Lernort Staatsregierung: Schüler diskutieren mit Kultusminister und Staatssekretär

Lernort Staatsregierung – Diese Veranstaltung ermöglicht, einmal hinter die Kulissen der Landespolitik zu blicken: Neun Schulklassen aus allen Bezirken Bayerns diskutierten in München mit Ministern der bayerischen Staatsregierung. Auch der bayerische Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle und Kultusstaatssekretär Dr. Marcel Huber stellten sich im Kuppelsaal der Staatskanzlei den interessierten Fragen der Schüler. Chancen des bayerischen Bildungswesens und zentrale Fragen der Bildungspolitik standen dabei im Mittelpunkt ihrer Gespräche.
Die Vorzüge der Weiterentwicklung der Hauptschule zur Mittelschule – an diesem Thema waren die Schülern der Mittelschule Gars am Inn besonders interessiert. Kultusminister Spaenle skizzierte ein wichtiges Merkmal der Mittelschule: "Wir bauen die Berufsorientierung aus". Eine besondere Förderung werde den Schülern in der 5. Jahrgangsstufe angeboten. "An jeder Mittelschule gibt es Ganztagsangebote und die Möglichkeit, den mittleren Bildungsabschluss zu erwerben", ergänzte Minister Spaenle. Durch die organisatorische Zusammenarbeit von Mittelschulen in einem Mittelschulverbund können auch Schulstandorte mit geringen Schülerzahlen möglichst lang erhalten werden.
Im Gespräch mit Schülern des St. Gotthard Gymnasiums Niederaltaich und des Gymnasiums Pegnitz ging es hingegen um den doppelten Abiturientenjahrgang. Der Kultusminister schilderte dabei die ergriffenen Maßnahmen, um den Jahrgang zu einem guten Abschluss zu führen: Die Abiturtermine seien entzerrt worden. Mit Hilfe eines Monitorings sei der Alltag in den Oberstufen an den Schulen erhoben worden. Wo nötig seien Probleme behoben worden. Auch der Vergleich der beiden Abschlussjahrgänge war für die Schüler interessant: Die Notenschnitte des letzten Jahrgangs im G9 und der zwölften Jahrgangsstufe des G8 liegen dabei sehr dicht beieinander.

Staatssekretär Huber diskutierte mit Schülern der 10. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Oberviechtach. Er erörterte ihnen die Chancen von W- und P-Seminare auch hinsichtlich eines späteren Studiums oder des geplanten Berufs. "Projekt-Seminare eröffnen eine hervorragende Möglichkeit, an der Hand von Praktikern in die Arbeitswelt hineinzuschnuppern", so der Staatssekretär. Die Gleichwertigkeit der Hochschulzugangsberechtigung, die junge Menschen an Gymnasien und der Beruflichen Oberschule erwerben können, stand im Mittelpunkt des Gesprächs mit Schülern der Fritz-Fischer-Fachoberschule Schweinfurt.
Die beruflichen und schulischen Möglichkeiten nach dem Erwerb des Realschulabschlusses waren Thema in seinem Gespräch mit Mädchen und Jungen der Staatlichen Realschule Orlando di Lasso in Maisach. "Rund 42 Prozent der Hochschulzugangsberichtigungen werden heute über den Wege der beruflichen Bildung, vor allem der Beruflichen Oberschule, erworben", bestätigte der Staatssekretär die Äußerungen der jungen Menschen.
Das bundesweit einmalige Projekt "Lernort Staatsregierung" besteht seit 1989. Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit organisiert den "Lernort" zentral für die Staatsregierung. Im Rahmen dieser Veranstaltung besuchen Klassen regelmäßig bayerische Ministerien und die Staatskanzlei. Im Rahmen einer Sonderveranstaltung von „Lernort Staatsregierung“ am 1. März diskutierten rund 300 Schülern aus ganz Bayern mit den Mitgliedern des Kabinetts.