Pressemitteilung Nr. 317 vom 11.12.2012 Bayerns Kultusminister Spaenle: Grundschulen in Deutschland leisten gute Arbeit - Im Kompetenzniveau bleiben die Schülerinnen und Schüler auf stabilem Niveau - Bei Anstrengungen individueller Förderung nicht nachlassen
MÜNCHEN/BERLIN. Als Bestätigung für die insgesamt gute Arbeit der Lehrkräfte an den Grundschulen und als Ansporn zugleich, in den Anstrengungen für eine qualitätsvolle Bildung der Kinder und Jugendlichen nicht nachzulassen, wertet Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle die Ergebnisse der internationalen Vergleichsstudien IGLU und TIMSS 2011. Heute wurden sie veröffentlicht.
„Ich danke den Lehrerinnen und Lehrern unserer Grundschulen für die intensive Arbeit, die sie mit und für die Kinder erbringen“, so Minister Spaenle.
Die Schülerinnen und Schüler der deutschen Länder rangieren bei beiden Erhebungen im oberen Drittel.
Für Minister Spaenle geht es darum, in den Anstrengungen zu einer qualitätsvollen Bildung, die jedem Kind sehr gute Chancen eröffnet, nicht nachzulassen. „Wir wollen die individuelle Förderung ausbauen, etwa durch den bedarfsorientierten Ausbau von Ganztagsschulen und durch zusätzliche Förderangebote, die noch stärker als bisher auf die einzelnen Kinder und Jugendlichen zugeschnitten sein sollen.“ Eigens nannte der Minister z.B. die Angebote der rund 1.600 Förderlehrer in den Grundschulen. Hier geht es für ihn auch darum, die in Deutschland immer noch feststellbare Abhängigkeit der Leistungen der Schülerinnen und Schüler vom Elternhaus weiter zu reduzieren.
Erfreulich ist für ihn, dass gerade bei Kindern aus Zuwandererfamilien eine Leistungssteigerung sowohl im Lesen, bei der Mathematik und in den Naturwissenschaften in den Ergebnissen der beiden Vergleichsstudien zu verzeichnen ist. Ferner begrüßt der Minister die Tatsache, dass die Offenheit der Schülerinnen und Schüler gegenüber dem Lesen, Schreiben, Rechnen und den Naturwissenschaften an den Grundschulen in Deutschland merklich gewachsen ist. Schließlich sieht Minister Spaenle die Daten zum Abschneiden von Jungen und Mädchen als günstig. Sie weisen relativ geringe Unterschiede zwischen den Geschlechtern auf.
Bei der Lese-Studie IGLU liegen die Kinder aus den deutschen Ländern deutlich über dem EU-Mittelwert. Wichtig ist für Dr. Spaenle, dass der Großteil der Grundschülerinnen und -schüler eine positive Einstellung zum Lesen hat. „Hier müssen wir auch weiterhin ansetzen“, so Minister Spaenle. Ein Fortschritt ist für ihn, dass die Unterschiede zwischen den leistungsstarken und leistungsschwächeren Kindern leicht zurückgegangen sind.
Bei TIMSS rangieren die Schülerinnen und Schüler aus den deutschen Ländern deutlich über dem internationalen Durchschnitt, auch über dem Mittelwert der EU-Staaten sowie dem OECD-Mittel. Gegenüber der Vorläuferstudie gab es eine leichte Verbesserung bei den Kompetenzen der Kinder der Bundesrepublik, die Bayerns Kultusminister begrüßt.
PIRLS/IGLU und TIMSS
Bei der Studie PIRLS/IGLU (Progress in International Reading Literacy Study) wird im Abstand von jeweils von 5 Jahren das Leseverständnis von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 4 untersucht - teilgenommen hatten 2011 insgesamt 45 Staaten.
Bei der Studie TIMSS (Trends in International Mathematics and Science Study), die jeweils im Abstand von 4 Jahren durchgeführt wird, stehen die mathematischen und naturwissenschaftlichen Kompetenzen von Kindern der Jahrgangsstufe vier im Mittelpunkt des Interesses.
Die Ergebnisse der Studien lassen sich aufgrund der Datenbasis und des Blickwinkels der Studie nicht mit denen der Ländervergleiche des IQB vergleichen. Im Herbst 2012 hatte das IQB das Ergebnis des Ländervergleichs zu Deutsch und Mathematik in der 4. Jahrgangsstufe der Grundschule veröffentlicht. Die bayerischen Schülerinnen und Schüler rangieren hier auf Platz 1.
An beiden Studien haben Schülerinnen und Schüler von rund 200 Grund- und Förderschulen in den deutschen Ländern teilgenommen, darunter Schülerinnen und Schüler von 32 Grund- und Förderschulen aus Bayern.
Dr. Ludwig Unger, Tel. 089 2186-2105