öglichkeiten
und den wesentlichen Fächern des
gymnasialen Kanons, insbesondere
Deutsch, den Fremdsprachen und Ma–
thematik, wieder mehr Bedeutung ver–
liehen. Die jetzigen Änderungen set–
zen diese Entwicklung fort.
Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat
sich zuletzt Ende 1995 mit der Weiter–
entwicklung der Oberstufe des
Gym–
nasiums beschäftigt. Mit welchen Vor–
schlägen sind Sie in diese Sitzung ge–
gangen?
Wie allgemein bekannt, strebe ich
schon seit längerem eine generelle
Aufwertung der Oberstufe des Gym–
nasiums an . Daß dazu die Vorfahrt
der Kernfächer gehört, habe ich von
Anfang an deutlich gemacht. Zum
zweiten habe ich die Forderung nach
einem Zentralabitur - ein Reizwort für
viele andere Länder - eingebracht,
und zum dritten wollte ich erreichen,
daß trotz allem in einem Abiturfach
der persönlichen Neigung des Kolleg–
stufenschülers Rechnung getragen
wird. Daher strebte ich fünf statt vier
Prüfungsfächer an.
Sind Sie zufrieden mit dem, was letzt–
lich vereinbart wurde?
Unter der Prämisse, daß Bayern als
selbständiges Land nicht in ein zu star–
kes Korsett gezwängt werden will und
wir deswegen in Kauf nehmen müs–
sen, daß wir auch den anderen nicht
die Korsettstangen beliebig eng anzie–
hen dürfen, bin ich zufrieden. Wir
hatten ja schon immer auf ein hohes
Niveau gesetzt und brauchen deswe–
gen nur geringe Änderungen vorneh–
men. Ein wesentlicher Fortschritt be–
steht darin, daß jetzt in allen Ländern
Deutsch oder eine Fremdsprache so–
wie Mathematik oder eine Naturwis–
senschaft Abiturfächer sein müssen .
Neu für die bayerischen Schüler wird
sein, daß Deutsch, Mathematik und ei–
ne Fremdsprache .nun nicht nur durch–
gängig zu belegen; sondern auch ein–
zubringen sind. Ebenfalls neu ist die ·
Möglichkeit, daß im laufe der Kurs–
phase fachübergreifende Angebote
genutzt werden können . Nicht durch–
gesetzt haben wir uns mit den fünf
Abiturfächern; aber mit der Vereinba–
rung, daß die aus einem sogenannten
fünften Element erzielten Punkte dazu–
kommen können, haben wir einen Ein–
stieg erreicht.
Heißt das, manche bayerischen Abitu–
rienten werden in Zukunft vier Abitur–
leistungen haben, andere fünf? Und
wie wird das zusammengerechnet?
Meine Konzeption geht dahin, daß
die im Moment höchsterreichbare
Zahl von Punkten nicht angehoben
wird, sondern sich gegebenenfalls
statt auf vier auf fünf Elemente in
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SCHULE
aktuell
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