Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  15 / 32 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 15 / 32 Next Page
Page Background

„W

as mache ich nach der Schule?“, fragt sich

Leonie Glaab aus dem oberpfälzischen

Schwandorf nach dem Erwerb des mittleren Schul-

abschlusses. Wie viele junge Erwachsene steht

die 17-Jährige vor der Frage, welchen

Beruf sie ergreifen soll. An Ideen

mangelt es ihr nicht. Wie viele Ab-

solventen hat Leonie ihre Wünsche

und Vorstellungen.

Eines aber unterscheidet Leonie

von den anderen jungen Erwachse-

nen: Aufgrund einer Hörbehinderung

und einer auditiven Wahrnehmungs- und Verarbei-

tungsstörung hat sie einen Grad der Behinderung

von 50. Für den Übergang von der Schule haben

sich Leonie und ihre Eltern Unterstützung gesucht.

Begleitet werden sie jetzt vom Integrationsfach-

dienst (IFD) Oberpfalz. In der Fördermaßnahme

„Berufsorientierung INDIVIDUELL“ soll ein

gelingender Übergang in das Berufsleben ermög-

licht werden.

Der Integrationsfachdienst unterstützt

und berät Schüler und Eltern

Matthias Frieser, Integrationsfachberater beim

IFD erläutert: „An fast allen Schulen

gibt es Jugendliche oder junge Er-

wachsene wie Leonie, die beein-

trächtigt sind. Wir unter-

stützen hier auf direktem

Weg die Schülerinnen

und Schüler sowie

deren Eltern.“

Bildungsstaatsse-

kretär Georg

Eisenreich

erklärt:

„ Junge Menschen mit sonderpädagogischem

Förderbedarf erhalten so auf ihrem persönlichen

Bildungsweg die Unterstützung, die ihren indivi-

duellen Bedürfnissen am besten entspricht.“

Integrationsfachdienste finden sich in allen

Regierungsbezirken Bayerns. Ihre Aufgabe

ist es, die Integration von

Arbeitnehmern mit Beein-

trächtigung in das Erwerbs-

leben zu begleiten. Sie stehen

dabei als Ansprechpartner für die Menschen

mit Beeinträchtigung und deren Arbeitgeber zur

Verfügung.

Erfolgreiche Zusammenarbeit

von Schule, Arbeitgeber und Elternhaus

Leonie absolviert beispielsweise zurzeit eine

Ausbildung als Kauffrau für Büromanagement.

Dank einer Telefonanlage, die speziell für die Be-

lange hörgeschädigter Menschen ausgerichtet ist,

kann die Auszubildende trotz ihres Handicaps

problemlos mit Kunden telefonieren. Außerdem

steht ihr Matthias Frieser vom IFD mit Rat und

Tat zur Seite. „Sie ist ein vollwertiges Team-

Mitglied geworden“, sagt der Geschäftsführer der

Firma Office Solutions, Darius Farahmand: „Wir

sind stolz auf sie.“

Neben den Arbeitgebern nehmen die Schulen

und deren Lehrkräfte eine Schlüsselposition im

Rahmen der möglichen Förderung ein. Sie weisen

mögliche Teilnehmer des Programms darauf hin

und unterstützen im Idealfall den Integrations-

fachdienst in seiner Arbeit.

(aw)

Fotos: StMBW

Schwerbehinderte Jugendliche können mit „Berufsorientierung INDIVIDUELL“

für bis zu sechs Monate eine professionelle Begleitung bei der Berufsorientierung

erhalten – Integrationsfachdienste helfen

Handicap?

Mit Freude

ins Berufsleben starten

Georg

Eisenreich

Erfolgreicher Start: Leonie mit Geschäftsführer Darius

Farahmand (Office Solutions)

Weitere Informationen:

www.km.bayern.de/inklusion

oder

www.integrationsfachdienst.de

15

INKLUSION