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z

E

ie Ergebnisse der PISA-

Studie, die im Dezem-

ber 2001 veröffent-

licht wurden, lösten

heftige Diskussionen

aus. Die deutschen

Schüler hatten in diesem

internationalen Vergleich beim Lesen,

in Mathematik und den Naturwissen-

schaften nur einen Platz im hinteren

Mittelfeld erreicht.

Doch es blieb nicht bei den Diskussio-

nen. Vielmehr zog die Kultusministerkon-

ferenz (KMK) unter dem Eindruck dieser

schlechten Ergebnisse Konsequenzen.

Eine davon: Man beschloss, international

erfolgreichen Ländern wie Finnland und

Kanada zu folgen, bildete Fachkommis-

sionen, denen auch bayerische Lehrkräfte

angehörten, und erarbeitete Bildungs-

standards für ausgewählte Fächer.

Die Standards für den mittleren Schul-

abschluss in den Fächern Deutsch, Ma-

thematik und die erste Fremdsprache –

Englisch oder Französisch – wurden von

der Kultusministerkonferenz im Dezem-

ber 2003 verabschiedet. Voraussichtlich

bis Ende dieses Jahres verabschiedet wer-

den: die Standards für den mittleren

Schulabschluss in Biologie, Chemie und

Physik, für den Hauptschulabschluss in

Deutsch, Mathematik und erster Fremd-

sprache sowie für das Ende der Jahr-

gangsstufe 4 der Grundschule in den

Fächern Deutsch und Mathematik.

Die von den Fachkommissionen erar-

beiteten Vorgaben benennen Kompeten-

zen und Wissensstand, die alle Schülerin-

nen und Schüler in einem bestimmten

Fach bis zu einem festgelegten Zeitpunkt

erreichen sollten. Die Kompetenzen wer-

den konkret beschrieben und durch Auf-

gabenbeispiele veranschaulicht. Vor al-

lem Bayern drängte darauf, dass nicht

Mindestanforderungen, sondern Regel-

standards festgelegt wurden, die ein

mittleres Anforderungsniveau aufweisen.

Durch den Beschluss der KMK vom De-

zember 2003 haben sich die Länder in der

Bundesrepublik Deutschland verpflichtet,

die Bildungsstandards in den genannten

Fächern anzuwenden. Damit sind sie für

alle Schularten verbindlich, an denen der

mittlere Schulabschluss nach der 10.

Klasse erworben werden kann. Für Bay-

ern sind dies die Mittleren-Reife-Züge

der Hauptschule, die Realschule, das

Gymnasium und die Wirtschaftsschule.

Bei Letzterer gelten die Bildungsstan-

dards im Fach Mathematik nur für die

Wahlpflichtfächergruppe M.

Für die Bemühungen des Kultusminis-

teriums, die Qualität an den bayerischen

Schulen weiter zu verbessern, geben die

Bildungsstandards einen Orientierungs-

rahmen vor. Sie haben vor allem Einfluss

auf die Lehrplanarbeit, die Jahrgangsstu-

fentests und die Lehreraus- und -fortbil-

dung. Bei der Erarbeitung des neuen

Hauptschullehrplans wurden die Stan-

dards z.B. bereits berücksichtigt.

Bildungsstandards können die Qualität

des Unterrichts aber nur verbessern,

wenn ihre Einhaltung regelmäßig und

systematisch überprüft wird. Für diese

Aufgabe hat die Kultusministerkonferenz

im Juni dieses Jahres das „Institut zur

Qualitätsentwicklung im Bildungswesen“

ins Leben gerufen. Das Institut, das von

den Ländern gemeinsam getragen wird,

ist an der Humboldt-Universität zu Berlin

angesiedelt. Es soll noch in diesem

Herbst seine Arbeit aufnehmen.

Die PISA-Studie hat den Blick auf andere

Länder gerichtet. Deren Erfolge gaben auch

Deutschland wichtige Anstöße.

Konsequenzen

Bildungspolitik

Regelmäßig überprüfen

D

illustration: bengt fosshag

Weitere Informationen unter:

www.km.bayern.de

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