Historische Bauwerke Im Modell schufen Hauptschüler und
Lehrer für den 1150. Geburtstag der Marktgemeinde Groß–
ostheim.
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Rehdorf bis zu den Theater-
~,;vochen
des Gymnasiums
Traunreut tauchten in Wort
und Bild kulturelle Höhepunk–
te aus der Versenkung auf.
An ungezählten Beispie–
len wurde sichtbar, wie Lehrer
über ihr Stundensoll hinaus,
freiwillig und ohne nach Be–
zahlung zu fragen, Kinderher–
zen für das Schöne begeistern.
Weder durch lange Schulwege
noch durch Wartezeiten, we–
der durch Prüfungsvorberei–
tungen noch Freizeit- und Ta–
schengeldopfer lassen sich die
jungen Kunstfreunde von den
freiwilligen
Arbeitsgruppen
abhalten. Allein an den Real–
schulen Bayerns singen 11 000
Buben und Mädchen im Schul–
chor. Andere treibt es zur In–
·trumentalmusik, zum Schul–
spiel, zum Fotokurs, zum
Zeichnen, Malen oder Werken.
Außerhalb von Stundenplan
und regulärem Unterricht neh–
men sie sich Zeit, treffen sich
am Nachmittag, haben Muße
für die Musen. Sie tun es aus
Freude, einfach weil es ihnen
Spaß macht.
Die Lehrer fördern diese
Zuneigung; denn so die Frei–
zeit zu verbringen, ist wertvoll.
Liebhaber-Kunst am Nach–
mittag sichert, erweitert und
vertieft Lernziele, die auch der
musische Unterricht anstrebt,
für die aber oft nicht genügend
Zeit bleibt. Selbständiges Ge–
stalten und Formen, der Um–
gang mit Farbe und Werkstoff
wecken schöpferische Kräfte
und geben Einblick in die Ge–
setze des Schönen. Singen und
Musizieren, das macht nicht
nur Spaß, es belebt auch die
Phantasie, entwickelt den
Kunstverstand und kultiviert
den ganzen Menschen.
Ziel der Anstrengung ist
nicht Virtuosentum, nicht der
zwölfjährige Konzert- und
Bühnenstar. In Wahrheit geht
es darum, Brücken zu schla–
gen. Gemeint sind die Brücken
zwischen dem Reich des Schö–
nen und dem Anspruch des
Alltags, die Brücken zwischen
Verstand und Phantasie, zwi–
schen bildhaftem Begreifen
und begrifflichem Denken,
zwischen
künstlerischem
Schauen und materiellem
Zweck. Der Umgang mit den
Musen verbindet den Schon–
raum Schule mit der Welt der
Erwachsenen, baut Brücken
zwischen Pflicht und Freizeit,
zwischen Schule und Familie,
Lehrer und Schüler.
Den guten Ton treffen
diese Kinder aus Würzburg.
Sie musizieren für sich
;..._--------------~
und die Schule, weil es
Ihnen Spaß macht. Seite 10
Die musischen Freizeit–
aktivitäten verhindern, daß
Schule und Schüler im luftlee–
ren Raum schweben. Wenn
Schülerkunst bei Ausstellun–
gen und Konzerten, in Kir–
chen und Krankenhäusern, in
Gemeindesälen und Turnhal–
len, nicht nur im Inland, son–
dern auch im Ausland sichtbar
und hörbar wird, schließt sich
eine Kluft: Nicht länger leben
Schule und Öffentlichkeit iso–
liert nebeneinander.
Obwohl das bayerische
Kultusministerium künstleri–
sche Schülerleistungen mit
Preisen auszeichnet, blühen sie
allzuoft nur im ver–
borgenen. Fotogra–
fen und Presseleute
sind selten zur Stelle, wenn es
Erfreuliches aus den Schulen
zu berichten gibt. Unsere jun–
gen Musiker, Maler, Bild–
hauer, Laienspieler und son–
stigen Künstler aller Art ha–
ben mehr Aufmerksamkeit
verdient. Deshalb widmet
ihnen S
&
W dieses Sonder–
heft. Es enthält nur Kostpro–
ben, wirft einige Streiflichter
auf die Fülle, die Vielfalt und
Schönheit ihrer Leistungen. Es
geht aber nicht nur darum,
den vielen begeisterten Musen–
jüngern und ihren engagierten
Lehrern ein Denkmal zu set–
zen. Die folgenden Seiten
möchten auch zur Nachah–
mung anregen. Sie möchten
ermuntern zum Umgang mit
den Musen, zum Brückenbau
in die Welt der Kunst.
e
Theater ln der Schule
wie man slch's wünscht:
Nicht nur ln Ruhpolding
{Bild links), sondern überall
ln Bayern begeistern Schüler
als Schauspieler.
Seite 6
Knipsen kann
Jeder. Aber gut fotografieren
Ist eine Kunst. Bei
Schülern und Lehrern hat
sie viele Freunde. Seite 14
Figuren aus ·
Holz und Pappe: Schülerhände
stellen sie nicht nur her,
sondern erwecken sie auch
zum Leben.
Seite 22
..Ausweglosigkeit« heißt
diese Steinplastik.
Sie Ist das Freizeit–
Werk einer Bamberger
Gymnaslastln. Seite 18
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