

S
o erklärt Maria, die die dritte Klasse an der
Pestalozzi-Volksschule Gersthofen besucht,
warum sie im Stück „Max und der Klinikclown“
eine Rolle übernommen hat. Die Theaterlehrerin
Christel Leder-Barzynski bestätigt, dass die 14
Grundschüler, die an dem Stück mitwirken, mit
großem Eifer bei der Sache sind: „Kinder spielen
gern, sie entdecken spielend ihre Umwelt. Es geht
dabei auch um die Nachahmung der Wirklichkeit
und um das Erproben von Möglichkeiten.“
Stück mit ernstem Thema
Diese Begeisterung der jungen Schauspieler kann
man im Stück spüren, obwohl es um ein ernstes The-
ma geht: Max befindet sich in einer Kinderklinik. Er
hat Krebs und weiß, dass er sehr bald sterben muss.
Zur persönlichen Betreuung bekommt jeder Patient
einen Klinikclown an die Seite gestellt. Max nennt
Schüler machen Theater!
seinen Clown „Tante Mathilde“. Tante Mathilde
ist die engste Vertraute von Max. Sie kennt seine
Gefühle und verhilft Max durch Gespräche und
Phantasiereisen zu einem Älterwerden im Schnell-
durchgang. Die Kinder waren auf der Bühne so
überzeugend, dass sie sogar die Jury des Schulthe-
aterfestivals der Länder begeistern konnten. Die
Jury lobte unter anderem die gelungene Ausein-
andersetzung mit einem ernsten Thema: „Mutig
und mit kindlicher Unbefangenheit nähern sich
die Grundschüler dem überaus schwierigen und
komplexen Spannungsfeld Leben und Tod.“ Die
Theaterlehrerin hat die Kinder mit Filmausschnit-
ten und Gesprächen gut darauf vorbereitet. „Sie ha-
ben zunächst betroffen, aber nicht traurig reagiert“,
erzählt Christel Leder-Barzynski. Die neunjährige
Maria stimmt ihr zu: „Durch das Stück können
wir sehen, wie es kranken Kindern wirklich geht.“
„Ich spiele Theater, weil man dabei ein anderes Ich sein kann. Außerdem macht es
einfach Spaß, mit den anderen zusammen auf der Bühne zu stehen.“
Foto: StMBW
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Schule & wir
3 | 2015
KULTURELLE BILDUNG