:pazler- oder Müßiggang hält, das Ist in Wirklichkeit Unterricht vor Ort: Kinder begegnen der Natur und der Geschichte.
chen, wie es Vorräte für den
Winter suchte. Neugier und In–
teresse für die Weit kannten
keine Grenzen.
Seitdem es eine Schule für al–
le Kinder, eine Volksschule,
gibt, macht sie sich diese Neu–
gier zunutze, verknüpft die frü–
hen Erfahrungen und Erlebnisse
mit dem Unterricht, baut Beob–
achtungen aus der kindlichen
Umwelt ein. Bis ins 17. Jahr–
hundert, bis zu dem großen
Pädagogen Comenius, läßt sich
dieses Prinzip zurückverfolgen.
Mitte des 19. Jahrhunderts wur-
de dann ein eigenes Schulfach
daraus: die Heimatkunde. Von
allem Anfang an gehörte ihr die
liebe der Kinder. Heimatkun–
de, das bedeutete nämlich:
Raus aus der Schulstube, hin zu
den greifbaren, anschaulichen,
lebendigen Dingen, zu Pflan–
zen und Tieren in der Natur,
zum Schmied in die Werkstatt,
zum Müller, zum Steinmetz,
zur nahen Tropfsteinhöhle, zur
Keltenschanze, zur Pestsäule
oder zur Ritterburg.
Nicht nur bei den Kindern
stand die Heimatkunde genera-
tionenlang hoch im Kurs wie
kein anderes Fach. Lehrer und
Schulaufsicht räumten ihr den
gleichen Rang ein wie dem
Rechnen, Lesen und Schreiben :
Aber in unseren Tagen, genau–
er Ende der sechziger Jahre, ge–
riet sie in die Schußlinie. Zu der
Zeit, als Kritik zum höchsten
Bildungsgut erklärt wurde und
das "Hinterfragen" sich zum
Breitensport mauserte, wurde
man auch gegen die Heimat–
kunde ausfällig. Wer sich für
sie einsetzte, bekam Unfreund–
liches zu hören. Altmodisch
und unwissenschaftlich wurde
er gescholten, der pädagogi–
schen Blickverengung und
Zwergschulideologie geziehen,
zum Blut- und Bodenromanti–
ker gestempelt.
Verdächtig war allein schon
das Wort Heimat. Man fand in
ihm nur noch Negatives. Bisher
die liebe, vertraute Umgebung,
in der man sich geborgen fühle
te, bedeutete Heimat plötzlich
nur noch räumliche und
geistige Enge, lästige Fessel,
Borniertheit, Anpassung an alt-
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