Table of Contents Table of Contents
Previous Page  8 / 20 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 8 / 20 Next Page
Page Background

DiesesJahr

fandendie

Schulspiel·

tageder

Realschulen

in Erlangen

statt.

Die Volksschulen führen ihre Schulspieltage auf

regionaler Ebene durch; heuer waren

Oberfranken und die Oberpfalz an der Reihe.

satorischen Gründen nicht

einladen."

Seit 1985 gibt es auch

Schulspieltage der Real–

schulen, die von der "För–

dergemeinschaft für das

Schulspiel an Realschulen

in Bayern" organisiert wer–

den. Wie groß das Interes–

se am Theaterspielen in–

zwischen ist, läßt sich dar–

aus ersehen, daß im letzten

Schuljahr das Wahlfach

Schulspiel von 3484 Schü–

lerinnen und Schülern an

228 Realschulen gewählt

wurde.

An den Volksschulen

führt man unter dem Motto

"Schüler spielen für Schü–

ler" alljährlich Schulspiel–

tage in verschiedenen Re–

gierungsbezirken durch, in

diesem Jahr in Oberfran–

ken und der Oberpfalz.

1900 Schüler aus 177

Volks- und Sondervolks–

schulen stellten auf regio–

nalen Schulspieltagen ihr

schauspielerisches Talent

unter Beweis.

Gelegenheit, auch ein–

mal mit außerbayerischen

Theatergruppen

zusam–

menzukommen, bietet die

Veranstaltung "Schulthea–

ter der Länder", die in die–

sem Jahr in Samberg statt–

fand. Schüler aus der ge–

samten

Bundesrepublik

zeigten dort vom 20. bis

25. September ihre Pro–

duktionen. Bayern war

durch das Gymnasium

bei St. Stephan in Augs-

burg vertreten. Man führ–

te Bertolt Brechts Lehrstück

"Der Neinsager" auf, das

auch schon bei den dies–

jährigen Schulspieltagen in

Fürstenfeldbruck zu sehen

gewesen war.

Für die Weiterent–

wicklung des Schul–

spiels in den ver-

schiedenen Schul–

arten sind in den

letzten Jahren gün–

stige Voraussetzun–

gen geschaffen wor–

den. An den Real–

schulen und Gym–

nasien steht das

Schulspiel als Wahl-

fach mit ein bis

zwei Wochenstunden

gleichrangig

neben

Chor, Or–

chester und

Instrumen-

talmusik in

der

Stundenta~

fel. ln der Kollegstufe des

Gymnasiums kann ein

zweistündiger Grundkurs

"Dramatisches Gestalten"

eingerichtet werden, für

den es seit 1985 einen ei–

genen Lehrplan gibt. Auch

an den Grund- und Haupt–

schulen findet das Schul–

spiel in Arbeitsgemein–

schaften immer größeres

Interesse. Es stellt eine

wichtige Bereicherung des

Schullebens dar.

Warum dem Schulthea- ·

ter so große Bedeutung zu–

kommt, erläutert der Leiter

der

Fördergemeinschaft

für das Schultheater der

Gymnasien in Bayern, The–

mas Röttger: "Mit einer

Rolle übernimmt der Schü–

ler die Aufgabe, sich in die

Gefühls- und Gedanken–

welt eines anderen Men–

schen

hineinzuversetzen,

eine literarische Figur zum

Leben zu erwecken."

So gesehen fördert das

Schulspiel vor allem Aus–

druckskraft und Kreativität.

Als Gegengewicht und

Ausgleich zur reinen Wis–

sensvermittlung und Lern–

arbeit in vielen Fächern

wird daher das Schulspiel

von Schülern, Eitern und

Lehrern immer mehr ge–

schätzt.

Natürlich geht es dane–

ben auch um den Auftrag

der Schule, junge Men–

schen zu einer verantwor–

tungsbewußten und kriti–

schen Haltung zu erziehen.

Das spielt auch bei den

"Szenen zur Odyssee" der

Zwieseler Theatergruppe

eine wichtige Rolle. Die

Schüler um Gerhard Riffe–

ser entschieden sich - im

Gegensatz zum griechi–

schen Dichter - für einen

gewaltlosen Schluß. Bei

ihnen tötet Odysseus nach

seiner Rückkehr die Freier

nicht. "Wir wollten der Ge–

walt eine Absage erteilen",

meint dazu der Spielleiter.

Am Ende

seiner

Odyssee

tanzen alle Beteiligten mit–

einander einen Sirtaki.