Exzellenzinitiative/-strategie

Ziel der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen ist es, den Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken, seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und Spitzen im Universitäts- und Wissenschaftsbereich sichtbarer zu machen. In der ersten Phase (2006/2007 bis 2011/2012) standen für die geförderten Zukunftskonzepte, Exzellenzcluster und Graduiertenschulen insgesamt 1,9 Mrd. Euro, in der zweiten Phase (2012 bis 2017) stehen insgesamt 2,7 Mrd. Euro zur Verfügung; hiervon tragen der Bund 75 Prozent, das jeweilige Sitzland 25 Prozent.
Die Exzellenzinitiative ist für die Hochschullandschaft insgesamt ein großer Erfolg. Zum einen ist es gelungen, die internationale Sichtbarkeit und Konkurrenzfähigkeit der deutschen Universitäten zu steigern. Dies wird u.a. bei den Erfolgen, Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu gewinnen oder aus dem Ausland zurückzuholen, sichtbar. Zum anderen hat in den Hochschulen selbst eine produktive Wettbewerbsdynamik Einzug gehalten.
Hervorragende Stellung der bayerischen Universitäten
Im Rahmen der Exzellenzinitiative haben die bayerischen Universitäten ihre herausragende Stellung unter Beweis gestellt: Bereits in der ersten Phase wurden zwei Zukunftskonzepte ("Elite-Universitäten"), sechs Exzellenzcluster und fünf Graduiertenschulen gefördert.
In der zweiten Phase konnten sich bayerische Antragsteller mit zwei Zukunftskonzepten, sechs Exzellenzcluster und neun Graduiertenschulen durchsetzen. Das bedeutet: Die beiden Münchner Universitäten haben ihren Elite-Titel verteidigt und damit ihre nationale Spitzenstellung untermauert. Bayerische Universitäten aller Landesteile setzten sich im strengen Auswahlverfahren durch – neben den beiden Münchner Universitäten sind die Universitäten Erlangen-Nürnberg, Würzburg, Regensburg, Bayreuth und Bamberg Sprecherhochschulen geförderter Exzellenzcluster und Graduiertenschulen, die Universität Augsburg ist an einem Exzellenzcluster maßgeblich beteiligt. Damit werden acht von neun staatlichen Universitäten Bayerns im Rahmen der Exzellenzinitiative gefördert.
Geförderte Projekte der bayerischen Universitäten
Zukunftskonzepte
Exzellenzcluster
- Engineering of Advanced Materials - Hierarchical Structure Formation for Functional Devices - EAM (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
- Nanosystems Initiative Munich - NIM (Ludwig-Maximilians-Universität München mit Universität Augsburg und Technischer Universität München)
- Center of Integrated Protein Science Munich - CIPSM (Ludwig-Maximilians-Universität München mit Technischer Universität München)
- Munich Center for Advanced Photonics - MAP (Ludwig-Maximilians-Universität München mit Technischer Universität München)
- Munich Cluster for Systems Neurology - SyNergY (Ludwig-Maximilians-Universität München mit Technischer Universität München)
- Origine and Structure of the Universe - The Cluster of Excellence für Fundamental Physics (Technische Universität München mit Ludwig-Maximilians-Universität München)
Graduiertenschulen
- Bamberg Graduate School for Social Science - BAGSS (Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
- Bayreuth International Graduate School of African Studies - BIGSAS (Universität Bayreuth)
- Erlangen Graduate School in Advanced Optical Technologies - SAOT (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
- Distant Worlds - Munich Graduate School for Ancient Studies (Ludwig-Maximilians-Universität München)
- Graduate School of Quantitative Biosciences Munich - QBM (Ludwig-Maximilians-Universität München)
- Graduate School of Systematic Neurosciences - GSN (Ludwig-Maximilians-Universität München)
- International Graduate School of Science and Engineering - IGSSE (Technische Universität München)
- Graduate School for East and Southeast European Studies (Universität Regensburg und Ludwig-Maximilians-Universität München)
- Graduate School for Life Sciences (Julius-Maximilians-Universität Würzburg)
Exzellenzstrategie
Im Juni 2016 haben Bund und Länder beschlossen, die Exzellenzinitiative in modifzierter Form in der „Exzellenzstrategie“ fortzusetzen. In zwei Förderlinien werden ab dem Jahr 2019 40-50 Exzellenzcluster und bis zu 11 Exzellenzuniversitäten gefördert. Dafür stehen jährlich 533 Mio. Euro zur Verfügung. Die Finanzierung erfolgt – wie bereits die Exzellenzinitiative – zu 75% durch den Bund und zu 25% durch das jeweilige Sitzland.
Exzellenzcluster werden bis zu zweimal sieben Jahre lang gefördert. Die Förderung von Exzellenzuniversitäten wird zwar ebenfalls alle sieben Jahre durch eine kritische Begutachtung überprüft, ist aber grundsätzlich auf Dauer angelegt. Hier wird erstmals die Änderung des Grundgesetzartikels 91b aus dem Jahr 2015 genutzt, die dem Bund eine institutionelle Förderung von Hochschulen erlaubt.
Die Entscheidungen über die Förderung von Exzellenzclustern und Exzellenzuniversitäten trifft ein von DFG und Wissenschaftsrat gemeinsam eingerichtetes, internationales Expertengremium zusammen mit den Wissenschaftsministerinnen und -ministern von Bund und Ländern.
Alle Projekte der laufenden Exzellenzinitiative werden bis zu einer eventuellen Weiterförderung in der Exzellenzstrategie überbrückend weiter finanziert oder erhalten eine Auslauffinanzierung bis Oktober 2019.