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Willkommenskultur

Umgang mit Flüchtlingskindern in der ersten Woche ihres Schulbesuchs

„Unsere Schulen, vor allem die Grund- und Mittelschulen sowie die Berufsschulen, erbrin-

gen derzeit enorme Leistungen, um junge Menschen in sehr schwierigen Situationen zu

unterrichten. Gemeinsam mit den Schulen arbeiten wir daran, den jungen Flüchtlingen

und Asylbewerbern Chancen in Bayern zu eröffnen.“

(Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle, 17.10.2014)

Dieses Geheft stellt konkrete Vorschläge für den Umgang mit Flüchtlingskindern in ihren

ersten Schultagen vor. Die gesammelten Anregungen beziehen sich v. a. auf jüngere Kinder

an Grund- und Mittelschulen mit sehr geringen Kenntnissen der deutschen Sprache. Für

ältere Schülerinnen und Schüler müssten diese Tipps entsprechend an die jeweilige Al-

tersstufe angepasst werden.

Die Vorschläge wurden von Lehrkräften mit großer Expertise in den Bereichen Diversität,

Deutsch als Zweitsprache, Erfahrungen mit Übergangsklassen und interkultureller Ausbil-

dung entwickelt und erprobt.

„Herzlich willkommen!“

Im

Eingangsbereich

befinden sich

Begrüßungsformeln

in verschiedenen Sprachen, von

Schülerinnen und Schülern gestaltet. Wenn auch nicht alle möglichen Sprachen erfasst

werden können, so steigt doch mit der Anzahl die Wahrscheinlichkeit, dass die Mutter-

sprache der neu ankommenden Kinder und Jugendlichen sich darunter befindet.

Das

Schulpersonal

(Kollegium, aber auch Verwaltungskräfte, Hausmeister, …) ist darüber

informiert

, dass Familien mit Kindern ohne Kenntnisse der deutschen Sprache ins Haus

kommen.

Im

Kollegium

ist bekannt, wer über

Sprachkenntnisse

verfügt, die im Kontakt mit den

neuen Familien hilfreich sein könnten.

Die Schulleitung pflegt und unterstützt eine enge

Zusammenarbeit

aller betroffenen

Lehrkräfte

mit den

Eltern

.

Die Schülerin/der Schüler

lernt

das

Schulhaus kennen

.

 Führung durch das Haus mit Wortkarten und Sprechübungen

(eventuell mit Mitschülerinnen und Mitschülern; auch Sporthalle, Pausenhof,

Mensa, Fachräume, Schulgarten, etc. besichtigen)

 Kennenlernen der Schulfamilie

(z. B. Schulleitung, Verwaltungskräfte, Hausmeister, etc.)

Im Idealfall steht (neben der Klassenlehrkraft) noch eine weitere feste

Bezugsperson

zur

Verfügung, die die Schülerin oder den Schüler unterstützt (Patin/Pate, Coach, eventu-

ell ehrenamtliche externe Partner). In vielen Orten gibt es bereits

private Initiativen

aus

der Bevölkerung, die die Flüchtlingskinder und ihre Familien unterstützen. Auch bereits

integrierte Personen mit derselben Muttersprache können in die Beratung einbezogen

werden.

Willkommenskultur

in der Schule