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– 2 02

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E

perten“ für den Unterricht anerkennen.Wenn Eltern

einem Lehrer das Gefühl vermitteln, dass sie ihn nicht

als Fachmann ansehen, wird er sich nur auf das Not-

wendigste beschränken. Deshalb sollte amAnfang ei-

nes Gesprächs die Lehrkraft Gelegenheit erhalten, ihre

Sichtweise des Problems darzulegen. Das heißt nicht,

dass Eltern mit ihrer Meinung hinter dem Berg halten

müssen.Aber Kritik kann man erst dann üben, wenn

man sich die Erläuterungen angehört hat und mit der

Argumentation des Lehrers nicht einverstanden ist.

Wie die Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern

funktioniert, dafür sind auch die Lehrkräfte einer

Schule mitverantwortlich.Was können sie zu einer ef-

fektiven Kommunikation mit den Eltern beitragen?

Konfliktfähigkeit

Dass Eltern sich zum Un-

terricht kritisch äußern und Lehrer den Eindruck be-

kommen, ihnen wird in die Arbeit „hineingeredet“,

kommt immer wieder vor. Entscheidend ist die Frage,

wie Lehrkräfte mit diesem „Besserwissen“ der Eltern

umgehen, ob sie es konstruktiv annehmen. Ob sie

konfliktfähig sind, d.h. mit Kritik und einer anderen

Meinung offen und souverän umgehen können.Wer

hier von vornherein abblockt und sich auf seine

„Amtsautorität“ als Lehrer zurückzieht, verhindert je-

den Ansatz einer Kommunikation.

Lassen Sie die Emotionen zu Hause.

Verlieren Sie das Ziel nicht aus den Augen: Es gilt ein Problem zu lösen.

Kämpfen Sie nicht gegen den Lehrer.

Suchen Sie mit ihm gemeinsam nach Lösungen.

Gehen Sie nicht in die Sprechstunde, um es dem Lehrer „mal zu zeigen“.

Vermeiden Sie den Eindruck, dass Sie nichts von ihm halten.

Geben Sie dem Lehrer die Möglichkeit zu Erklärungen.

Verlieren Sie sich nicht in Nebensächlichkeiten.

Erwarten Sie keine „fertigen“ Lösungen.

Versuchen Sie, sich in die Rolle des Lehrers zu versetzen.

10 „Goldene“ Regeln für Eltern

Kommunikation

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Gesprächsführung

In der Sprechstunde er-

fahren Eltern häufig Unangenehmes: Dass ihr Kind im

Unterricht stört, seine Hausaufgaben nicht macht, dass

es mehr lernen muss und an der falschen Schule ist.

Von solchen Botschaften können sich Eltern regel-

recht „erschlagen“ und in ihrem Selbstwert angegrif-

fen fühlen. Darauf sollte sich eine Lehrkraft einstellen

und entsprechend professionell reagieren. Sie sollte

versuchen, sich in die Situation von Eltern hineinzu-

fühlen, Sachlichkeit über Emotionen zu stellen und

das Gespräch in geordneten Bahnen zu halten. Das er-

warten Eltern, das dürfen sie erwarten.

Einfühlungsvermögen

Dass solche

schlechte Nachrichten eine gefühlsmäßige Belastung

darstellen, kennen wir alle. Deshalb kann es immer

wieder vorkommen, dass Eltern und Lehrer diesen

„Schlechte-Nachrichten-Gesprächen“ aus demWeg

gehen. Um dies zu verhindern, ist es ganz besonders

wichtig, wie die Nachrichten übermittelt werden.

Fühlen sich Eltern dabei in ihrer Lage verstanden?

Spüren sie, dass sie gleichwertige Gesprächspartner

sind? Wenn Eltern sie sich vom Lehrer ernst genom-

men und in ihrer Rolle als Eltern akzeptiert fühlen,

kann man das Problem anpacken: Den Sachverhalt

klären, Hilfen gemeinsam ausloten und notwendige

Änderungen vereinbaren.