Verkehrserziehung in der Schule Innovative Schulprojekte erhalten Förderpreise

Das Fahrradprojekt der Franz-Oberthür-Schule in Würzburg (Unterfranken) überzeugte die Jury und erhält den Förderpreis „Innovative Verkehrserziehung in der Schule“ 2020. Der Förderpreis wird von der Landesverkehrswacht Bayern e.V. und der TÜV SÜD Stiftung bereits zum neunten Mal vergeben.
Die Franz-Oberthür-Schule – Städtisches Berufsbildungszentrum I in Würzburg wird für ihr nachhaltiges Fahrradprojekt ausgezeichnet und erhält den ersten Preis, der mit 2.000 Euro dotiert ist. Die Schülerinnen und Schüler aus den Berufsintegrationsklassen setzten unter fachkundiger Betreuung der Lehrkräfte alte und kaputte Fahrräder wieder instand. Gleichzeitig erlernten sie im Deutschunterricht die Verkehrsregeln. Zum Abschluss des Schuljahres absolvierten alle Jugendlichen auf dem Verkehrsübungsplatz unter Anleitung durch die Verkehrserzieherinnen und -erzieher der Polizei die Radfahrprüfung. Die instandgesetzten Fahrräder dürfen die Jugendlichen behalten. Der erste Preis wurde von Herrn Ministerialdirigent Walter Gremm aus dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus an den stellvertretenden Schulleiter Herrn Ralf Geisler und sein Team überreicht.
Weitere Preise
„Verkehrserziehung – und jetzt erst recht!“ heißt das mit dem zweiten Preis bedachte Projekt der Freiherr-von-Ickstatt-Realschule aus Ingolstadt (Oberbayern). Die MINT-Tutoren der Schule erarbeiteten Grundlagen zum Thema „Mein Fahrrad, die Physik und ich“. Für den Unterricht wurden interaktive Lernbausteine entwickelt. Die Ergebnisse wurden allen Schülerinnen und Schülern digital zur Verfügung gestellt. Zusätzlich entwickelten die MINT-Tutoren ein ABC für Verkehr und Sicherheit. Das Ergebnis kann über den QR-Code abgerufen werden. Außerdem wurde noch das Dominospiel „Das verkehrssichere Fahrrad“ entwickelt, das unkompliziert im Unterricht eingesetzt werden kann. Aus den Händen von Horst Schneider, Vorstand der TÜV SÜD Stiftung, erhielten die Vertreter der Schule ihre Urkunde und ein Preisgeld über 1.500 Euro.
Die Grundschule Veitshöchheim (Unterfranken) wird für ihr Projekt „Verkehrserziehung mit dem PADLET“ ausgezeichnet. Während der Pandemie hat die Grundschule ein eigenes digitales Unterrichtskonzept entwickelt, das sowohl im gewöhnlichen Unterricht, als auch mit geteilten Klassen Verkehrserziehung ohne Einschränkungen ermöglicht. Die Kinder nutzten dafür ein digitales Lernprogramm sowie als Kernstück für die Verkehrserziehung das PADLET. Das PADLET ist eine Art digitale Pinnwand im Internet, das die Lehrkräfte selbst gestalten und bestücken können. Der Vizepräsident der Landesverkehrswacht Bayern, Peter Starnecker, gratulierte der Schulleitung zum dritten Preis und zu 1.000 Euro Preisgeld.
Den Anerkennungspreis, dotiert mit 500 Euro, verlieh der Vizepräsident der Landesverkehrswacht Bayern Wolfgang Gerstberger an die Grundschule Augsburg Herrenbach (Schwaben) für ihr Projekt „Kinder der Fahrradstadt 2020“. Das Projekt begann bereits im Jahr 2015. Die Schülerinnen und Schüler sollten an das Fahrrad als umweltfreundliches Transportmittel herangeführt werden. In der Fahrrad-AG wurden die Kinder angeleitet, sich selbst um die Instandhaltung und Verkehrssicherheit der Fahrräder zu kümmern. In der ersten Klasse beginnen im Schonraum die Übungen mit Laufrädern. Ab der zweiten Klasse werden die Schülerinnen und Schüler mit Verkehrsregeln und Verkehrszeichen vertraut gemacht sowie die Schonraumübungen intensiviert. In der dritten Klasse wird der Fokus auf die Instandhaltung und Verkehrssicherheit der Fahrräder gelegt. In der vierten Klasse erfolgt die Ausbildung in der Jugendverkehrsschule durch die Verkehrserzieherinnen und -erzieher der Polizei.
Innovativer Preis für nachhaltige Aktionen
Die Landesverkehrswacht Bayern und die TÜV SÜD Stiftung loben den Förderpreis „Innovative Verkehrserziehung in der Schule“ seit 2012 aus. Teilnehmen können Klassen oder Kurse aller Grund- und Mittelschulen, Förderschulen, Realschulen, Wirtschaftsschulen, FOS/BOS, Gymnasien und Berufsschulen in Bayern.
Vergeben wird jährlich ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 5.000 Euro. Dieses soll wie folgt verwendet werden:
- Unterstützung der Lehrkraft, der Schule oder der Klasse zur Weiterentwicklung des Konzeptes;
- Finanzierung einer Evaluation, um die erfolgskritischen Faktoren zu hinterfragen oder
- Unterstützung bei der Aufbereitung und Auswertung des Konzeptes an anderen Schulen und Schularten.
Weitere Informationen
- Internetauftritt der Landesverkehrswacht Bayern e.V.
- Teilnahmebedingungen am Förderpreis „Innovative Verkehrserziehung in der Schule“
- Infos rund um das Thema Verkehrserziehung auf der Homepage des Staatsministeriums
Stand: 20. Juli 2021 / Bild: Landesverkehrswacht Bayern e.V.