar–

heit über die aktuelle Aufga–

benbelastung. Das Hilfsmittel

empfiehlt sich besonders dann,

wenn Kinder oder Ellern über

zu viele Hausaufgaben klagen.

Ob es eingeführt wird oder

nicht, entscheidet der Schul–

leiter.

Die Lehrer sollten aber nicht

nur Hausaufgaben stellen, son–

dern den Schülern auch zeigen,

wie man sie macht. Das Lernen

will nämlich gelernt sein. WiP

gehe ich beim Aufsatz vor?

lernt man ein Gedicht oder dit

Vokabeln? Was tue ich, wenn

das Einmaleins nicht in den

Kopf will? Jeder Lehrer kann

aus seiner Erfahrung hier wich–

tige Tips geben.

Nicht zuletzt kann das The–

ma Hausaufgabe Tagesord–

nungspunkt bei Elternversamm–

lungen oder im Schulforum

sein. Nützlich für die Vorberei–

tung und eine wertvolle Hilfe

für jeden, der tiefer in das The–

ma eindringen will, ist eine

jüngst erschienene Broschüre

mit dem Titel: "Handreichun–

gen Hausaufgaben". Herausge–

geben hat sie 1983 das Staatsin–

stitut für Schulpädagogik in

München . Wo man sich den

Band beschaffen kann, erfährt

man

bei

der Redaktion

SCHULE & WIR in 8000 Mün–

chen 2, Salvatorstr. 2, Tel. 089/

2186/307.

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