W
anja, das ist die
Verkleinerung, die
Koseform
von
Iwan. Seit den Ta–
gen des zweiten Weltkrie–
ges gilt der Name Iwan bei
den Deutschen als Sammet–
bezeichnung für alles Russi–
sche, die ganze Sowjetuni–
on . Der Kosename Wanja
tauchte kürzlich in einer
Massenflugschrift
hinter
dem Eisernen Vorhang auf.
Darin machte die Sozialisti–
sche Einheitspartei den
DDR-Bürgern klar, was sie
vom Umgang zwischen den
Deutschen diesseits und
jenseits der deutsch-deut–
schen Grenze zu halten
haben :
"Mit dem Sozialismus in
der DDR und dem Kapitalis–
mus in der Bundesrepublik
Deutschland stehen sich
zwei Weiten gegenüber, die
nichts miteinander gemein
haben. Diese prinzipielle
Klarheit muß sich auch in
persönlichen Konsequen–
zen ausdrücken. Für uns ist
die Freundschaft zu
Wanj~
in Kiew
wichtig~
und tiefe–
re Herzenssache als irgend–
welche brieflichen und an–
deren Beziehungen zu Ver–
wandten und Bekannten in
der imperialistischen Bun–
desrepublik Deutschland.
Damit sind auch unsere Po–
sitionen zum Besucherver–
kehr klar."
Die Wirklichkeit an der
Zonengrenze sieht dement–
sprechend
unmenschlich
Weiter auf SeHe 12
10
Ist
Willkür und Un–
recht haben unser /
Land geteilt. Deut–
sche und Deutsche
sind einander fremd
geworden. Immer
perfekter und per–
verser wird die Ab–
schnürung. So darf
es nicht weiter–
gehen. Was kann die
Schule für die
deutsche Einheit tun?
Am 17. Juni 1953 erheben
sich Ostberliner Arbeiter
gegen den kommunistischen
Zwangsstaat und für die
deutsche Einheit.
Nurblanke
Gewalt hält
die deutsche
Teilung
aufrecht.
Aufstand in Berlin
am 17. Juni 1953:
Russisches Militär
im Einsatz gegen
deutsche Arbeiter.