SINUS-Grundschullehrkräfte: Staatssekretär Huber zu Besuch bei Regionaltagung

Seit dem Jahr 2009 gibt es das Programm SINUS an Grundschulen. Zentrales Anliegen des Programms ist die Unterrichtsentwicklung im Fach Mathematik. Rund 150 bayerische Grundschulen erarbeiten innovative Ansätze im Bereich des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts und erproben diese in der schulischen Praxis. Besonders im Fokus: die individuelle Förderung der Schüler.
Das Projekt befindet sich aktuell in der zweiten Programmphase, die sich mit dem Bereich „Erkennen von Lernschwierigkeiten in der Mathematik“ befasst. Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen sichern die Qualität und geben den SINUS-Lehrkräften wertvolle Hilfestellung für den Unterricht.

Der bayerische Kultusstaatssekretär Dr. Marcel Huber würdigte bei der Fortbildungsveranstaltung der oberbayerischen SINUS-Grundschullehrkräfte in Grünwald die teilnehmenden Schulen. „Sie sind gewissermaßen die Motoren der Unterrichtsentwicklung im MINT-Bereich“, so Huber. Im Interview spricht er über die guten Erfahrungen mit SINUS.
Zum April 2011 gibt es für weitere Grundschulen die Möglichkeit, sich für die Teilnahme an SINUS zu bewerben. Anmeldeschluss ist der 25. Februar 2011.
Mehr Informationen zu SINUS: http://www.sinus-an-grundschulen.de
Interview mit Kultusstaatssekretär Dr. Marcel Huber

Herr Staatssekretär, warum ist eine solche Tagung so wichtig?
Dr. Huber: Vor allem das große Engagement der Lehrkräfte begeistert mich. Die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer setzen aktuellste didaktische Erkenntnisse um. Ich meine: Das ist die beste Voraussetzung, um bei den Kindern Interesse und Freude an Mathematik und Naturwissenschaften zu wecken.
Wenn die Schülerinnen und Schüler die Mathematik nicht als lebloses System aus Zahlen, Formeln und Gesetzen sehen, sondern als Fach, das Kreativität anregt, das zum Knobeln und Problemlösen einlädt, werden sie auch viel Spaß daran haben.
Warum braucht es Programme wie SINUS?
Dr. Huber: Wir erinnern uns noch: Vor mehr als 10 Jahren haben uns in Deutschland – in Bayern etwas weniger heftig – Studien wie TIMMS und PISA auf Defizite im Unterricht, aber auch in den MINT-Fächern hingewiesen. In der Folge wurden bundesweite Programme entwickelt, die die Effektivität des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts steigern sollten: SINUS-Transfer – und seit 2009 das Anschlussprojekt.SINUS an Grundschulen.
Die Ergebnisse der jüngsten PISA-Studie zeigen: Die eingeleiteten Maßnahmen greifen. In Mathematik und den Naturwissenschaften erzielte Deutschland deutlich überdurchschnittliche Ergebnisse. Wir gehören damit in beiden Bereichen zur Spitzengruppe!
Welche Bedeutung hat SINUS an Grundschulen?
Dr. Huber: Es freut mich sehr, dass es SINUS seit 2009 auch für die Grundschulen gibt! Hier legen wir die Basis der Bildung unserer Kinder. Ein starkes und stabiles Fundament ist die Voraussetzung für Erfolg in der Schule und im Beruf – auch in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern.
Was ist das Besondere an dem Programm?
Dr. Huber: SINUS setzt unter anderem einen Schwerpunkt auf Unterrichtsformen, die Schüler aktivieren. Das Programm trägt allen Problembereichen Rechnung, die im MINT-Unterricht auftreten können: Lernschwierigkeiten erkennen, gute Aufgaben stellen, aber auch Entdecken, Erforschen, Erklären. Diese wurden empirisch ermittelt. Zu jedem Problembereich unterstützen Handreichungen die Weiterentwicklung des Unterrichts. Grundschullehrkräfte, die spezielle Problembereiche in ihrer Schule erkannt haben, können so systematisch daran arbeiten – SINUS leistet damit einen erheblichen Beitrag zur Qualitätssteigerung des MINT-Unterrichts.
(10.02.2011)