Pressemitteilung Nr. 207 vom 14.09.2011 Kultusminister Ludwig Spaenle zum Ländervergleich des OECD-Berichts „Education at a Glance“

"Zahl der Hochschulzugangsberechtigungen steigt in Bayern" – Anstrengungen für mehr Teilhabegerechtigkeit fortsetzen - Bildungserfolg nicht auf Hochschulreife reduzieren

MÜNCHEN. "Eine klare Bestätigung des eingeschlagenen Weges der Bildungspolitik in Bayern, aber auch Hinweise auf weitere nötige Anstrengungen" entnimmt Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaene dem OECD-Bericht "Bildung auf einen Blick – Education at a Glance". Der Vergleich der bundesdeutschen Länder wurde heute vom Statistischen Bundesamt vorgestellt.

"Bildungsvergleiche bieten immer wieder die Chance, um das eigene Bildungswesen mit der nötigen Distanz zu betrachten und dabei positive Ansätze zu erkennen und Aufgaben wahrzunehmen", so Kultusminister Spaenle. Dies gelte für den OECD-Bericht 2011 ebenso wie z. B. für den Bildungsmonitor 2011. Der OECD-Bericht „Education at a Glance“ interpretiert bereits mehrfach veröffentlichte Zahlen aus den Jahren 2008 und 2009, und zwar entsprechend dem Ansatz der OECD unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Nutzbarkeit. Er gibt keinerlei Auskunft über Bildungs- und Schulqualität. Diese war im Bildungsmonitor des IWD in Bayern als am besten im deutschen Vergleich eingestuft worden.

Kultusminister Spaenle freut sich über den hohen Anteil von 27,3 Prozent der jungen Menschen von 15 bis 19 Jahren, die in Bayern eine duale Ausbildung durchlaufen. Die Quote liegt weit über der in der OECD und liegt mit in der Spitze in Deutschland. Zugleich liegt die Zahl der erwerbslosen jungen Menschen in Bayern am niedrigsten. Auch die Erwerbslosenquote bei den Menschen zwischen 25 und 64 liegt in Bayern im bundesweiten Vergleich am niedrigsten und weit unterhalb der OECD-Durchschnittswerte. Günstig erweist sich nach dem OECD-Bericht auch der hohe Bildungsstand der Bevölkerung in Bayern.

Bestätigt sieht Kultusminister Spaenle Bayerns Weg in folgenden Bereichen:
- In den Ausgaben. Wir steigern die Ausgaben für die Bildung seit Jahren kontinuierlich. Dieser ist allein von 2002 bis 2012 (nach dem Bayerischen Doppelhaushalt) um mehr als ein Viertel gestiegen, nämlich von 7,38 Milliarden Euro auf dann 9,79 Milliarden Euro.
- In den Investitionen in den Ganztagsbereich und in die individuelle Förderung – gerade auch im Grundschulbereich. So hat Bayern allein für das Schuljahr 2011/2012 die Anzahl der gebundenen Ganztagszüge an den Schulen von 785 auf 983 um mehr als ein Viertel ausgeweitet und die Anzahl der offenen Ganztagsgruppen um mehr als 350 auf rund 3.500, und die Zahl der Gruppen der Mittagsbetreuung um ebenfalls mehr als 350 auf dann 5.525. Gerade letztere kommen den Schülerinnen und Schülern der Grundschule zugute, bei denen nach dem Bericht der OECD die bundesdeutschen Länder noch Nachholbedarf aufweisen.
- Bei der Senkung der durchschnittlichen Klassenstärke, diese konnte in den vergangenen Jahren an einigen Schularten regelmäßig weiter gesenkt werden, vor allem an den Grund- und Hauptschulen, aber auch an den Gymnasien und Realschulen.
- Bei der Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte. Bayern hat vom Schuljahr 2005/2006 bis zum Schuljahr 2010/2011 die Anzahl der Lehrerstellen an staatlichen Schulen von knapp 83.000 auf mehr als 87.000 gesteigert. Im selben Zeitraum ist die Anzahl der Schülerinnen und Schüler an staatlichen Schulen von etwa 1,5 Millionen auf 1,4 Millionen zurückgegangen.
- Bei der Steigerung der Hochschulzugangsberechtigung. Eine gute Entwicklung macht Minister Spaenle auch bei dem Erwerb von Hochschulzugangsberechtigungen aus. Die Quote nähert sich in Bayern nahezu 40 Prozent eines Schülerjahrgangs, davon erwerben 57 Prozent diese über den traditionellen Weg des Gymnasium, 43 aber über die berufliche Bildung, vor allem über die FOS und BOS.

"Wir dürfen mit den Verbesserungen aber nicht zufrieden sein, sondern müssen den eingeschlagenen Weg weiter fortsetzen. Mehr Ganztag, kleinere Klassen und ein günstigeres Verhältnis zwischen Lehrkräften und Schülern bleibt unser Ziel", so der Minister abschließend. "Wir müssen auch unsere Anstrengungen fortsetzen, Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern und aus Zuwandererfamilien zu unterstützen, damit sie ihre Begabungen frühzeitig erkennen und dann entfalten können.

Wir dürfen aber auch nicht dem Fehler verfallen, den der Bericht der OECD nahelegt. Bildungserfolg lässt sich nicht allein auf den Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung reduzieren. Auch in der beruflichen Bildung werden hervorragende Leistungen erbracht. Und der Erfolg der Menschen im Arbeitsalltag beweist, dass die Schulen und die Bildungseinrichtungen eine solide und ausbaufähige Grundlage für die Anforderungen in Gesellschaft und Wirtschaft gelegt haben."


 

Dr. Ludwig Unger, Tel. 089-21862105
 

Vorlese-Funktion

Das bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus stellt auf seiner freizugänglichen Website eine Vorlesefunktion zur Verfügung. Beim Aktivieren dieser Funktion werden Inhalte und technische Cookies von dem Dienstanbieter Readspeaker geladen und dadurch Ihre IP-Adresse an den Dienstanbieter übertragen.

Wenn Sie die Vorlesefunktion jetzt aktivieren möchten, klicken Sie auf „Vorlesefunktion aktivieren“.

Ihre Zustimmung zur Datenübertragung können Sie jederzeit während Ihrer Browser-Session widerrufen. Mehr Informationen und eine Möglichkeit zum Widerruf Ihrer Zustimmung zur Datenübertragung finden Sie in unserer Datenschutzerklärung im Abschnitt „Vorlesefunktion“.

Sofern Sie uns Ihre Einwilligung erteilen, verwenden wir Cookies zur Nutzung unseres Webanalyse-Tools Matomo Analytics. Durch einen Klick auf den Button „Zustimmen“ erteilen Sie uns Ihre Einwilligung dahingehend, dass wir zu Analysezwecken Cookies (kleine Textdateien mit einer Gültigkeitsdauer von maximal zwei Jahren) setzen und die sich ergebenden Daten verarbeiten dürfen. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in unserer Datenschutzerklärung widerrufen. Dort finden Sie auch weitere Informationen.