Stark im Wissen

Auf dem Weg zum mittleren Schulabschluss

Lehrerin zeigt den Schülern ein Reagenzglas

Die Mittelschule fördert alle Schüler individuell und differenziert: Sie legt Wert darauf, dass möglichst alle Jugendlichen einen Abschluss erreichen. Außerdem bietet sie leistungsfähigen Schülern ein Angebot, den mittleren Schulabschluss an der Mittelschule zu erreichen und bereitet sie bereits ab der Jahrgangsstufe 5 darauf vor.

Gemeinsames Merkmal aller Abschlüsse der Mittelschule ist die ausgeprägte Berufsorientierung.

Welche Abschlüsse erhalte ich an der Mittelschule?

Die Mittelschule bietet verschiedene Abschlüsse:

  • Erfolgreicher Abschluss der Mittelschule: Dieser Abschluss wird an Schüler verliehen, die die Jahrgangsstufe 9 erfolgreich besucht haben.
  • Erfolgreicher Abschluss der Mittelschule in der Praxisklasse bzw. in der Deutschklasse: Schüler, die mindestens im 9. Schulbesuchsjahr sind und die eine Praxisklasse oder eine Deutschklasse besuchen, haben die Möglichkeit, den erfolgreichen Abschluss der Mittelschule mit dem Bestehen einer Abschlussprüfung mit hoher Praxisorientierung zu erlangen.
  • Qualifizierender Abschluss der Mittelschule: Der qualifizierende Abschluss der Mittelschule ist eine besondere Leistungsfeststellung, der sich Schüler in Jahrgangsstufe 9 zusätzlich und freiwillig unterziehen können. Schüler, die die Jahrgangsstufe 9 in einer Deutschklasse besuchen, können ebenfalls an der besonderen Leistungsfeststellung teilnehmen.
  • Mittlerer Schulabschluss an der Mittelschule: Die Schüler können in der Jahrgangsstufe 10 des Mittlere-Reife-Zugs oder in Vorbereitungsklassen einen mittleren Schulabschluss erwerben. Er verleiht u. a. die Berechtigung, Berufliche Oberschulen, z. B. die Fachoberschule, zu besuchen - und ist damit gegenüber dem Wirtschafts- und Realschulabschluss gleichwertig.
  • Qualifizierter beruflicher Bildungsabschluss: Der sogenannte „Quabi“ ist ein mittlerer Schulabschluss, den ehemalige Schüler der Mittelschule mit qualifizierendem Abschluss der Mittelschule und einem überdurchschnittlichen Berufsabschluss erhalten können. Er wird von der Mittelschule ausgestellt. Voraussetzungen sind ein Kammerzeugnis mit mind. Gesamtnote 3,0 und der Nachweis von mindestens ausreichenden Englischkenntnissen.

Individuelle/modulare Förderung

Die individuelle/modulare Förderung ist ein Kernelement der bayerischen Mittelschule.

Was bedeutet das konkret?

Individuelle/modulare Förderung bedeutet, dass die Schüler entsprechend ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten gezielt gefördert werden. Während des Schuljahres wechseln sich Klassenunterricht und Modulphasen ab. In den Modulphasen wird Stoff einer bestimmten Lerneinheit (= Modul) geübt, wiederholt und vertieft. Die Lehrkraft gibt jedem Schüler Lern- und Übungsaufgaben, die seinem Leistungsstand im jeweiligen Fach entspricht.

Die folgende Übersichts-Grafik zeigt, wie die modulare Förderung an der Mittelschule den Weg über die Jahrgangsstufen 5 bis 10 zu den jeweiligen Abschlüssen eröffnet:



 

Besser lernen in der Regelklasse

Die Regelklasse der Mittelschule bietet den Schülern

  • das Erlernen konkret praktischer Grundfertigkeiten,
  • eine grundlegende Allgemeinbildung,
  • umfassendes Wissen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch und vor allem
  • die Unterstützung der Klassenlehrkraft (Klassenleiterprinzip).

Der Schüler erhält den erfolgreichen Abschluss der Mittelschule oder erwirbt durch eine zusätzliche Leistungsfeststellung den qualifizierenden Abschluss der Mittelschule.
Seit dem Schuljahr 2011/12 ist Projektarbeit im Rahmen einer Projektprüfung Bestandteil der Abschlussprüfungen.

Die Prüfung für den qualifizierenden Abschluss der Mittelschule umfasst:

  • die Fächer Deutsch, Mathematik und eine Projektprüfung, welche die Lerninhalte des Fachs Arbeit-Wirtschaft-Technik (Wirtschaft und Beruf) sowie des jeweiligen in der Jahrgangsstufe 9 besuchten berufsorientierenden Zweigs Technik, Wirtschaft (Wirtschaft und Kommunikation) oder Soziales (Ernährung und Soziales) einschließt
  • eines der Fächer Englisch, Physik/Chemie/Biologie (Natur und Technik) oder Geschichte/Sozialkunde/Erdkunde (Geschichte/Politik/Geographie)
  • eines der Fächer Religionslehre, Ethik, Sport, Musik, Kunst, Informatik, Buchführung.

In den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch wird die Prüfung zentral vom Kultusministerium gestellt.
Die Prüfung im Fach Englisch kann für Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache durch eine Prüfung in der Muttersprache ersetzt werden.

Praxisklasse

In der Praxisklasse werden lern- und leistungsschwache Schüler besonders gefördert.

Der Unterricht erfolgt nach einer an die Bedürfnisse der Schüler angepassten Stundentafel. Acht Wochenstunden entfallen dabei auf das Praktikum: In Zusammenarbeit mit einem Betrieb oder einer überbetrieblichen Werkstatt können die Schüler im Rahmen des Praktikums Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben und vertiefen.

Neben den Partnern aus der Wirtschaft werden die Schüler der Praxisklasse bei Bedarf auch von einer sozialpädagogischen Fachkraft der Jugendhilfe, einer Förderlehrkraft und der Berufsberatung unterstützt.

Diese umfassende Betreuung hilft den Schülern dabei

  • ihr Grundwissen vor allem in Deutsch und Mathematik zu festigen,
  • ihre persönlichen und sozialen Fähigkeiten wie beispielsweise Leistungsbereitschaft, Disziplin, Zuverlässigkeit oder Teamfähigkeit weiterzuentwickeln und
  • den Weg in die berufliche Ausbildung zu finden.

Am Ende der Praxisklasse können die Schüler an einer praxisorientierten Abschlussprüfung teilnehmen und den erfolgreichen Abschluss der Mittelschule erwerben.

Diese Prüfung umfasst:

  • im Fach Deutsch einen schriftlichen und einen mündlichen Teil,
  • im Fach Mathematik einen schriftlichen Teil,
  • im Fächerverbund Arbeit-Wirtschaft-Technik, Geschichte/Sozialkunde/Erkunde und Physik/Chemie/Biologie einen schriftlichen Teil,
  • eine Projektprüfung.

Die Aufgaben werden von den Lehrkräften der jeweiligen Mittelschule erstellt.

Mittlere-Reife-Klassen, Vorbereitungsklassen

Der Mittlere-Reife-Zug (M-Zug) ist ein Bildungsangebot für leistungsstärkere und motivierte Schüler. Grundlage ist ein eigener Lehrplan mit erhöhten Anforderungen.

Ziel der Schüler ist es, in Jahrgangsstufe 10 den mittleren Schulabschluss zu erwerben. Durch Intensivierungsstunden bzw. zusätzliche Förderstunden können die Schüler bereits mit Beginn der 5. Jahrgangsstufe auf die Anforderungen des mittleren Schulabschlusses vorbereitet werden.

Der M-Zug beginnt ab der Jahrgangsstufe 7. Aufgenommen werden Schüler, die die Voraussetzungen erfüllen. Eine Aufnahme ist auch in höheren Jahrgangsstufen möglich.

Schüler können nach der Jahrgangsstufe 9 unter bestimmten Voraussetzungen Vorbereitungsklassen besuchen und im Anschluss daran an den Prüfungen zum mittleren Schulabschluss an der Mittelschule teilnehmen.

Die Prüfung zum mittleren Schulabschluss an der Mittelschule umfasst die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch sowie eine Projektprüfung. In den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch wird die Abschlussprüfung zentral vom Kultusministerium gestellt, um die Qualität des Abschlusses in Bayern vergleichbar und nachhaltig zu sichern. Begleitet wird dieses Ziel durch eine Weiterentwicklung des Unterrichts in diesen Fächern.


Aufnahmebedingungen in die M7:
- Notendurchschnitt von 2,66 aus den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch im Zwischenzeugnis der Jahrgangsstufe 6 oder
- Notendurchschnitt von 2,66 aus den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch im Jahreszeugnis der Jahrgangsstufe 6 oder
- Aufnahmeprüfung (an der aufnehmenden Schule mit M-Zug).

Aufnahmebedingungen in die M8 bzw. M9:
- Notendurchschnitt von 2,33 aus den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch im Zwischenzeugnis der Jahrgangsstufe 7 bzw. 8 oder
- Notendurchschnitt von 2,33 aus den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch im Jahreszeugnis der Jahrgangsstufe 7 bzw. 8 oder
- Aufnahmeprüfung (an der aufnehmenden Schule mit M-Zug).

Aufnahmebedingungen in die M10:
- Qualifizierender Abschluss der Mittelschule mit einem Notendurchschnitt von 2,33 in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch oder
- Aufnahmeprüfung (an der aufnehmenden Schule mit M-Zug)

Aufnahmebedingungen in den M-Zug für Schüler anderer Schularten:
- Vorrückungserlaubnis nach Abschluss der Jahrgangsstufe der Realschule oder Wirtschaftsschule oder
- Nichtbestehen der Jahrgangsstufe wegen Fächern, die an der Mittelschule nicht unterrichtet werden.
- In sonstigen Fällen: Aufnahmeprüfung / Entscheidung des Schulleiters
Ausschlusskriterium: M10 muss im max. 12. Schulbesuchsjahr erreicht werden.

Aufnahmebedingungen in die Vorbereitungsklassen
Schüler können im unmittlebaren Anschluss an den Besuch der Jahrgangsstufe 9 der Mittelschule in eine Vorbereitungsklasse aufgenommen werden, wenn sie den qualifizierenden Abschluss der Mittelschule mit einer Durchschnittsnote von 2,5 erworben haben.

 

 

Alle Abschlüsse und Anschlüsse

Vorlese-Funktion

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