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~iche

Bibliothek vorfindet wie die Schüler am Anton-Bruckner-Gymnasium in Straubing.

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W

enn Hermann,

der

17jährige

Gymnasiast, oder

die Hauptschüle–

rin Angela im

niederbayerischen Vilsbiburg

schmökern möchten, tun sie

das Einfachste von der Welt.

Sie gehen in die zentrale

Schulbibliothek. Aus den

13 000 Bänden suchen sie

sich im Katalog die ge–

wünschten Titel, holen die

Bücher eigenhändig vom Re–

gal und ziehen sich gleich an

Ort und Stelle mit dem Lese–

futter in eine stille Ecke zu–

rück.

leider ist dieser in Vilsbi–

burg selbstverständliche Vor–

gang woanders gar nicht

selbstverständlich . Was tun,

wenn es an einer Schule zum

Beispiel keine Bibliothek gibt,

oder wenn sie die meiste Zeit

geschlossen ist? Was tun,

wenn der Bestand veraltet, zu

dürftig oder an Dutzenden

von Standplätzen zerstreut ist?

Wenn es keinen Katalog gibt,

wo man ein gewünschtes

Buch nachschlagen und ziel–

sicher im Regal finden kann?

All das kommt leider vor.

Manches aufgeweckte . Kind

wird dann keine Leseratte.

Sein Interesse für Bücher

bleibt unterentwickelt, weil

die Lust zum lesen kein Betä–

tigungsfeld findet.

Überall dort, wo es um Er–

ziehung und Bildung geht,

sollte eine gut funktionieren–

de Bibliothek zur Stelle sein.

Aber ein so großzügiges Bü–

cherzentrum wie es Vilsbi–

burgs Gymnasium mit Stolz

seinen Besuchern zeigt, ist

anderswo noch längst keine

Selbstverständlichkeit. Schü–

lerlesebüchereien fristen lei–

der häufig ein kümmerliches

Dasein, oft genllg sogar im

Keller, Wand an Wand mit

der Heizung. Abgegriffene Ex–

emplare von Karl May sind

der eiserne Grundstock. Was

sich sonst noch so angesam–

melt hat an Jugend- und Ba–

stelbüchern aus Großvaters

Tagen, an Heldensagen, ge–

druckt in altdeutscher Fraktur,

an Technikbüchern aus der

Zeit des Zeppelins, reizt ju–

gendlichen Lesehunger nut

wenig. Zerfällt das ganze, wie

häufig, in einzelne Klassenbi–

bliotheken mit Ausleihbetrieb

einmal wöchentlich in der

großen Pause, dann kann

man von Bibliothek eigentlich

kaum mehr sprechen.

~

Neben Miniatur-Bücher-

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