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in guter Leser findet inTex-

ten die Information, die er

sucht, er kannTexte nutzen,

bewerten oder zumVergnü-

gen lesen. Doch um so weit

zu kommen, bedarf es eini-

ger Anstrengung. Zeitung lesen, im In-

ternet recherchieren, in dieWelt der Li-

teratur eintauchen, all dies lässt sich nur

dann effizient und mit persönlichem

Gewinn tun, wenn man als Kind und

Jugendlicher die Lesefähigkeit über Jah-

re hinweg aufgebaut und trainiert hat.

Doch mit der Lesefähigkeit und Lese-

lust der Kinder steht es nicht mehr zum

Besten. DerTrend der Zeit scheint vom

Lesen wegzuführen. Über 40 Prozent

der 15-Jährigen in Deutschland – ge-

nauer 29 Prozent der Mädchen und 54

Prozent der Jungen - gaben bei PISA

an, nicht zu ihremVergnügen zu lesen.

Im internationalenVergleich sind dies

auffällig hoheWerte.

täglich vorlesen, z.B. eine Gute-

Nacht-Geschichte – das macht Kinder

neugierig, selber lesen zu lernen;

Freude an Reimen,Versen, Gedich-

ten und Liedern vermitteln. Das schärft

das Bewusstsein für den Klang der Spra-

che und erleichtert später das Lesen-

und das Schreibenlernen.

Aber auch bei Schulkindern, die

schon lesen gelernt haben, können El-

tern noch viel dazu tun, dass die Liebe

zum Buch wächst:

miteinander lesen, sich in der Famili-

enrunde gegenseitig vorlesen;

zu Geburtstag,Weihnachten etc. gut

ausgewählte Bücher schenken;

mit dem Kind Buchhandlungen und

Büchereien besuchen und gemeinsam

Bücher aussuchen;

in der Familie über Bücher reden

beim Bücherkauf auf die persönli-

chen Interessen des Kindes Rücksicht

nehmen – nicht jedem liegt die klassi-

sche Jugendliteratur.

LESEFÖRDERUNG IN DER SCHULE

Auch in den Schulen wird die Leseför-

derung neu in Angriff

genommen.An

Ideen mangelt es nicht.Wenn z.B. eine

Klasse samt Lehrer mit Isomatte und

Schlafsack in der Schule übernachtet,

man sich gegenseitig vorliest und in

Wer ein Medikament einnimmt, muss zuvor den Bei-

packzettel lesen. Wer eine Rechnung überprüfen will,

muss sie lesen. Wer in einer fremden Stadt die U-Bahn

benutzt, muss den Netzplan lesen können. Lesen ist

eine Kulturtechnik, die unser gesamtes Leben durchzieht.

Dabei ist der Zusammenhang zwischen

Freude am Lesen und guten Schulleis-

tungen unbestritten. Selbst Kinder aus

einfachenVerhältnissen, die viel und

gern lesen, haben bessere Bildungschan-

cen als Kinder aus wohlhabenden Fami-

lien, bei denen das Lesen keine Rolle

spielt. Lesen fördert neben den sprachli-

chen Fähigkeiten auch selbstständiges

Denken, Konzentration,Ausdauer,

Vorstellungskraft und das Denken in

komplexen Zusammenhängen.

LESEFÖRDERUNG ZU HAUSE

Lust aufs Lesen entwickelt sich zu aller-

erst in der Familie. Schon beim Klein-

kind können Eltern durch ihrVerhalten

Weichen stellen, damit es in späteren

Jahren einmal gern zum Buch greift:

sich Zeit nehmen für das Gespräch,

anstatt das Kind vor dem Fernseher ru-

hig zu stellen;

gemeinsam Bilderbücher betrachten

und darüber reden;

Lesen

fürs Leben