

Partner der Schulen
Bei vielen Aktivitäten zur Leseförderung
spielt die Zusammenarbeit mit außerschulischen
Partnern eine entscheidende Rolle. Die Schulen
brauchen für die Entwicklung einer positiven
Einstellung zum Buch und zu Zeitschriften die
Unterstützung und das Vorbild der Eltern. Bei der
Gestaltung des literarischen Lebens an der Schule
sind in erster Linie Verlage, Buchhandel, Biblio-
theken und Medien unverzichtbare Partner der
Schulen.
So halten die öffentlichen Bibliotheken in Bayern
ein umfangreiches Angebot für Schulen bereit,
wie beispielsweise Klassenführungen, Autorenle-
sungen, Medienausstellungen, Bücherrallyes und
Bilderbuchkinos. Auch für Lesenächte, Projekttage
und Buchwochen bieten sie den richtigen Rahmen.
Und vor allem in den Ferien sind die Bibliotheken
wichtige Anlaufstellen für Schüler.
Im „Sommerferien-Leseclub in Bayern“ erhielten
Schüler beispielsweise einen Clubausweis, mit dem
sie Zugriff auf eine große Auswahl neuer spannen-
der Kinder- und Jugendbücher hatten. Wer in den
Sommerferien mindestens drei Bücher gelesen hat,
bekam anschließend eine Urkunde. Außerdem hat-
ten viele Bibliotheken eine Reihe von Workshops für
Jugendliche im Programm. In der Münchner Stadt-
teilbibliothek Neuaubing etwa unterstützte die Gra-
fikerin und Illustratorin Jule Pfeiffer-Spiekermann
Kinder ab neun Jahren bei der Verwirklichung
ihrer Comic-Ideen. Sie zeigte ihnen die wichtigsten
Techniken und Materialien des Comiczeichens und
half bei der Umsetzung ihrer ganz individuellen
Vorstellungen. Die Kinder konnten eigene Figuren
entwickeln und zum Schluss eine komplette Story
gestalten. „Frau Pfeiffer-Spiekermann hat zuerst auf
ein Flipchart Eierköpfe gemalt. Wir sollten diesen
Köpfen dann Augen und Münder geben – so, dass
der Eierkopf entweder erschrocken schaut oder
traurig oder fröhlich. Das konnten wir dann auf die
Figuren in unseren Comics übertragen“, erzählt der
elfjährige Workshop-Teilnehmer Niklas. „Die Kin-
der haben über zwei Stunden lang sehr intensiv an
ihren Comics gearbeitet“, berichtet Judith Richter,
Kinder- und Jugendbibliothekarin in Neuaubing.
Zeitschriften motivieren zum Lesen
Auch Zeitschriften machen Kindern und
Jugendlichen Spaß und motivieren zum Lesen.
Schulen dürfen Eltern beispielsweise pädagogisch
Auswahl pädagogisch-didaktisch gestalteter
Flohkiste/floh (Alterseig- nung: Hefte für Schüler der 1./2., 3./4. sowie ab der 5. Klasse): Jedes Heft der FLOHKISTE stellt ein Lehrplanthema in den Mittelpunkt. So wird eine Brücke von der Schule ins Elternhaus geschlagen. „Nicht nur die Inhalte, auch die Gestaltung und die altersgemäße Schrift- größe machen die FLOHKISTE zu einer soliden Sachunterhaltung für die Schulanfänger“, so die Einschätzung des Instituts für angewandte Kin- dermedienforschung (IfaK), Stuttgart. GEOlino (Alterseignung: ca. 9 – 13 Jahre): Die Zeitschrift bietet einen Themenmix mit einem Schwerpunkt auf Re- portagen zu zielgruppenre- levanten Themen (z. B. Na- tur, Tierwelt, Geschichte, Technik, andere Länder). Auch für den Unterricht gibt es zahlreiche Anknüpfungsmöglichkeiten sowie gute und anspruchsvolle Lesetipps und attraktive Pos- ter. Die direkte Ansprache der jungen Leser erhöht die Identifikationsmöglichkeit. Besonders positiv: Interessen von Kindern werden ernst genommen.18
Schule & wir
3 | 2015
LESEKOMPETENZ