Internet und Datenschutz: Tipps für den richtigen Umgang vom Experten

Faszinierend, aber nicht ohne Gefahren: Online-Netzwerke finden unter Jugendlichen großen Zuspruch. Dr. Thomas Petri, Bayerischer Landesbeauftragter für den Datenschutz, gibt im Interview Tipps für den richtigen Umgang mit den Portalen.
Soziale Netzwerke finden im Internet unter Jugendlichen großen Zuspruch. Worin liegt die Faszination?
Für viele Menschen im Alter zwischen zehn und zwanzig Jahren gehören soziale Netzwerke mittlerweile zum Alltag. Es bereitet Freude, sich selbst darstellen zu können, Kontakte mit Gleichgesinnten zu pflegen und neue Bekannte zu gewinnen. Soziale Netzwerke verfolgen also eine gute Idee.
Welche Gefahren gibt es?
Eltern sollten die Schattenseiten kennen. Zeitungsberichte, wonach ein Krimineller tausende Datensätze aus einem Schülernetzwerk ausgelesen habe, veranschaulichen das Missbrauchspotenzial von Persönlichkeitsprofilen im Internet. Kindern deshalb generell die Teilnahme an sozialen Netzwerken zu verbieten, hieße freilich, ihnen einen wesentlichen Teil unserer modernen Kommunikationsgesellschaft vorzuenthalten.
Was raten Sie Eltern?
Wichtig ist, dass Kinder lernen, die Risiken zu berücksichtigen, die mit der Nutzung von sozialen Netzwerken verbunden sind. Das Internet vergisst nichts. Schauen Sie doch einmal gemeinsam mit Ihren Kindern nach, was über sie im Internet gespeichert ist: mithilfe von Suchmaschinen wie z.B. www.google.de, www.yasni.de oder www.123people.de. So erhalten Eltern einen Überblick, welche Daten ganz einfach zu finden sind. Viele der Informationen stammen aus sozialen Netzwerken.
Woher kommt die Bereitschaft von Kindern, sich im Netz so offen zu präsentieren?
Netzwerke gaukeln eine Vertraulichkeit vor, die sie regelmäßig nicht gewährleisten. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es für Lehrer, für künftige Arbeitgeber oder sonstige Dritte keine Schwierigkeit ist, in SchülerVZ und Co. herumzustöbern, um herauszufinden, welche Ansichten veröffentlicht werden.
Was können Eltern konkret tun?
Mit ihren Kindern über Selbstdatenschutz reden. Der wichtigste Tipp: Daten nur sparsam preisgeben. Persönliche Angaben wie Namen, Adresse, Telefonnummer und E-Mailadresse haben ebenso wie bloßstellende Fotos in Netzwerken nichts zu suchen. Statt des echten Namens sollte das Kind einen Spitznamen verwenden, den es nur persönlich bekannten Freunden mitteilt.