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ausgebildet“, so Eisenreich. Diese

Lehrkräfte sind an allen Schularten

in allen Regierungsbezirken tätig.

Sie beraten und unterstützen die

Schulen bei der Weiterentwicklung

der Kooperation zwischen Schule

und Eltern und bieten Fortbildungen

für Lehrkräfte in diesem Bereich

an.

Sylvie Schnaubelt

,

KESCH-Ansprech-

partnerin für die

Realschulen in

Oberbayern-Ost,

erzählt: „Ich habe

beim Projekt KESCH

die Chance gesehen, dass Schüler,

Lehrkräfte und Eltern noch besser

zusammenarbeiten können, um

gemeinsam Lösungen für die an

uns gestellten Herausforderungen

zu finden.“ An ihrer eigenen Schule

hat Schnaubelt, die zugleich Kon- rektorin an der Dominik-Brunner- Realschule in Poing ist, gemeinsam mit der ganzen Schulfamilie ein

Konzept für die Schule umgesetzt:

„In einer internen Evaluation haben

wir zunächst einmal mit Eltern,

Lehrkräften und Schülern geklärt,

was bei uns gut läuft und wo es

Verbesserungsmöglichkeiten gibt.

Auf dieser Basis entscheiden wir –

auch mithilfe von digitalen

Abfragen. Im Moment plant die

Schulleitung gemeinsam mit

Elternvertretern, Lehrkräften und

den Schülersprechern unseren

neuen Pausenhof. Außerdem

haben wir den Elternsprechtag

zu einem ‚Miteinand-reden-Tag‘

weiterentwickelt. Das bedeutet,

dass Eltern und Lehrer nicht über,

sondern mit den Kindern sprechen.“

Wichtig ist dabei, dass es keine

Patentrezepte gibt. Jede Schule

kann ihren eigenen Weg in der

Elternarbeit finden, je nach den

Wünschen und Gegebenheiten

vor Ort. „Bei uns an der Grund- schule der Vielfalt und Toleranz in Regensburg gibt es einen relativ hohen Anteil von Kindern mit

Migrationsgeschichte“, berichtet

Christiane Kiefer, die auch

KESCH-Ansprechpartnerin für

die Grundschulen in der Oberpfalz

ist. „Deshalb ist es bei uns zum

Beispiel wichtig, dass wir zu

den Eltern dieser Kinder erst

einmal Vertrauen aufbauen

und sie sensibel an die Schule

heranführen. Ganz praktisch

geht es zum Beispiel darum, Kon-

takt zu Übersetzern herzustellen,

damit die Kommunikation leichter

wird.“

Im Münchner Umland gibt es

wieder andere Prioritäten: „Wir

befinden uns im S-Bahn-Bereich

München. Väter und Mütter

unserer Schüler sind größtenteils

ganztägig in der Arbeit. Deshalb

haben wir flexible Sprechzeiten

eingeführt. Außerdem haben

wir über eine selbst entwickelte

Schul-App die Möglichkeit ge-

schaffen, dass Eltern auch über

das Handy oder Tablet Informa-

tionen der Schule empfangen

oder auch Krankmeldungen

an die Schule senden können“,

ergänzt Sylvie Schnaubelt.

So hat jede Schule ihre eigenen

Rahmenbedingungen, die in das

Konzept zur Erziehungspartner-

schaft einfließen, das die Schulen

nach den Vorgaben des Bayeri-

schen Erziehungs- und Unter-

richtsgesetzes entwickelt haben.

Klassenelternversammlung

Mitgestaltung ist nicht auf die

gewählten Elternvertreter be-

schränkt, sie kann von allen Eltern

wahrgenommen werden. Eine gute

RECHTE DES ELTERNBEIRATS

Der Elternbeirat hat in bestimmten

Bereichen das Recht auf Mitbestimmung,

d. h. der Schulleiter kann nur mit seiner

Zustimmung entscheiden. Das betrifft

beispielsweise die Entscheidung über

einen unterrichtsfreien Tag oder die Ent-

scheidung über die Durchführung von

Schullandheim-Aufenthalten, Schulski-

kursen und Studienfahrten, sofern sie in

den einzelnen Schularten vorgesehen

sind. Das betrifft auch die Entscheidung

über Grundsätze der Festlegung der

Unterrichtszeiten oder die Entscheidung

über das Konzept zur Verwendung der

zusätzlichen flexiblen Intensivierungs-

stunden am Gymnasium. Nicht zuletzt

hat der Elternbeirat beispielsweise in der

Grundschule das Recht auf Mitbestimmung

beim Ersatz des Zwischenzeugnisses durch

ein dokumentiertes Lernentwicklungsge-

spräch. Auch viele andere Entscheidungen

sind im Benehmen oder in Abstimmung

mit dem Elternbeirat zu treffen.

8 | Schule & wir |

Schule aktiv mitgestalten – So können sich Eltern engagieren