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was zählt und sich zuletzt durchsetzt, das sind auch
im
Schul–
fomm nur die besseren Argumente
...
körbe und die paar sind schnell
voll. Wohin dann mit dem gan–
zen Mist?" Das ist ein Argu–
ment! Damit die Ordnung künf–
tig leichter fällt, beschließt das
Schulforum, einen Antrag an
den Sachaufwandsträger zu
stellen mit der Bitte, zusätzlich
vier Körbe für den Pausenabfall
bereitzustellen.
Ebenso wichtig aber ist es
t:h Ansicht aller Anwesen–
aen, bei den Schülern den Wil–
len zur Sauberkeit zu fördern .
Eltern und Lehrer versprechen,
hier nachzuhelfen . Die Schü–
lervertreter wollen ihrerseits in
den Klassen Werbung machen
für eine "Aktion sauberer
Schulhof" . Darüber hinaus
zieht Rektor H. in Erwägung,
den aufsichtsführenden Lehr–
kräften
im wöchentlichen
Wechsel zwei Schüler als Pau–
senhelfer zur Seite zu stellen.
Aber da zögern die Eltern : Kin–
der als Papiersammler und
Hilfspolizisten- das ist nicht in
ihrem Sinn.
Pausenhof-Probleme sind all–
tägliche Fälle in der Praxis
eines Schulforums. Aber nicht
immer und überall schlagen die
Wellen gleich so hoch wie in
dem Beispiel oben; denn das
Schulforum ist keineswegs nur
Klagemauer oder Pranger, son–
dern weit mehr ein Instrument,
um das Schulleben positiv zu
gestalten. Die Sitzungsproto–
kolle zeigen, wie anregend und
weitgespannt die Palette der
Themen ist, die dort zur Spra–
che kommen.
Da geht es zum Beispiel um
die große Pause. Soll sie nach
der zweiten oder dritten Unter–
richtsstunde stattfinden? Was ist
günstiger, eine lange oder zwei
kürzere Pausen? Müssen alle
Impulse
für das Schulleben
Schüler in den Hof oder darf,
wer will, im Schulhaus blei–
ben? Wie verhindert man den
Verkauf von ungesundem Zuk–
kerzeug an die Schüler? Wie
tauscht man den Cola-Automa–
ten gegen einen Milchspender
aus? Was kann man tun, damit
die Schüler auf Milch und Jo–
ghurt umsteigen?
Auch der Schulbus und die
Schulwegsicherheit sind wie-
derkehrende Themen
von
Schulforumsgesprächen.
Da
geht es um die Fahrzeiten ·der
Busse, das Aufstellen von War–
tehäuschen, die Verlegung von
Haltestellen oder um den Ein–
satz von Schulbusbegleitern
und Schülerlotsen.
Das Schulforum fördert auch
alle Arten von außerunterricht–
lichen Aktivitäten: Foto- und
Malwettbewerbe, Tanz-, Ski–
und Mofakurse, Wanderungen,
Studienfahrten,
Schulfeste,
Wettkämpfe und nicht zuletzt
die Schülerzeitung. Daneben
macht das Schulforum die Ver–
antwortlichen auf viele kleine
Ärgernisse aufmerksam, die
den Alltag belasten: ln den Gar–
deroben der Kinder fehlen zum
Beispiel Kleiderhaken, es gibt
zu wenig Schränke, oft sind sie
auch zu klein oder nicht dieb–
stahlsicher. Anderswo ver–
staubt die Turnhalle gegen En–
de der Woche immer stärker.
Sport am Freitag ist schon fast
gesundheitsschädlich. Man be–
antragt, sie öfter als bisher zu
reinigen .
An einer Volksschule gibt es
Ärger, weil die Kinder im Klas–
senzimmer Hausschuhe tragen
müssen. Es wird erwogen, die
Hausordnung entsprechend ab–
zuändern. Die Ortsvereine fei–
ern im Turnsaal der Schule der
Reihe nach ihre Faschingsbälle.
Jedes Mal ist am Tag darauf na–
türlich der Saal verräuchert und
verunre1mgt. Einstimmiger Be–
schluß des Schulforums: Be–
schwerdebrief an die Ge–
meinde!
Natürlich kommen auch
Konflikte zwischen Lehrern und
Schülern im Schulforum zur
Sprache. Da heißt es dann etwa
im Protokoll: Herr
l.
soll die
Schüler künftig nicht mehr so
anschreien. Die Schüler aber
sollen ihm auch keinen Anlaß
mehr dazu geben. Oft ist auch
der Wandertag ein ergiebiges
Diskussionsthema:
Warum
wird nur ein einziger anstatt der
vorgeschriebenen zwei abge–
halten? Erfüllen stundenlange
Busfahrten Sinn und Zweck
eines solchen Tages?
Oft tauchen im Schulforum
Wünsche und Vorschläge auf
wie diese: Der Unterricht soll
am Morgen etwas später begin–
nen, damit die Kinder dem star–
ken Berufsverkehr ausweichen
können. Anderswo wird ange–
regt,
die
wöchentlichen
Sprechstunden der
Le~r
alle
am gleichen Tag von 11 bis 13
Uhr abzuhalten : Dann könnten
die Ellern bei einer einzigen
Vorsprache gleich mehrere
Fachlehrer aufsuchen. Ein an–
deres Thema: Das alljährliche
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