Bildungsregion: Ein Drittel der Landkreise und kreisfreien Städte greifen Idee schon auf

Bildungsregionen - alle Partner arbeiten Hand in Hand. Dazu gibt es auch ein Handbuch (Klick zum Download)
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Bildungsregionen tragen zu gleichen Lebensbedingungen im Freistaat Bayern bei. 19 Landkreise haben sich die Initiative von Kultusminister Spaenle zur Gestaltung von Bildungsregionen zu Eigen gemacht, rund 20 weitere Landkreise und kreisfreie Städte haben Interesse bekundet, sich anzuschließen. Ziel ist die Verbesserung der Bildungsangebote und -qualität für junge Menschen.

19 Landkreise und kreisfreie Städte aus allen Regierungsbezirken haben sich die Initiative von Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle zu Eigen gemacht. Sie wollen sich zu einer „Bildungsregion“ entwickeln und damit die Bildungs-, Ausbildungs- und Teilhabeschancen für die jungen Menschen vor Ort verbessern. Im Mittelpunkt stehen ganzheitliche und nachhaltige Bildungsprozesse. Rund 20 weitere kreisfreie Städte und Landkreise haben ihr Interesse bekundet.

Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle
Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle

„Ich freue mich über die große Resonanz. Mehr als ein Drittel der kreisfreien Städte und Landkreise Bayerns haben in den ersten vier Monaten bereits ihre Mitarbeit oder ihr Interesse bekundet. Sie wollen die Bildungslandschaften aktiv mitgestalten“, so Minister Spaenle. Mitinitiator ist das Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen.

Der Kultusminister hatte Ende Mai gemeinsam mit dem oberbayerischen Regierungspräsidenten Christoph Hillenbrand und dem Präsidenten des Bayerischen Landkreistages, Landrat Dr. Jakob Kreidl, die Initiative gestartet.

Die Landräte und Oberbürgermeister sollen auf dem Weg ihrer Gebietskörperschaft zum Gütesiegel „Bildungsregion“ Schulen, Kommunen, Jugendhilfe, Bildungsträger und Vertreter der Wirtschaft vor Ort an einem Runden Tisch zusammenbringen mit dem Ziel, die Bildungsangebote und -qualität vor Ort für die jungen Menschen zu verbessern. Und nicht nur die jungen Menschen werden Vorteile von der Zusammenarbeit haben. Auch die Gebietskörperschaften selbst werden durch diese Initiative einen echten Mehrwert erzielen: Gut ausgebildete Menschen bleiben in der Region und stützen als qualifizierte Fachkräfte die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung in der Region – auch angesichts der Herausforderung des demografischen Wandels.

„Wir wollen die Kinder und Jugendlichen und vor allem diejenigen unter ihnen, die unsere Unterstützung besonders brauchen, noch intensiver begleiten – vom Kindergarten über die Schulen bis zu Beruf oder Hochschule“, ergänzt der Minister seine Zielsetzung. Das Ziel ist hoch gesteckt, hatte doch die Bertelsmann-Stiftung den bayerischen Kommunen im bundesweiten Vergleich mit Abstand die besten Bildungsmöglichkeiten bescheinigt.

Als Ort, um gemeinsam nach dem besten Weg der jungen Menschen in ihr Leben zu suchen, bietet sich aus der Sicht des Kultusministeriums das „Dialogforum“ an, ein Runder Tisch für die Gestaltung der Bildungsregion in den Landkreisen und kreisfreien Städten.

„Wir wollen mit den Bildungsregionen auch dem Verfassungsauftrag nachkommen, gleiche Lebensbedingungen im ganzen Land zu realisieren“, so der Minister. Schule ist für den Minister ein Ort des Unterrichts, aber auch Lebensraum. „Wir wollen alle Einrichtungen, die sich um die Bildung junger Menschen kümmern, eng miteinander vernetzen: von der vorschulischen Bildung bis zu beruflichen Schulen und zur Erwachsenenbildung“.

Die fünf zentralen Handlungsfelder

Inhaltlich stehen fünf Handlungsfelder bei der Gestaltung der Bildungsregionen im Mittelpunkt. Es geht darum:
1. Übergänge zwischen einzelnen Einrichtungen fließender zu gestalten, etwa von Kindergärten zu Schulen, von Schulen zu Unternehmen usw.
2. schulische und außerschulische Bildungsangebote zu vernetzen,
3. jungen Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu helfen,
4. die Bürgergesellschaft zu stärken und dazu auch z. B. die Schulen und die Jugendarbeit enger zu verbinden, und
5. den demografischen Wandel proaktiv zu gestalten.

Dialogforen und Arbeitskreise mit allen Beteiligten bereiten den Weg. Es geht um Lösungen aus der Region und für die Region. 
Die Kommunen werden bei der Gestaltung der Bildungsregionen von der neu eingerichteten Konferenz der Schulaufsicht und von eigens bestellten Koordinatoren unterstützt. Die Schulverwaltung wird den Prozess intensiv begleiten.

Kultusministerium verleiht Gütesiegel „Bildungsregion in Bayern“

Am Ende des Prozesses, der sich je nach Gebietskörperschaft verschieden gestalten und unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen wird, steht das Gütesiegel „Bildungsregion in Bayern“. Dieses verleiht das Ministerium auf Antrag nach einer Prüfung des jeweiligen Konzepts und der Umsetzungsschritte.
Allerdings wird sich die Diskussion über die Bildungsregionen nicht auf die Verleihung des Gütesiegels beschränken. „In dem Prozess“, das macht Minister Spaenle deutlich, „wird auch immer die Frage nach dem Einsatz von Ressourcen gestellt. Es werden Entscheidungen für die Zukunft gefällt.“

Folgende 19 Landkreise bzw. kreisfreie Städte beteiligen sich bereits an der Initiative „Bildungsregionen in Bayern“:

Oberbayern:
• Landkreis Miesbach
• Stadt Ingolstadt
• Landkreis Garmisch-Partenkirchen
• Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen

Niederbayern:
• Landkreis Deggendorf
• Landkreis Freyung-Grafenau und Landkreis Regen

Oberpfalz:
• Stadt Weiden

Mittelfranken:
• Stadt Erlangen
• Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
• Landkreis Roth

Oberfranken:
• Landkreis Forchheim

Unterfranken:
• Landkreis Rhön-Grabfeld
• Landkreis Haßberge
• Stadt Aschaffenburg

Schwaben:
• Stadt Kempten
• Landkreis Neu-Ulm
• Stadt Kaufbeuren
• Landkreis Donau-Ries

Zu den weiteren gut 20 Interessenten gehören z.B. die Stadt Rosenheim, die Stadt und der Landkreis Fürth, Stadt und Landkreis Passau sowie der Landkreis Ostallgäu.

Weitere Informationen:

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