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Förderschwerpunkte
Sehen
Sehbeeinträchtigungen gibt es in unterschiedlichen Formen und Graden. Die Verminderung des Sehvermögens tritt in einem breiten Spektrum auf, das bis zur Blindheit reicht. Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt Sehen haben besonderen Förderbedarf in den Bereichen:
- taktile Wahrnehmung
- motorische Entwicklung
- ästhetische Erziehung
- Schrift- und Mediennutzung
- soziale Handlungsfähigkeit
- Orientierung und Mobilität
- lebenspraktische Fertigkeiten
Angebote:
- umfassende Wahrnehmungsförderung
- bestmögliche Nutzung und Aktivierung des verbliebenen Sehvermögens
- Bewegungserziehung
- Schriftsysteme und Kommunikationstechniken
- technische, optische und elektronische Hilfsmittel
- Orientierung und Mobilität
- lebenspraktische Fertigkeiten im Alltag
- Kommunikation und Interaktion
Förderorte:
- Diagnose- und Förderklassen
- Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt Sehen
- Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt Sehen und weiterer Förderbedarf (bei mehrfachen Behinderungen)
- Realschule und berufliche Schulen zur sonderpädagogischen Förderung
- allgemeine Schulen – gegebenenfalls mit Unterstützung durch die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste
- Weiterführende Schulen, bei Erfüllung der entsprechenden Zugangsvoraussetzungen
Hören
Schülerinnen und Schüler mit dem Förderbedarf Hören stellen eine Gruppe, die durch zahlreiche individuelle Faktoren in der Hörentwicklung äußerst heterogen ist: Schülerinnen und Schüler mit einer vorübergehenden Beeinträchtigung des Hörens, Schülerinnen und Schüler, die Lautsprache mit Hilfe von Hörhilfen identifizieren und eigenes Sprechen über die auditive Rückkopplung kontrollieren, Schülerinnen und Schüler ohne ausreichende Lautsprache, die auf visuelle Unterstützung, des Einsatzes der Schriftsprache, manueller Kommunikationsmittel, sowie auf die Deutsche Gebärdensprache angewiesen sind, Schülerinnen und Schüler mit einer Auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung, hörende Schülerinnen und Schüler, deren Eltern gehörlos sind.
Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt Hören haben Förderbedarf in den Bereichen:
- Lautsprachentwicklung und Sprechen
- Sprachaufbau und Sprachausbau
- Gebärdenerwerb und Gebärdeneinsatz
- Kommunikation
- Hörerziehung
- Absehen
Angebote:
- diagnosegeleitete Förderung in unterschiedlichen Sprachlerngruppen
- lautsprachliche Förderung
- zweisprachige (bilinguale) Förderung
- besondere Bildungsaufgaben wie Hörgeschädigtenkunde und Kommunikationstaktik, besondere Hilfen zur Kommunikationssicherung, integrativ-kooperative Maßnahmen
- psychologische und therapeutische Betreuung
- Pädaudiologie
Förderorte:
- Diagnose- und Förderklassen
- Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt Hören
- Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt Hören und weiterer Förderbedarf (bei mehrfachen Behinderungen)
- Realschule und Fachoberschule zur sonderpädagogischen Förderung
- allgemeine Schulen – gegebenenfalls mit Unterstützung durch die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste
- Weiterführende Schulen, bei Erfüllung der entsprechenden Zugangsvoraussetzungen
- Empfehlungen der KMK zum Förderschwerpunkt Hören pdf, 51 KB
- Fachkommission der KMK: Lehr- und Lernmittel für den Unterricht Hörgeschädigter
- Weiterentwicklung sonderpädagogischer Förderung im Förderschwerpunkt Hören pdf, 34 KB
- Kind mit Hörschädigung - Faltblatt für Lehrkräfte - barrierefrei pdf, 1.0 MB
- Kind mit Hörschädigung - Faltblatt für Eltern - barrierefrei pdf, 1.2 MB
- Kind mit Hörschädigung - Faltblatt für Schüler - barrierefrei pdf, 1.4 MB
- LehrplanPLUS im Förderschwerpunkt Hören pdf, 10.9 MB
Körperliche und motorische Entwicklung
Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich der körperlichen und motorischen Entwicklung (kmE) bilden eine sehr heterogene Gruppe. Dazu gehören Schülerinnen und Schüler mit minimalem körperlichem und motorischem Förderbedarf genauso wie Schülerinnen und Schüler mit schwerer
und mehrfacher Behinderung. Die Schülerinnen und Schüler weisen geringe bis umfängliche, häufig dauerhafte körperliche Beeinträchtigungen auf. Durch die körperlich-motorische Schädigung können die Verhaltensmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler so beeinträchtigt sein, dass ihre Aktivitätsmöglichkeiten und die Selbstverwirklichung in sozialer Interaktion erschwert sind.
Förderbedarf besteht in je individueller Ausprägung in den Bereichen:
Körpermotorik, Wahrnehmung, Sprache und Sprechen, Lernen.
Angebote:
- Förderung der Körpermotorik
- interdisziplinäre Förderdiagnostik
- vielfältige therapeutische Angebote
- technische und elektronische Hilfsmittel
- Förderung lebenspraktischer Fertigkeiten
- besondere räumliche Gegebenheiten (Barrierefreiheit)
- Sicherung des Grundbedürfnisses zum Austausch mit anderen Menschen bei eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten
- Emotionale und soziale Unterstützung der Schülerinnen und Schüler in allen Entwicklungsphasen vor dem Hintergrund körperlicher Beeinträchtigungen
Förderorte:
- Diagnose- und Förderklassen
- Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung
- andere Förderzentren
- Realschule und berufliche Schulen zur sonderpädagogischen Förderung
- allgemeine Schulen – gegebenenfalls mit Unterstützung durch die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste
- Weiterführende Schulen, bei Erfüllung der entsprechenden Zugangsvoraussetzungen
- 20 Jahre ELECOK - ELEktronische Hilfen und COmputer für Körperbehinderte pdf, 553 KB
- Empfehlungen der KMK zum Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung pdf, 48 KB
- Weiterentwicklung der sonderpädagogischen Förderung im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung pdf, 54 KB
- Aktueller Stand und Weiterentwicklung sonderpädagogischer Förderung pdf, 92 KB
- LehrplanPLUS im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung pdf, 8.4 MB
Geistige Entwicklung
Die Entwicklung von Schülerinnen und Schüler in diesem Förderschwerpunkt wird beeinflusst von individuellen Voraussetzungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten und den Anforderungen und Hilfen des sozialen Umfelds. Diese Entwicklung zeigt sich nicht nur in schulischen Leistungen, sondern auch in der persönlichen Lebensbewältigung und den Möglichkeiten der Teilhabe an der Gesellschaft.
Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung haben Förderbedarf in den Bereichen:
- Wahrnehmung, Gedächtnis und Aufmerksamkeit
- Denken und Lernstrategien
- Selbstversorgung
- Kommunikation und soziale Beziehungen
- Bewegung und Mobilität
- Emotionen und soziales Handeln
Angebote:
- Frühförderung
- Schulvorbereitende Einrichtung (SVE)
- Förderdiagnostik und Förderung nach individuellen Förderplänen
- Praxistage und Praktika in der Berufsschulstufe
- Gesamtmaßname „Übergang Förderschule – Beruf“
- Ganztägige Angebote im Verbund mit heilpädagogischen Tagesstätten und Wohneinrichtungen für Kinder und Jugendliche
Förderorte:
- Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
- Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung (bei mehrfachen Behinderungen)
- Grund- und Mittelschulen – gegebenenfalls mit Unterstützung durch die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste
Sprache
Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt Sprache haben Förderbedarf in den Bereichen:
- Artikulation und Grammatik
- Wortschatz, Wortfindung und Sprachverständnis
- Auditive Wahrnehmung
- Kommunikation
- Redefluss
- Stimme
- Schriftsprache
Angebote:
- Vorschulische Förderung
- Förderdiagnostik
- Sprachförderung in Kleingruppen
- Individuelle sprachfördernde Maßnahmen im Unterricht
- Elternberatung und Elterntraining
- Kooperation mit Fachdiensten
Förderorte:
- Sonderpädagogische Förderzentren
- Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt Sprache
- Grund- und Mittelschulen – gegebenenfalls mit Unterstützung durch die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste
- Weiterführende Schulen, bei Erfüllung der entsprechenden Zugangsvoraussetzungen
Lernen
Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt Lernen haben
Förderbedarf in den Bereichen:
- Motorik und Wahrnehmung
- Denken und Lernstrategien
- Kommunikation und Sprache
- Emotionen und soziales Handeln
Angebote:
- Förderdiagnostik
- Individuelle Förderprogramme zur motorischen, kognitiven, sprachlichen, emotionalen und sozialen Entwicklung
- Berufs- und lebensorientierende Maßnahmen (ab Jahrgangsstufe 7)
- Förderung von Lernstrategien
Förderorte:
- Diagnose- und Förderklassen
- Sonderpädagogische Förderzentren
- Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt Lernen
- Grund- und Mittelschulen – gegebenenfalls mit Unterstützung durch die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste
Emotionale und soziale Entwicklung
Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt emotionale und
soziale Entwicklung haben Förderbedarf in den Bereichen:
- Verhaltenssteuerung
- Aufmerksamkeitssteuerung
- Ängste
- Bindungssicherheit
- Selbstwertgefühl und Misserfolgserwartungen
- Sozialverhalten in der Gruppe
- Lern- und Leistungsmotivation
Angebote:
- besondere Erziehungskonzepte
- Förderdiagnostik und individuelle Unterrichtsgestaltung
- intensive Elternarbeit
- Zusammenarbeit mit Fachdiensten
- Kooperation mit Einrichtungen der Jugendhilfe
Förderorte:
- Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung
- Realschule zur sonderpädagogischen Förderung
- Sonderpädagogische Förderzentren
- allgemeine Schulen – gegebenenfalls mit Unterstützung durch die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste
- Weiterführende Schulen, bei Erfüllung der entsprechenden Zugangsvoraussetzungen
- Publikation "Praktische Impulse zur pädagogischen Arbeit in Sonderpädagogischen Stütz- und Förderklassen (SFK)" pdf, 7.3 MB
- Publikation "Sonderpädagogische Stütz- und Förderklasse" pdf, 473 KB
- Empfehlungen der KMK zum Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung pdf, 68 KB
- Entwicklung der sonderpädagogischen Förderung im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung pdf, 44 KB
- Neue Impulse im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung zip, 1.4 MB
- LehrplanPLUS im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung pdf, 7.0 MB
Weitere sonderpädagogische Arbeitsfelder (Autismus, Aphasie)
Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störung besuchen in Bayern im Rahmen inklusiver Beschulung alle Schularten. Es gibt keine eigene Schulart für diese Schülergruppe. Damit der Schulbesuch gelingen kann, benötigen sie oft spezifisch gestaltete Rahmenbedingungen. Das Angebot der fachspezifischen Beratung des Mobilen Sonderpädagogischen Dienst – Autismus (MSD-A) steht für die allgemeine Schule und Förderschule bereit.
Der MSD-A richtet sein Beratungs- und Kooperationsangebot an:
- Schülerinnen und Schüler mit Autismus-Spektrum-Störung und deren Mitschülerinnen und Mitschüler
- Eltern und Erziehungsberechtige
- Lehrkräfte und Schulleitungen aller Schularten
- Staatliche Schulberatungsstellen, Schulämter, Ministerialbeauftragte und Regierungen
- Außerschulische Fachdienste
Weitere Informationen
Zusammenarbeit von Grundschulen und Förderschulen
Förderschulen bieten Unterstützung für Schüler mit einem besonderen Förderschwerpunkt. Sie arbeiten in der Grundstufe eng mit den Grundschulen zusammen, vor allem in folgenden Fragen:
Wie kann ich ein Kind in einer Förderschule einschulen?
Ein Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf ist von den Erziehungsberechtigten am Förderzentrum anzumelden, wenn die Grundschule, in deren Sprengel das Kind seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, schriftlich festgestellt hat, dass die Voraussetzungen für eine Unterrichtung und Förderung an der Grundschule nicht gegeben sind. Hier arbeiten Förderschule und Grundschule eng zusammen.
Wie lange bleibt ein Kind an einer Förderschule?
Wenn die Lehrkräfte der Förderschule der Ansicht sind, dass ein Kind auch an einer Regelgrundschule erfolgreich unterrichtet werden kann, wird ein Probeunterricht an der Grundschule organisiert. In enger Absprache der Lehrkräfte von Grundschule und Förderschule wird eine Entscheidung getroffen.
Wer unterstützt Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf an der Grundschule?
Der Mobile Sonderpädagogische Dienst (MSD) unterstützt die Unterrichtung von Schülern mit sonderpädagogischen Förderbedarf, die eine allgemeine Schule besuchen.
Mobile Sonderpädagogische Dienste (MSD) an allgemeinen Schulen
In den Mobilen Sonderpädagogischen Diensten (MSD) arbeiten Lehrkräfte der Förderschule. Sie unterstützen Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf an allgemeinen Schulen, damit sie erfolgreich integriert werden können.
Angebote:
- Diagnostik und Förderung
- Beratung von Lehrkräften, Eltern und Kindern
- Fortbildungen für Lehrkräfte
Der MSD der zuständigen Förderschule kann über die Schulleitung der allgemeinen Schule angefordert werden.
In der Reihe MSDkonkret erhalten Lehrkräfte der allgemeinen Schule einen Überblick über die verschiedenen Förderschwerpunkte, Hinweise zu Diagnostik, Erziehung und Unterricht sowie Informationen zur Zusammenarbeit mit dem MSD.
Video: Leben und Lernen in einer Schulvorbereitenden Einrichtung
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Familie Niedermeier gibt einen ganz persönlichen Einblick in das Leben und Lernen ihres Sohnes Florian in der Schulvorbereitenden Einrichtung in Ruhpolding. Der Film zeigt, mit wie viel Herzblut und Professionalität sich Heilpädagogische Zentren wie Ruhpolding für die ihnen anvertrauten Kinder einsetzen und sie auf ihrem Lebensweg fördern sowie deren Eltern in ihrer Erziehungsaufgabe unterstützen.