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M

ichael, ein begeisterter

Schlagzeuger, kann wegen

seiner Sehstörungen dieWelt

nur in Umrissen erahnen. Rechen-

künstlerin Laura ist gehörlos. Martina

ist ein Sport-Ass, aber das Lernen fällt

ihr schwerer als anderen. Rund fünf

Prozent der bayerischen Schüler

benötigen - bei all ihren Begabungen

und Stärken - wegen bestimmter Han-

dicaps eine besondere pädagogische

Förderung.

Die meisten Kinder mit „sonder-

pädagogischem Förderbedarf“, so die

amtliche Bezeichnung, gehen an eine

Förderschule. Deren Pluspunkte sind

kleine Klassen, eine auf die Schüler zu-

geschnittene Förderung und große Fle-

xibilität bei der Unterrichtsgestaltung.

Immer wieder gibt es auch Möglichkei-

ten, von der Förderschule an eine allge-

meine Schule zu wechseln.

An der Förderschule werden die

Schüler nach einem auf ihre Bedürf-

nisse abgestimmten Lehrplan der

Grund- und Hauptschule unterrichtet.

Förderung

Flexible

Am Ende der Schulzeit können sie ge-

gebenenfalls den Hauptschulabschluss,

den Quali oder über einen M-Zug

auch den mittleren Schulabschluss er-

werben.Außerdem gibt es auch „Real-

schulen zur sonderpädagogischen För-

derung“ und sogar ein Gymnasium.

Eine wichtige Entwicklung der letz-

ten Jahre: Die drei Förderbereiche

Sprache, Lernen

sowie

soziale und emotio-

nale Entwicklung

werden zunehmend an

so genannten Sonderpädagogischen

Förderzentren zusammengefasst.

Denn da diese Gebiete in der

Praxis oft eng miteinander zu-

sammenhängen, können die Schüler so

noch intensiver gefördert werden.Auch

die Förderschulen mit den Schwer-

punkten

Sehen, Hören, körperliche und

motorische

sowie

geistige Entwicklung

haben sich zu Förderzentren weiterent-

wickelt. Über den Unterricht hinaus

bieten die Zentren kompetente Bera-

tung und arbeiten eng mit Therapeu-

ten, Ärzten, psychologischen und sozia-

len Fachkräften zusammen.

Über 17 Prozent der Kinder und Ju-

gendlichen mit sonderpädagogischem

Förderbedarf besuchen heute aber auch

allgemeine Schulen und ihre Zahl

nimmt ständig zu. In den Bereichen

Hören

,

Sehen

sowie

emotionale und soziale

Entwicklung

sind es inzwischen rund die

Hälfte aller Schüler; auch viele Kinder,

die eine sprachliche Förderung brau-

chen, werden heute schon an einer all-

gemeinen Schule unterrichtet.

Beim Besuch einer allgemeinen

Schule liegen dieVorteile vor allem

darin, dass das Kind in seinem wohn-

ortnahen Umfeld bleibt und lernt, sich

in der „Normalität“ zu behaupten. Die

Klassenkameraden wiederum gewöh-

nen sich an einen natürlichen Umgang

mit Kindern, die in mancher Hinsicht

Je früher die För-

derung beginnt,

desto größer sind

die Aussichten auf

Erfolg.

Kinder mit einer Behinderung werden heute in

Bayerns Schulen auf vielfältige Weise gefördert.

Verschiedene

Förderwege

fotos: daniel biskup