Bewährte und neue Maßnahmen

Das läuft bereits: Maßnahmen zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung seit 2018

Die Sicherstellung der Unterrichtsversorgung war seit 2018 ein Investitionsschwerpunkt der Staatsregierung. Flankierend zur Gewinnung von zusätzlichem Personal wurden auch weitere Lösungsansätze genutzt. Damit steht ein umfassender Werkzeugkasten bereit, der laufend angepasst wird:

  • In den Jahren 2019 bis 2022 wurden insgesamt 4.630 zusätzliche Lehrerplanstellen für alle Schularten geschaffen.
  • Zweitqualifikation: Lehrkräfte, die in ihrer eigenen Schulart keine Anstellung gefunden hatten, konnten sich durch eine niedrigschwellige Zusatzqualifikation für das Lehramt einer anderen Schulart (insbesondere für Grund-, Mittel- und Förderschule) qualifizieren.
  • In einzelnen Schularten bzw. Fächerverbindungen wurden im Rahmen des Quereinstiegs auch Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen zum Vorbereitungsdienst zugelassen, die kein Lehramtsstudium, sondern ein anderweitiges Studium (z. B. Master, Magister, Diplom) absolviert hatten. Zum Schuljahr 2023/24 werden die Möglichkeiten des Quereinstiegs noch einmal ausgeweitet. Informationen zu aktuellen Quereinstiegsprogrammen #imherzenlehrer finden Sie unter www.einstieg.bayern. Im neu eingerichteten „Beratungsnetzwerk Lehrerberuf in Bayern“ beraten Lehrkräfte telefonisch und per E-Mail Interessentinnen und Interessenten über Zugangswege zum Lehrerberuf.
  • Ausbau der Lehrerreserve: Die Mobile Reserve an Grund- und Mittelschulen wurde beispielsweise seit dem Schuljahr 2017/2018 jährlich um 50 Vollzeitstellen aufgestockt, an Realschulen wurden die Kapazitäten für die Integrierte Lehrerreserve zum Schuljahr 2021/2022 sogar um 101 Vollzeitstellen erhöht.
  • Effizientere Nutzung vorhandener Arbeitskapazitäten: In einzelnen Schularten wurden die Antragsteilzeit und der Antragsruhestand eingeschränkt. Für Grundschullehrkräfte wurde ein Arbeitszeitkonto eingeführt.
  • Im Bereich der Förderschule wurden fünf zusätzliche Lehrstühle (darunter drei am neuen Ausbildungsstandort Regensburg) eingerichtet, um die Studienplatzkapazitäten für das Lehramt für Sonderpädagogik zu erhöhen; im Bereich der Grundschule wurde durch eine deutliche Ausweitung der Zahl der Studienplätze der Numerus clausus auf Bayern bezogen weitgehend abgeschafft.
  • Durch aktives Bedarfsmanagement konnten Schulleitungen und Schulaufsicht auf angespannte Bedarfslagen – z. B. bei Grippewellen – reagieren und den Unterrichtsbetrieb vorübergehend auf bestimmte Kernbereiche fokussieren.
  • Auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie sowie der Migrationsbewegungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg hat der Freistaat durch Sonderprogramme reagiert, in deren Rahmen zusätzliche Personalressourcen bereitgestellt wurden (beispielsweise in Form von Teamlehrkräften).
  • In vielen Bereichen, in denen nicht zwingend Lehrkräfte eingesetzt werden müssen, beschäftigt der Freistaat inzwischen zusätzliches pädagogisches Personal ohne Lehramtsbefähigung oder arbeitet – z. B. im Bereich der Ganztagsschule – mit Kooperationspartnern zusammen. Dies gilt allerdings nicht für den eigenverantwortlich erteilten Unterricht: Hier setzt der Freistaat weiterhin auf voll ausgebildete Lehrkräfte.
  • Im Rahmen der Kampagne Zukunft prägen. Lehrer/-in werden!" wirbt das Staatsministerium für den Lehrberuf. Ziel ist es, mehr grundständig ausgebildete Lehrkräfte für den Einsatz an bayerischen Schulen zu gewinnen.
  • Die Prognoseinstrumente des Freistaats wurden weiter verfeinert. Die bayerische Lehrerbedarfsprognose gilt bundesweit als Maßstab für seriöse Bedarfsprognosen.
  • Im Staatsministerium wurde ein neues Referat „Sicherstellung der Unterrichtsversorgung“ eingerichtet, das schulartübergreifende Planungsprozesse koordiniert.

Woran wir gerade arbeiten: neue Investitionen, neue Maßnahmen

INVESTITIONSSCHWERPUNKT BILDUNG

Der Regierungsentwurf zum Haushalt 2023 setzt ein klares Zeichen, dass Bayern auch im laufenden Jahr kraftvoll in Bildung investiert. Im Vergleich zum Vorjahr stehen dafür 2,7% mehr Finanzmittel zur Verfügung, insgesamt fallen rund 21 % des Landeshaushalts von 71 Milliarden auf den Bereich des Kultusministeriums. Allein zum Schuljahr 2023/24 sollen nochmals 1152 neue Lehrerplanstellen geschaffen werden. Bayerns Schulen haben in der Pandemie und bei der Beschulung der aus der Ukraine geflüchteten Kinder und Jugendlichen Großes geleistet. Daher sollen die Unterstützungsangebote für Lehrkräfte und Schulleitungen u. a. mit folgenden Investitionen weiter ausgebaut werden:

  • Ausbau der Multiprofessionalität an Schulen (durch 50 neue Stellen für Schulsozialpädagogen – zusätzlich zu den seit 2018 bereits geschaffenen 500 Stellen im Bereich Schulsozialpädagogik/Schulpsychologie)
  • 5,5 Mio. Euro für Differenzierungskräfte an Förderschulen
  • 21. Mio. Euro für Schulassistenzen im Schuljahr 2023/24 (v.a. an Grund- und Mittelschulen)
  • 400 Stellen für Verwaltungsangestellte (zusätzlich zu den seit 2018 bereits geschaffenen 355 Stellen)
  • Umsetzung erster Schritte zur Einführung von A13 als Eingangsamt auch an Grund- und Mittelschulen. Hierfür stehen ab 01.06.2023 17 Mio. Euro als Jahresvolumen zur Verfügung.

NEUE ANGEBOTE ZUM QUEREINSTIEG

Aufgrund der erhöhten Bedarfssituation weitet das Kultusministerium die Angebote zum Quereinstieg an verschiedenen Schularten zum Schuljahr 2023/24 deutlich aus.

  • Der Quereinstieg richtet sich an junge Menschen ohne Lehramtsstudium, welche einen Universitätsabschluss (Master/Magister/Diplom) in Fächern vorweisen, die an Schulen in Bayern unterrichtet werden oder eng damit verwandt sind. Aufgrund des hohen Praxisbezugs an der Mittelschule und an beruflichen Schulen ist dort auch der Quereinstieg mit einem Fachhochschulabschluss (Master) möglich.
  • Die Angebote stehen Absolventinnen und Absolventen der aktuellen Prüfungsjahrgänge ebenso offen wie Personen, die bereits in einem anderen Beruf tätig waren.

Quereinstieg – Möglichkeit 1: Teilnahme am Vorbereitungsdienst

Alle Quereinsteiger werden – i. d. R. im Rahmen des zweijährigen Vorbereitungsdienstes – umfassend auf ihre neue Aufgabe vorbereitet und durchlaufen dabei ein intensives pädagogisches Qualifizierungsprogramm, das speziell auf die Anforderungen und Bildungsziele der jeweiligen Schulart zugeschnitten ist. Es umfasst Theorie- und Praxisanteile, beispielsweise mit eigenverantwortlichem Unterricht und mit Hospitationsstunden bei Seminarlehrkräften bzw. erfahrenen Kolleginnen und Kollegen.
Der Vorbereitungsdienst wird – wie bei Bewerberinnen und Bewerbern mit grundständigem Lehramtsstudium – mit dem zweiten Staatsexamen abgeschlossen. Anschließend ist – bei Vorliegen der (beamtenrechtlichen) Voraussetzungen – eine Einstellung auf Planstelle bzw. die Verbeamtung möglich.

Möglichkeiten zum Quereinstieg über den Vorbereitungsdienst bestehen zum neuen Schuljahr 2023/24 für das Lehramt an Mittelschulen, an Förderschulen sowie für bestimmte Fächer an Gymnasien und beruflichen Schulen.
Detaillierte Informationen zum Quereinstieg über den Vorbereitungsdienst (einschl. Bewerbungsfristen) finden Sie unter www.einstieg.bayern.

Quereinstieg – Möglichkeit 2: Entfristung und Praxiseinstieg an der Mittelschule

Zusätzlich zum Quereinstieg über den Vorbereitungsdienst gibt es an der Mittelschule künftig die Möglichkeit einer Entfristung mit anschließendem sog. Praxiseinstieg.
Das Programm für die Mittelschule richtet sich an Personen, die

  • über einen Universitäts- bzw. Hochschulabschluss (auf Masterniveau) verfügen,
  • insgesamt mind. zwei Jahre als Team-, Aushilfs-, Willkommens- oder Unterstützungskraft (davon mind. ein Jahr mit mehr als der Hälfte ihrer Arbeitszeit an der Mittelschule) tätig waren, sowie
  • die Teilnahme an zwei Fachdidaktik-Fortbildungen vorweisen können.

Die Voraussetzungen bzw. die Eignung werden durch das zuständige Schulamt geprüft.

In Planung befindet sich der sog. „Praxiseinstieg“ als Weiterqualifizierung nach dem Entfristungsprogramm mit dem Ziel des Erwerbs einer vollen Lehramtsbefähigung (einschl. möglicher Verbeamtung).

Vorlese-Funktion

Das bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus stellt auf seiner freizugänglichen Website eine Vorlesefunktion zur Verfügung. Beim Aktivieren dieser Funktion werden Inhalte und technische Cookies von dem Dienstanbieter Readspeaker geladen und dadurch Ihre IP-Adresse an den Dienstanbieter übertragen.

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