Nachwuchsprobleme gibt
es in Zwiesel kaum. Um
Talente schon möglichst
frühzeitig zu entdecken,
spielt man bereits in den
unteren Klassen Theater.
Schon mit 13 Jahren wer–
den _schauspielerisch be–
gabte Schüler in die Thea–
tergruppe aufgenommen,
die etWa 20 Mitglieder um–
faßt. Die Stücke werden
zunächst vor den Mitschü–
lern
aufgefü~rt
und dann
vor der Offentlichkeit.
Manchmal gibt man auch
"Gastspiele" jenseits der
Landkreisgrenzen. Schon
siebenmal war die Thea–
tergruppe aus Zwiesel bei
den alljährlich stattfinden–
den Schulspieltagen der
bayerischen
Gymnasien
vertreten, zuletzt im Juli
dieses Jahres in Fürsten–
feldbruck, wo die eingangs
schon erwähnten " Szenen
zur Odyssee" mit großem
Beifall bedacht wur–
den. Bei den Schul–
spieltagen wur–
de deutlich, daß
man nicht nur in
Zwiesel engagiert Theater
spielt, sondern auch an vie–
len anderen Gymnasien.
Von diesen durften zwölf
bei den 33. Schulspieltagen
in Fürstenfeldbruck dabei–
sein und ihre Stücke einem
großen Auditorium vorstel–
len - über 400 Schülern
und Lehrern. Die Gruppen
kamen
aus
Altötting,
Landshut,
Oberhaching,
Furth, Uffenheim, Dachau,
Gilching,
Waldkirchen,
Augsburg, Kötzting, Kitzin–
gen - und Zwiesel. Neben
. Eigenproduktionen führten
sie u. a. Arthur Millers "He–
xenjagd", Luigi Pirandellos
"Sechs Personen suchen
einen Autor" oder Bear–
beitungen von Antoine de
Saint-Exuperys "Der kleine
Prinz" und Otfried Preuß–
lers "Krabat" auf.
Daneben gab es wie im–
mer Stegreifspiele, Work-
shops und Gesprächs–
kreise. Besondere Be–
deutung hat die Be–
sprechung
der
Stücke im An–
schluß an die Auf-
führung . Ziel der sehr offen
und bisweilen auch sehr
kontrovers geführten Dis–
kussionen ist es, Stärken
und Schwächen einer In–
szenierung
aufzuzeigen,
aber auch Verbesserungs–
vorschläge vorzubringen.
Paul Amtmann, Studien–
direktor a. D. und fünfzehn
Jahre lang Vorsitzender
der Landesarbeitsgemein–
schaft Schulspiel in Bayern,
charakterisiert die Schul–
spieltage so : "Sie sind für
spielbegeisterte
Schüler
und Lehrer eine gute Gele–
genheit, in einem größeren
Rahmen die eigene Thea–
terarbeit vorzustellen, Ge–
danken auszutauschen und
voneinander zu lernen."
Schulspieltage gibt es in
Bayern bereits seit über
dreißig Jahren. Schon 1957
trafen sich zum ersten Mal
Gymnasiasten aus allen
Regierungsbezirken
im
Schloß
Tegernsee
zu
den "Laienspieltagen", wie
die Schulspieltage damals
noch hießen.
Mehrere
Einrichtungen
nehmen sich seit jeher in–
tensiv des Schulspiels an.
Zum einen die "Landesar–
beitsgemeinschaft Schul-
spiel in Bayern", die vor al-
lem bei der Erstellung von
Lehrplänen und
Ric~htli-
nien
mitarbeitet,
sich sehr um die
Lehrerfortbildung
{
bemüht und ln–
formationsschrif-
ten
herausgibt.
Zum anderen die
"Fördergemeinschaft
für das Schultheater der
Gymnasien in Bayern", die
jedes Jahr die Schulspielta-
ge ausrichtet. Der derzeiti-
ge Leiter der Förderge–
meinschaft, Studiendirek-
tor Thomas Röttger aus
Weilheim, zur Organisa-
tion der Schulspieltage:
"Anmelden kann sich jedes
Gymnasium. Wir schauen
uns die Aufführungen der
einzelnen Schulen an und
entscheiden dann, wer an
den Schulspieltagen teil–
nehmen darf. Mehr als
12 Theatergruppen können
wir allerdings aus organi-
SCHULE
aktuell
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