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10
5
5
%
Je älter,
desto
lahmer
ln Nord und Süd
dasselbe.Bild: Bei
den Kleinen gibt
es wenig Befrei–
ungen voin Schul–
sport, belden
Großen jede
Menge. Was Ist
mit den Teenagern
los? Machen
sich immer mehr
Gesunde einen
ruhigen Lenz oder
geht es mit zu–
nehmendem Alter
gesundheitlich
bergab?
0
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Befreiung vom Schulsport
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Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse
flußten auf diese Weise ih–
ren Stoffwechsel so günstig,
daß sie auf Medikamente ver–
zichten konnten. Sogar insu–
linspritzende Zuckerkranke
dürfen sich .neuerdings mit
Maßen sportlich tummeln:
Laufen, Schwimmen, Radfah–
ren hat sich bereits bei vielen
Patienten bewährt.
Auch über das Mädchen–
turnen denkt man heute an–
ders als früher. Dazu der
Deutsche
Sportärztebund:
Die Menstruation ist keine
Krankheit und es besteht
kein Grund, deshalb nicht am
Sport teilzunehmen. Im Ge–
genteil. Gymnastik fördert
·die Durchblutung und ent–
krampft die Muskulatur, kann
also in vielen Fällen die üb–
lichen Beschwerden lindern .
Bei starken Schmerzen ist
Sport allerdings nicht ratsam.
Die Zeit, in der man alle
Arten von Krankheiten, Be–
schwerden und Behinderun-
gen in einen Topf warf und
pauschale Sportbefreiungen ·
aussprach, sollte vorbei sein.
Noch den neuen medizini–
schen Einsichten. besteht nur
noch selten Grund, vollstän-
Weg vom Reck
bei Infektionen!
dig auf jede körperliche Be–
tätigung zu verzichten. Das
heißt aber keineswegs, alle
Patienten sollen nun blind–
lings drauflosturnen. Wer sich
nicht gesund fühlt, muß im–
mer den Arzt entscheiden
lassen. Alles andere wäre un–
verantwortlich und schädlich.
Strengstes Sportverbot gilt
zum Beispiel bei allen Infek–
tionskrankheiten. Ihre Ge–
fährlichkeit wird von Laien
gern unterschätzt und nicht
ernst genug genommen.
Denn schon " harmlose" In–
fekte wie eine fiebrige Hals-
entzündung oder ein Furun–
kel können zur Entzündung
des
Herzmuskels führen .
Kommt körperliche Anstren–
gung dazu, wird es lebens–
gefährlich. Denn der Patient
hat meistens keine Schmer–
zen und bildet sich ein, er
könne schon wieder Bäume
ausreißen. Das Beispiel des
trainierten Sportlers, der nach
einer Grippe zu früh wieder
mit Ski-Langlauf begann und
auf der Loipe tot zusammen–
brach, ist nicht erfunden. Er
hätte die ersten fieberfreien
Tage nach der Krankheit
sportlos durchhalten müssen .
Für Hausärzte ist es oft
schwierig zu wissen, was im
modernen Schulsport betrie–
ben wird und wie weit die
körperliche Belastung dort
tatsächlich geht. _ Aus ver–
ständlichem Grund zögern
sie manchmal, Teilbefreiungs–
atteste auszustellen. ln einem
solchen Fall empfiehlt es
sich, für fachkundigen Rat ei–
nen Sportarzt beizuziehen.
600 davon aus allen medizi–
nis_chen Fachbereichen gibt es
in Bayern. Die Adressen die–
ser Ärzte erfährt man beim
Bayer.
Sportärzteverband,
Nymphenburger Straße 81 ,
8000 München 19, Telefon
089/183503.
Auch eine Zusammenarbeit
zwischen Ärzten und Sport–
lehrern · wäre
wic~tig
und
wünschenswert. Sie würde
helfen, Unklarheiten:und Miß–
verständnisse .
ausz~ räumen.
Wie im folgenden Fall:
Michael humpelt mit einem
dicken
Gipsbein
durchs
Schulhaus. Er hat beim Ski–
fahren Pech gehabt. Trotz der
o.ffensichtlichen Behinderung
verlangt der Sportlehrer ein
ärztliches Attest. Michael
wundert sich und auch sein
Arzt meint, da übertreibe die
Schule denn doch etwas.
Der Wunsch des Sportleh–
rers ist aber wohlbegründet
Denn es geht hier nicht dar–
um, die Krankheit zu bestäti–
gen . Jeder kann sie ja mit
Handstand mit dem
Gipsverband?
freiem Auge sehen. Der
Sportlehrer möchte vielmehr
wissen, wie lange die Krank–
heit voraussichtlich dauern
wird und wie schwer die
Verletzung war, damit er
Michael nicht überfordert,
wenn er wieder mitturnen
darf. Es schadet nicht, wenn
vernünftige Eitern den Arzt
in solchen besonderen Fällen
von seiner Schweigepflicht
auch einmal entbinden. Arzt
und Sportlehrer sollten stets
vertrauensvoll zusammenar–
beiten, damit beide wissen,
wie sie einem erkrankten
Schüler am besten helfen
können.
Der Sportlehrer wird übri–
gens im Fall Michael auch
verlangen, daß der Ski-Inva–
lide während der Sportstun- ·
den im Turnsaal anwesend
bleibt. Das hat nichts mit
Schikane zu tun. Denn auch
Schüler, die nicht aktiv mit–
machen, sollen über den
Sportunterricht auf dem lau–
fenden sein. Sonst muß der
Sportlehrer in jeder Stunde
von vorne anfangen, wenn
jemand nach einer Krank–
heitsbefreivng wieder auf–
taucht. Auch beim bloßen
Zuschauen, als Schiedsrichter
oder bei der Hilfestellung an
den Geräten lernt man etwas.
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