Empfang in Neuhaus: Kultusminister dankt Passauer Schulfamilien für Engagement bei Bewältigung der Hochwasserkatastrophe

Überflutete Schulgebäude und verschobene Prüfungen – das Hochwasser hat viele Schulen im Raum Passau schwer getroffen. Bei einem Empfang würdigte Kultusminister Ludwig Spaenle das Engagement der Schulfamilien bei der Bewältigung der Naturkatastrophe.

Schüler und Lehrer konnten ihre Schulen zeitweise nicht erreichen, mussten entscheidende Prüfungen verschieben oder mit ansehen, wie ihre Schulhäuser meterhoch unter Wasser standen. „Bei der Bewältigung der Folgen der Hochwasserkatastrophe haben die Schulfamilien gezeigt, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes Familien sind“, dankte nun Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle allen vom Hochwasser unmittelbar und besonders betroffenen Schulen im Raum Passau bei einem Empfang in der schwer getroffenen Maria-Ward-Realschule Neuhaus am Inn: „Die Schulfamilien haben Hand in Hand dafür gearbeitet, Schulgebäude zu schützen und die Folgen des Hochwassers zu meistern. Sie waren für andere da und haben unentgeltlich, zupackend und entschlossen gehandelt. Wir alle können stolz sein auf diese ungeheure Solidarität, auf diesen überwältigenden Zusammenhalt.“
Bei seinem Besuch zeigte sich Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle beim Festakt sehr bewegt von der spontanen Ansprache des Neuhauser Bürgermeisters Josef Schifferer. Der Bürgermeister hatte betont, wie wichtig es sei, angesichts der Katastrophe Bescheidenheit und Demut zu lernen. "Was Sie uns heute ins Stammbuch geschrieben haben, möchte ich schriftlich haben", sagte Spaenle zu Schifferer.

Beeindruckt zeigte sich der Minister auch von der Rettung der Reliquien der Seligen Gisela aus der überfluteten Kirche des Klosters Niedernburg in Passau. Eine Lehrkraft der dortigen Gisela-Realschule hatte die Gebeine der Seligen ungeachtet aller Gefahren vor den Fluten in Sicherheit gebracht. Staatsminister Ludwig Spaenle nannte dieses Handeln „ein leuchtendes Beispiel für Zivilcourage“. Es stehe beispielhaft für das selbstlose Handeln vieler Menschen in einer Notsituation. In den letzten Tagen habe man auch in den Schulfamilien viele Beispiele für couragiertes Zupacken finden können.

Kultusminister Spaenle betonte in seiner Ansprache auch, dass die Staatsregierung die Schulen bei der Bewältigung der Folgen nicht allein lassen werde: „Der Freistaat wird den Sachaufwandsträgern bei der Sanierung der Schulen unter die Arme greifen. Die Staatsregierung hat ein Hilfsprogramm aufgelegt, das die Gemeinden bei der Wiederherstellung geschädigter Infrastruktur unterstützt.“

Abschließend machte der Minister auch deutlich: „Absolute Sicherheit vor Naturkatastrophen kann und wird es niemals geben.“ Die zurückliegende Flut aber habe gezeigt: „Bayern muss keine Angst vor der Zukunft haben. Die bayerische Bevölkerung hat bewiesen, dass sie in der Not solidarisch ist, dass sie zusammensteht, dass sie niemanden alleine lässt.“

Die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen der Maria-Ward-Realschule boten eine herausragende musikalische Leistung im Chor. Die Gäste zeigten sich besonders berührt vom Lied "Applaus, Applaus" der Sportfreunde Stiller, für das die Schüler neu getextet hatten:
"Ist meine Schule unter Wasser,
machst du sie wieder flott
und hilfst beim Putzen - und Schaufeln.
Du spendest Geld auch mit Bedacht - der Schule gern
als ob sie deine und nicht meine wär.
Applaus, Applaus
für deine Hilfe.
Mein Herz geht auf,
wenn du hilfst. (...)"
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Stand: 24.06.2013 // Bilder: Robert Geisler