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BeHina Kahn, 17,

Realschülerin, Neusäß

"Für den Beruf

,

Werbegrafi–

kerin' interessiere ich mich

schon seit einiger Zeit; als mir

über die Schule die Möglich–

keit geboten wurde, in einer

Werbeagentur ein Praktikum

zu machen, da griff ich zu

-

auch wenn ich dabei eine Fe–

rienwoche opfern mußte. in

dem Betrieb, in dem ich arbei–

tete, waren vier Leute be–

schäftigt; sie ließen mich bei

der Arbeit zusehen, beantwor-

.

teten geduldig meine Fragen

und übertrugen mir schon mal

kleinere Aufgaben; zum Bei–

spiel durfte ich auf einer Land–

karte etwas einzeichnen. Der

Schwerpunkt lag aber auf der

Information.

Besonders gefallen hat mir

das Klima in diesem Betrieb.

Alle waren sehr

~ollegial

und

bemühten sich wirklich um

mich. Durch die vielen Ge–

spräche und durch das, was

ich sah, habe ich ietzf ein viel

klareres Bild von diesem Be–

ruf. Vielleicht wären zwei Wo–

chen Praktikum noch besser

gewesen, dann hätte ich even–

tuell mehr selber mitarbeiten

können. Mir hat diese Woche

aber trotzdem sehr viel ge–

bracht, weil ich Dinge mitbe–

kommen hab', die ich so in

Broschüren oder Büchern

nicht gefunden hätte. Ich fän–

de es gut, wenn ieder ein Be–

triebspraktikum machen wür–

de; dann gäbe es bestimmt

weniger, die ihre Lehre abbre–

chen. Ich meine, dafür kann

man schon einmal eine Fe–

rienwoche opfern.

"

" Das Klima in d1esem

Betrieb war super. "

8 SCHULE

aktuell

Adrian GiHel, 16,

Realschüler, Neusäß

"Ich habe meine Schnupper–

lehre in den Ferien in einem

Sportartikelgeschäft gemacht.

Besorgt bat mir die Stelle die

Schule. Außersf witzig war am

ersten Arbeitstag, daß in dem

Geschäft zunächst niemand

wußte, welche Arbeit man mir

geben könnte. Ich schaute da–

her am Anfang einfach nur zu,

was schon ein bißchen lang–

weilig war. Richtig los ging es

.

erst, als ein Lieferauftrag rein–

kam und ich einen Fahrer be–

gleiten mußte. Danach war

das Eis irgendwie gebrochen;

alle waren sehr nett, und ich

bekam auch iede Menge zu

tun.

Was in so einem Geschäft

alles an Arbeit anfällt, konnte

ich mir vorher gar nicht vor–

stellen. Ich mußte zum Beispiel

Schachteln aus dem Lager ho–

len, die Sachen auspacken,

sortieren, ansprechend hin–

stellen und die Waren aus–

zeichnen. Mein Chef hätte

mich sogar etwas verkaufen

lassen, aber das hab' ich

mich, ganz ehrlich gesagt,

nicht recht getraut. Auskünfte

zu geben und mit Leuten um–

zugehen, das machte mir aber

schon großen Spaß.

Alles in allem hat mir das

Betriebspraktikum gefallen,

und ich glaube, daß ich in die–

ser Woche sehr viel gelernt

habe, auch wenn ich später

einmal einen anderen Beruf

wählen werde. Man hat ein–

fach mal gesehen, wie das ist,

wenn manieden Tag von früh

bis spät arbeiten muß.

"

"Ich bekam eigentlich

jede Menge zu tun.

"

" Oie harte Arbeit hat

mir nichts ausgemacht. "

Anja Wagner, 14,

Hauptschülerin, Wasserburg

amlnn

"Obwohl ich immer ganz

schön geschafft war, haben

mir die zwei Wochen in einem

Altersheim sehr gut gefallen.

Die Praktikumsstelle besorgte

ich mir selbst; welche Arbeit

auf mich wartete, wußte ich

schon ungefähr, da wir unsere

kranke Oma daheim gepflegt

hatten. Nachdem ich also

schon Erfahrungen im Um–

gang mit alten Menschen be–

saß, trugen mir die Schwe–

stern und Pflegerinnen auch

gleich einige Arbeiten auf

-

als Schülerin habe ich mich da

eigentlich nicht mehr gefühlt.

Der Tagesablauf sah unge–

fähr so aus: Am Morgen

machten wir für alle das Früh–

stück, teilten es aus und halfen

denen, die nicht mehr allein

essen können. Danach bade–

ten oder wuschen wir die alten

Leute und betteten sie um. An–

schließend half ich beim Aus–

teilen

der Medikamente.

Wenn dazwischen Zeit blieb,

unterhielt ich mich mit den Pa–

tienten oder erledigte für sie

Dinge, die sie selber nicht

mehr machen konnten. Man

glaubt gar nicht, wie sich

manche alten Menschen freu–

en, wenn iemand mit ihnen re–

det. Nach dem Mittagessen

durfte ich dann nach Hause

gehen.

Die harte Arbeit hat mir

nichts ausgemacht, im Gegen–

teil- es war schön. Was mich

allerdings davon abhält, Al–

tenpflegerin zu werden, ist,

daß es eigentlich kaum Auf–

stiegsmöglichkeifen gibt und

man auch nicht viel verdient."

lf

~

. .

. ;

~

"Der Motor ist

danach'.:1

~

tatsächlich

9!!aF_l~.Q,:;!

.IJ

Alexander Erlacher, 15,

Hauptschüler, Wasserburg

amlnn

"Da das Praktikum bei uns an

der Schule zwei Wochen dau–

ert, habe ich mir zwei Betriebe

ausgesucht, eine Autowerk–

statt und die Firma meines Va–

ters, die sich auf die Reparatur

von Motoren spezialisiert hat.

ln der Werkstaft wurde ich zu–

nächst einem Meister zuge–

teilt, der mir erklärte, wie so

ein Unternehmen funktioniert,

worauf es ankommt, aber

auch, wie ein Motor gebaut

ist. Selber mithelfen konnte ich

da noch nicht.

·

Erst am zweiten Tag durfte

ich mit anpacken und von ei–

nem Unfallwagen eine

.

ver–

beulte Motorhaube abmontie–

ren, auch beim Einbau der

neuen Teile helfen. Nach und

nach zeigte der Meister mir

alles, was in einer Werkstaft

an Arbeit anfällt; wo es ging,

ließ er mich mitarbeiten. Gut

fand ich, daß ich auch in der

Lkw-Abteilung eingesetzt wur–

de - so ein riesiger Lastwagen

beeindruckt einen schon.

in meiner zweiten Prakti–

kumswoche konnte ich mich

dann im Betrieb meines Vaters

richtig handwerklich betäti–

gen. Der Motor, den ich zu–

sammenbauen durfte, ist da–

nach tatsächlich gelaufen; das

war schon ein besonderes

Gefühl. Überhaupt hat mir

das Praktikum immer dann gut

gefallen, wenn ich etwas sel–

ber machen durfte. Daß ich

mich dabei manchmal an–

strengen mußte, störte mich

nicht. Ich möchte auf ieden

Fall eine Lehre als Kfz-Me–

·chaniker-machen. "