Table of Contents Table of Contents
Previous Page  3 / 20 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 3 / 20 Next Page
Page Background

AS REICH

TASIE

''·:

'.~'

tung und Tatendrang um den Tisch

herum. Alle haben sich einen Maler–

kittel übergezogen und besprechen

mit Sigrid Ackermann, einer ehemali–

gen Volksschullehrerin, das Pro–

gramm für die kommenden einein–

halb Stunden. Heute will man kleine

und große Bilder aus Kleister und

Farbe anfertigen und sie danach mit

Mustern verzieren. Frau Ackermann

erläutert kurz die Maltechnik, dann

kann es losgehen. Die weißen Blätter

werden dick mit dem angerührten

Kleister eingestrichen. Anschließend

trägt jedes Kind seine Lieblingsfarbe

..--guf- Rosa ist der eindeutige Favorit.

·

,.,~m

Schluß zeichnen alle mit Korken

.oder mit Kämmen, die man sich aus

~ppdeckeln

zugeschn itten

hat,

'\.

Punkte, Linien, Kreise und Figu–

ren in das Bild.

Einige erkundigen sich, ob ein be–

stimmtes Muster zu malen sei, worauf

UNGLAUBLICHE NEUGIERDE

die Kursleiterin sie ermuntert: "Ver–

traut nur auf Euren eigenen Ge–

schmack. Ihr braucht keine Angst zu

haben, etwas falsch zu machen." Das

lassen sich die Kinder nicht zweimal

sagen und verzieren mit viel Elan die

Blätter mit wilden Schlangenlinien

und anderen originellen Figuren und

machen so dem Namen ihres Kurses

,Schule der Phantasie' alle Ehre.

Rudolf Seitz, 57, Professor an der

Akademie für Bildende Künste in

München, hätte an den 13 Traunstei-

ner Buben und Mädchen seine

~I

Freude. Eine derartige Begeistej ·

rung für das Malen und Wer.

ken schwebte ihm bei seiner

Idee vor, eine ,Schule der Phanta-··

sie' ins Leben zu rufen. Mehrere

Jcin-· :'. '\

re lang besuchte er einmal wöcherit-

lich einen Kindergarten, um seine

theoretischen Vorstellungen darüber,

wie Kinder schon von klein auf für die

Kunst zu interessieren sind, an der

Wirklichkeit zu überprüfen.

Zu den Ergebnissen dieser Arbeit

zählt die Erkenntnis, daß Kinder der

bildenden Kunst mit einer " unglaubli–

chen Offenheit und Neugierde" be–

gegnen, dieses kreative Potential in un–

serer Gesellschaft aber zu wen ig

I>

SCHULE

aktuell

3