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werden.

Darüber hinaus bleibt jedoch der

Anspruch auf Vermittlung von Allge–

meinwissen. „Die Schule hat meinen

Horizont enorm erweitert, selbst wenn

ich nicht mehr alles für meinen Beruf

brauche", kommt zum Ausgleich auch

einmal ein positives Urteil von Mar–

kus . An seiner ehemaligen Schule ha–

be es durchaus etliche sehr gute Leh–

rer gegeben . „So wie diese Lehrer

möchte ich später auch einmal unter–

richten und den Schülern Freude an

meinen Fächern vermitteln ."

Kritisches Bewusstsein zeigen unsere

jungen Studenten auch bei der Beurtei-

lung des Universitätsbetriebes. Das Tu–

torensystem, bei dem ältere Studenten

Tips zur Studienplanung geben, half

vielen, den Anfangsschock zu dämp–

fen . Judith warnt jedoch alle Schulab–

gänger davor, „Studium mit Party zu

verwechseln." Um nur die wirklich für

ein Studium geeigneten Studenten

herauszufinden, hätten Cora und Judith

nichts gegen Eingangstests oder Aus–

wahlgespräche einzuwenden .,,Eine ge–

wisse Selektion wäre durchaus not–

wendig", meint Cora. Auch während

des Studiums sollte durch regelmäßige

Prüfungen und vor allem eine baldige

Zwischenprüfung den Studenten früh

eine Orientierungshilfe zum Stand ih–

rer Ausbildung gegeben werden .

Trotz dieser Kritikpunkte würden sie

sich heute erneut für ein Studium ent–

scheiden, sich allerdings mehr Zeit für

die Studienwahl lassen und in mehrere

Fächer hineinschnuppern. „Wir deut–

schen Studenten haben zu Unrecht ei–

nen schlechten Ruf. Einen amerikani–

schen College-Abschluss kann man

einfach nicht mit einem deutschen

Hochschulabschluss vergleichen . Da

haben wir schon deutlich mehr Niveau

zu bieten", meint Judith selbstbewusst.

Die Verschlechferung der Berufsaus–

sichten erfüllt die angehenden Akade–

miker durchaus mit Sorge; auch Cutter

Axel, der als einziger schon Geld ver–

dient, kann sich, gerade in der Me–

dienbranche, nicht in Sicherheit wie–

gen. Die angespannte Situation auf

dem Arbeitsmarkt schlage sich, so Ju–

dith, leider auch im Verhalten der Stu-

Viele Freiheiten

denten nieder, die immer mehr Ellbo–

genmentalität und Einzelkämpfertum

an den Tag legten.

Befragt man die jungen Leute zu

ihren Zukunftsplänen, so wird deut–

lich, dass sie auf jeden Fall für alle

eventuellen Veränderungen in ihrer

beruflichen Laufbahn offen bleiben

wollen. Sportstudentin Cora wünscht

sich eine Arbeit mit möglichst vielen

Freiheiten und viel Abwechslung. Sie

könnte sich auch vorstellen, Trainer–

stunden oder Kurse an der Volkshoch–

schule zu geben . Die angehende Juris–

tin Judith möchte auf jeden Fall mit

Menschen zu tun haben. "Das Wort,

das mein Studium prägt und vielleicht

auch meine Zukunft, ist 'Flexibilität' .

Man muss manchmal einen Traum

aufgeben, um sich einen neuen zu

schaffen", bringt sie es optimistisch

auf den Punkt.

D

SCHULE

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