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Je älter,

desto

lahmer

ln Nord und Süd

dasselbe.Bild: Bei

den Kleinen gibt

es wenig Befrei–

ungen voin Schul–

sport, belden

Großen jede

Menge. Was Ist

mit den Teenagern

los? Machen

sich immer mehr

Gesunde einen

ruhigen Lenz oder

geht es mit zu–

nehmendem Alter

gesundheitlich

bergab?

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Befreiung vom Schulsport

~~----~----~----~----~----~----r-----r---~

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Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse

flußten auf diese Weise ih–

ren Stoffwechsel so günstig,

daß sie auf Medikamente ver–

zichten konnten. Sogar insu–

linspritzende Zuckerkranke

dürfen sich .neuerdings mit

Maßen sportlich tummeln:

Laufen, Schwimmen, Radfah–

ren hat sich bereits bei vielen

Patienten bewährt.

Auch über das Mädchen–

turnen denkt man heute an–

ders als früher. Dazu der

Deutsche

Sportärztebund:

Die Menstruation ist keine

Krankheit und es besteht

kein Grund, deshalb nicht am

Sport teilzunehmen. Im Ge–

genteil. Gymnastik fördert

·die Durchblutung und ent–

krampft die Muskulatur, kann

also in vielen Fällen die üb–

lichen Beschwerden lindern .

Bei starken Schmerzen ist

Sport allerdings nicht ratsam.

Die Zeit, in der man alle

Arten von Krankheiten, Be–

schwerden und Behinderun-

gen in einen Topf warf und

pauschale Sportbefreiungen ·

aussprach, sollte vorbei sein.

Noch den neuen medizini–

schen Einsichten. besteht nur

noch selten Grund, vollstän-

Weg vom Reck

bei Infektionen!

dig auf jede körperliche Be–

tätigung zu verzichten. Das

heißt aber keineswegs, alle

Patienten sollen nun blind–

lings drauflosturnen. Wer sich

nicht gesund fühlt, muß im–

mer den Arzt entscheiden

lassen. Alles andere wäre un–

verantwortlich und schädlich.

Strengstes Sportverbot gilt

zum Beispiel bei allen Infek–

tionskrankheiten. Ihre Ge–

fährlichkeit wird von Laien

gern unterschätzt und nicht

ernst genug genommen.

Denn schon " harmlose" In–

fekte wie eine fiebrige Hals-

entzündung oder ein Furun–

kel können zur Entzündung

des

Herzmuskels führen .

Kommt körperliche Anstren–

gung dazu, wird es lebens–

gefährlich. Denn der Patient

hat meistens keine Schmer–

zen und bildet sich ein, er

könne schon wieder Bäume

ausreißen. Das Beispiel des

trainierten Sportlers, der nach

einer Grippe zu früh wieder

mit Ski-Langlauf begann und

auf der Loipe tot zusammen–

brach, ist nicht erfunden. Er

hätte die ersten fieberfreien

Tage nach der Krankheit

sportlos durchhalten müssen .

Für Hausärzte ist es oft

schwierig zu wissen, was im

modernen Schulsport betrie–

ben wird und wie weit die

körperliche Belastung dort

tatsächlich geht. _ Aus ver–

ständlichem Grund zögern

sie manchmal, Teilbefreiungs–

atteste auszustellen. ln einem

solchen Fall empfiehlt es

sich, für fachkundigen Rat ei–

nen Sportarzt beizuziehen.

600 davon aus allen medizi–

nis_chen Fachbereichen gibt es

in Bayern. Die Adressen die–

ser Ärzte erfährt man beim

Bayer.

Sportärzteverband,

Nymphenburger Straße 81 ,

8000 München 19, Telefon

089/183503.

Auch eine Zusammenarbeit

zwischen Ärzten und Sport–

lehrern · wäre

wic~tig

und

wünschenswert. Sie würde

helfen, Unklarheiten:und Miß–

verständnisse .

ausz~ räumen.

Wie im folgenden Fall:

Michael humpelt mit einem

dicken

Gipsbein

durchs

Schulhaus. Er hat beim Ski–

fahren Pech gehabt. Trotz der

o.ffensichtlichen Behinderung

verlangt der Sportlehrer ein

ärztliches Attest. Michael

wundert sich und auch sein

Arzt meint, da übertreibe die

Schule denn doch etwas.

Der Wunsch des Sportleh–

rers ist aber wohlbegründet

Denn es geht hier nicht dar–

um, die Krankheit zu bestäti–

gen . Jeder kann sie ja mit

Handstand mit dem

Gipsverband?

freiem Auge sehen. Der

Sportlehrer möchte vielmehr

wissen, wie lange die Krank–

heit voraussichtlich dauern

wird und wie schwer die

Verletzung war, damit er

Michael nicht überfordert,

wenn er wieder mitturnen

darf. Es schadet nicht, wenn

vernünftige Eitern den Arzt

in solchen besonderen Fällen

von seiner Schweigepflicht

auch einmal entbinden. Arzt

und Sportlehrer sollten stets

vertrauensvoll zusammenar–

beiten, damit beide wissen,

wie sie einem erkrankten

Schüler am besten helfen

können.

Der Sportlehrer wird übri–

gens im Fall Michael auch

verlangen, daß der Ski-Inva–

lide während der Sportstun- ·

den im Turnsaal anwesend

bleibt. Das hat nichts mit

Schikane zu tun. Denn auch

Schüler, die nicht aktiv mit–

machen, sollen über den

Sportunterricht auf dem lau–

fenden sein. Sonst muß der

Sportlehrer in jeder Stunde

von vorne anfangen, wenn

jemand nach einer Krank–

heitsbefreivng wieder auf–

taucht. Auch beim bloßen

Zuschauen, als Schiedsrichter

oder bei der Hilfestellung an

den Geräten lernt man etwas.

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