Begabtenförderung
Themen
Grundsätzliches
Begabtenförderung ist Kernaufgabe jeder Schule. Zentral sind dabei die Entdeckung und die Entfaltung der individuellen Begabungen der Schülerinnen und Schüler: Jede und jeder Lernende rückt als Person mit individuellen und sozialen Voraussetzungen und Potenzialen in den Mittelpunkt des schulischen Lernprozesses.
Bei der Erfüllung dieser Aufgabe kommt im differenzierten Schulsystem Bayerns dem Gymnasium eine Schlüsselrolle zu, da überdurchschnittlich begabte und leistungsfähige Schülerinnen und Schüler die Hauptklientel dieser Schulart bilden. Angesichts der wachsenden Heterogenität der gymnasialen Schülerschaft ist es im Sinne einer individuellen Förderung unabdingbar, sich nicht nur um die Unterstützung der Schwächeren zu bemühen, sondern auch den intellektuellen und kreativen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler am oberen Rand des Begabungs- und Leistungsspektrums gerecht zu werden.
Besonders begabte und leistungsfähige Schülerinnen und Schüler können sich in der Regel die in der Schule vermittelten Inhalte schneller aneignen (Akzeleration) und haben so noch Kapazität für zusätzliche Angebote (Enrichment). Diese Enrichmentangebote stehen im Rahmen der bayerischen Begabtenförderung allen Schülerinnen und Schülern offen, die - vor allem aufgrund des Notenbilds und /oder einer psychologischen Diagnostik - eine allgemeine oder fachspezifische besondere Begabung zeigen oder eine solche vermuten lassen.
Einen besonderen Bestandteil der Begabtenförderung in Niederbayern, der sich den oben genannten Prinzipien verschrieben hat, stellt die Talentwerkstatt Niederbayern dar. Informationen hierzu findet man im Folgenden auf dieser Seite.
Angebote in Niederbayern
Naturwissenschaftliches Camp Niederbayern
Musikwerkstatt Niederbayern
Talentwerkstatt Niederbayern

Im Schuljahr 2014/15 hat die Dienststelle des Ministerialbeauftragten mit der "Talentwerkstatt Niederbayern" ein neues Begabtenförderungskonzept ins Leben gerufen, das sich an niederbayerische Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der 9. und 10. Jahrgangsstufe wendet.
Kooperationspartner sind dabei die niederbayerischen Hochschulen sowie die Hans-Lindner-Stiftung in Arnstorf. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schülern sollen dabei ihre Talente und Begabungen im Austausch mit Wissenschaftlern entdecken und entfalten, gleichzeitig aber auch wertvolle Hinweise zur Studien- und Berufsorientierung erhalten..
Genauere Informationen zur Talentwerkstatt Niederbayern findet man unter folgendem Link:
Ferienseminare für begabte Gymnasiasten

Das bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus bietet in jedem Regierungsbezirk hochbegabten und besonders leistungsfähigen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der Jahrgangsstufe 11 alljährlich die Teilnahme an einem Ferienseminar an.
Dies soll für die Schülerinnen und Schüler nicht nur eine Anerkennung, sondern auch eine Förderung und Bereicherung sein. Dazu werden hochkarätige Wissenschaftler oder andere Persönlichkeiten, die sich durch ihre besondere Position im öffentlichen Leben auszeichnen, eingeladen, um den Schülerinnen und Schülern in Form von Vorträgen, an die sich Diskussionen zur Vertiefung anschließen, Einblicke in ihr Wissensgebiet bzw. Tätigkeitsfeld zu bieten.
Dabei hinaus bleibt als Ausgleich Raum für gemeinschaftliche Aktivitäten.
Es folgen einige Informationen zu den bisherigen Ferienseminaren in Niederbayern:
Unitag Passau

Hochbegabte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 von niederbayerischen Gymnasien im Großraum Passau haben seit dem Schuljahr 2015/16 die Möglichkeit der Teilnahme am Projekt Unitag.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchen dabei während der Vorlesungszeit des Wintersemesters sowohl gemeinsam Vorträge aus verschiedenen Fachbereichen als auch individuell ausgewählte Lehrveranstaltungen in ihren jeweiligen Interessensgebieten. Dafür werden sie jeweils vom Unterricht freigestellt. Sie erhalten so neben wissenschaftspropädeutischen Impulsen wertvolle Orientierung bei der Studien- und Berufswahl.
Der Unitag hat zum Ziel, besonders begabte Schülerinnen und Schüler an niederbayerischen Gymnasien in Zukunft noch mehr zu fördern. Die Gymnasien können pro Schuljahr zwei Schülerinnen und Schüler vorschlagen. Kriterien bei der Auswahl sind dabei nicht nur hervorragende Leistungen, sondern u.a. auch breit gestreute Interessen und ein überdurchschnittliches Engagement.
Begabtenprüfung nach dem Bayerischen Eliteförderungsgesetz (BayEFG)
Unter bestimmten Voraussetzungen können Abiturienten eines öffentlichen oder staatlich anerkannten Gymnasiums, Kollegs oder Abendgymnasiums sowie andere Bewerber gemäß § 59 GSO (n.F.) einen Zugang zur Studienförderung nach Art. 5 BayEFG erhalten.
Die Leistungsvoraussetzungen für die Zulassung zum schulischen Auswahlverfahren erfüllt, wer seine Hochschulzugangsberechtigung in Bayern mit einer Note von mindestens 1,30 erworben hat und in der Qualifikationsphase sowie der Abiturprüfung (Schüler öffentlicher oder staatlich anerkannter Gymnasien, Kollegs oder Abendgymnasien) bzw. in der Abiturprüfung (andere Bewerber) bestimmte Mindestpunktzahlen erreicht.
Das schulische Auswahlverfahren wird im Gymnasialbereich dem jeweils zuständigen Ministerialbeauftragten übertragen, der die Zulassung zur Prüfung und ihre Durchführung organisiert.
Die Prüfung im Regierungsbezirk Niederbayern findet jedes Jahr im Hans-Leinberger-Gymnasium, Jürgen-Schumann-Str. 20, 84034 Landshut statt.
Die Prüfung erfolgt als mündliche Einzelprüfung in fünf Fächern und dauert insgesamt etwa 60 Minuten. Prüfungsfächer sind Deutsch, Fremdsprache, Geschichte, Mathematik, Naturwissenschaft. Eines dieser Fächer kann durch ein Abiturprüfungsfach des Prüflings ersetzt werden (für andere Bewerber gemäß § 59 GSO (n.F.) nur durch Fächer des ersten Prüfungsteils).
Die Prüfung hat neben dem Wissensstand des Kandidaten seine Hochbegabung und kreative Intelligenz eindeutig aufzuzeigen. Es wird auch ein gleichmäßig hohes Niveau an Allgemeinbildung erwartet.
Als Gesamtergebnis aus den fünf Einzelprüfungen sind im Höchstfall 75 Punkte erreichbar.
Voraussetzung für die Gewährung der Förderung ist weiterhin, dass der Bewerber ein Studium in Bayern aufnimmt und zum Zeitpunkt des Förderbeginns das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. In besonderen Ausnahmefällen, insbesondere aus familienpolitischen Gründen oder bei Erwerb der Hochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg, ist eine Überschreitung der Altersgrenze zulässig.
Schulauswahl 2021 für das Max Weber-Programm
Aufgrund der besonderen Situation im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Corona-Virus wird für die Schulauswahl zur Aufnahme in die Förderung des Max Weber-Programms gem. BayEFG im Jahr 2021 die Prüfung beim Ministerialbeauftragten durch eine Auswahl gemäß dem Grundsatz der Bestenauslese nach Maßgabe der erreichten Gesamtqualifikation im Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife ersetzt.
Die zur Verfügung stehenden 180 Förderplätze werden bayernweit an die Schülerinnen und Schüler vergeben, die zum Auswahlverfahren gemeldet wurden und unter den Bewerberinnen und Bewerbern die beste Gesamtqualifikation im Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife erreicht haben. Sollten mehrere Bewerberinnen bzw. Bewerber das Abitur mit derselben Punktzahl abgeschlossen haben, so entscheidet der Grundsatz, dass die Bewerberin bzw. der Bewerber mit der geringsten Streuung der Einzelergebnisse in den fünf Abiturprüfungen zu bevorzugen ist, über die Reihung der Bewerberinnen bzw. Bewerber. Für die Zulassung zur Teilnahme am Auswahlverfahren gelten dabei weiterhin die bekannten o.g. Voraussetzungen.
Genauere und weiterführende Informationen sind im Internet unter http://www.elitenetzwerk.bayern.de unter der Rubrik "Max-Weber-Programm" abrufbar.
Institutionen der Begabtenförderung in Niederbayern

An der breiten Palette von Angeboten der Begabtenförderung an den Gymnasien in Niederbayern wirken zahlreiche Institutionen mit. Die Koordination obliegt dem Ministerialbeauftragten.
Unter den Gymnasien in Niederbayern verfügt insbesondere das Comenius-Gymnasium Deggendorf aufgrund der dort eingerichteten Hochbegabtenklassen über langjährige Erfahrung nicht nur mit der effizienten Gestaltung derartiger Enrichmentangebote für besonders Begabte, sondern auch mit dem binnendifferenzierenden Unterrichten dieser speziellen Schülerklientel. Daher wurde es im Schuljahr 2015/16 zum Kompetenzzentrum für Begabtenförderung weiterqualifiziert. Ab dem Schuljahr 2016/17 gibt es seine Erfahrungen und entsprechende Förderkonzepte an andere Schulen in der Region weiter. Das Kompetenzzentrum bietet Informationsmöglichkeiten, Hospitationen und Fortbildungsveranstaltungen im Themenfeld Begabtenförderung an und ist für Gymnasien, die ihr Schulprofil im Bereich Begabtenförderung schärfen wollen, eine zentrale Anlaufstelle.
Für Eltern, die eine Beratung zum Thema (vermuteter) Hochbegabung wünschen, sind der Schulpsychologe an der jeweiligen Schule sowie die Staatliche Schulberatungsstelle Niederbayern erste Anlaufstellen. In Erlangen, München (LMU) und Würzburg bieten auch Universitäten spezielle schulpsychologische Beratung u.a. zum Thema Hochbegabung an.
Ansprechpartner
Ansprechpartner aus dem Schulbereich:
Dienststelle des Ministerialbeauftragten:
StD Andreas Zenker, Koordinator Naturwissenschaftliches Camp, Musikwerkstatt, Talentwerkstatt und Unitag; Koordination Pluskurse; Mail: zenker@mb-gym-ndb.de
StD Rudolf Weiß, Übergang Schnittstelle Grundschule-Gymnasium; Koordinator Begabtenprüfung; Koordinator Ferienseminar; Mail: weiss@mb-gym-ndb.de
Kompetenzzentrum für Begabtenförderung am Comenius-Gymnasium Deggendorf:
Kompetenzteam: OStRin Birgit Paster, StD Christian Knödl, StD Günther Zillner, OStRin Susanne Sikora, StRin Iris Herman, StRin Stephanie Oppolzer
Mail: kompetenzteam@comenius-gymnasium-deggendorf.de
Staatliche Schulberatungsstelle Niederbayern:
StDin Marion Hasenöhrl, Mail: marion.hasenoehrl@sbndb.de
Ansprechpartner aus dem außerschulischen Bereich:
Universität Passau: Johanna Schmidt, Leiterin der Studienberatung
Hochschule Landshut: Kerstin Dempf, Leiterin Zentrale Studienberatung und Karriereservice
Technische Hochschule Deggendorf: Alexandra Niewöhner, M.A., Leiterin Zentrale Studienberatung