

„W
as mache ich nach der Schule?“, fragt sich
Leonie Glaab aus dem oberpfälzischen
Schwandorf nach dem Erwerb des mittleren Schul-
abschlusses. Wie viele junge Erwachsene steht
die 17-Jährige vor der Frage, welchen
Beruf sie ergreifen soll. An Ideen
mangelt es ihr nicht. Wie viele Ab-
solventen hat Leonie ihre Wünsche
und Vorstellungen.
Eines aber unterscheidet Leonie
von den anderen jungen Erwachse-
nen: Aufgrund einer Hörbehinderung
und einer auditiven Wahrnehmungs- und Verarbei-
tungsstörung hat sie einen Grad der Behinderung
von 50. Für den Übergang von der Schule haben
sich Leonie und ihre Eltern Unterstützung gesucht.
Begleitet werden sie jetzt vom Integrationsfach-
dienst (IFD) Oberpfalz. In der Fördermaßnahme
„Berufsorientierung INDIVIDUELL“ soll ein
gelingender Übergang in das Berufsleben ermög-
licht werden.
Der Integrationsfachdienst unterstützt
und berät Schüler und Eltern
Matthias Frieser, Integrationsfachberater beim
IFD erläutert: „An fast allen Schulen
gibt es Jugendliche oder junge Er-
wachsene wie Leonie, die beein-
trächtigt sind. Wir unter-
stützen hier auf direktem
Weg die Schülerinnen
und Schüler sowie
deren Eltern.“
Bildungsstaatsse-
kretär Georg
Eisenreich
erklärt:
„ Junge Menschen mit sonderpädagogischem
Förderbedarf erhalten so auf ihrem persönlichen
Bildungsweg die Unterstützung, die ihren indivi-
duellen Bedürfnissen am besten entspricht.“
Integrationsfachdienste finden sich in allen
Regierungsbezirken Bayerns. Ihre Aufgabe
ist es, die Integration von
Arbeitnehmern mit Beein-
trächtigung in das Erwerbs-
leben zu begleiten. Sie stehen
dabei als Ansprechpartner für die Menschen
mit Beeinträchtigung und deren Arbeitgeber zur
Verfügung.
Erfolgreiche Zusammenarbeit
von Schule, Arbeitgeber und Elternhaus
Leonie absolviert beispielsweise zurzeit eine
Ausbildung als Kauffrau für Büromanagement.
Dank einer Telefonanlage, die speziell für die Be-
lange hörgeschädigter Menschen ausgerichtet ist,
kann die Auszubildende trotz ihres Handicaps
problemlos mit Kunden telefonieren. Außerdem
steht ihr Matthias Frieser vom IFD mit Rat und
Tat zur Seite. „Sie ist ein vollwertiges Team-
Mitglied geworden“, sagt der Geschäftsführer der
Firma Office Solutions, Darius Farahmand: „Wir
sind stolz auf sie.“
Neben den Arbeitgebern nehmen die Schulen
und deren Lehrkräfte eine Schlüsselposition im
Rahmen der möglichen Förderung ein. Sie weisen
mögliche Teilnehmer des Programms darauf hin
und unterstützen im Idealfall den Integrations-
fachdienst in seiner Arbeit.
(aw)
Fotos: StMBW
Schwerbehinderte Jugendliche können mit „Berufsorientierung INDIVIDUELL“
für bis zu sechs Monate eine professionelle Begleitung bei der Berufsorientierung
erhalten – Integrationsfachdienste helfen
Handicap?
Mit Freude
ins Berufsleben starten
Georg
Eisenreich
Erfolgreicher Start: Leonie mit Geschäftsführer Darius
Farahmand (Office Solutions)
Weitere Informationen:
www.km.bayern.de/inklusionoder
www.integrationsfachdienst.de15
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