S&W–
Ratgeber:
Sicherzur
Schule
Am Montag
leben Kinder gefährlich
Der Montag ist der schwarze
Tag. Hier häufen sich die Un–
fälle auf dem Schulweg. Die
tägliche Gefahr ist am größten
zwischen 7 und 8 und von 11
bis
14
Uhr. Rund 80% aller
Schulwegunfälle ereignen sich
in diesen Stunden.
Wußten Sie, daß auffällig
mehr Schüler auf dem Heim–
weg verunglücken? Vom stun–
denlangen Stillsitzen angestau–
ter Bewegungsdrang macht sich
Luft in gefährlichen Straßen–
spielen. Dazu kommt: Auch
Schüler sind auf dem Nachhau–
seweg abgespannt.
Die Gefahr wächst mit der
Entfernung vom Schulhaus :
Nur ein Viertel aller Unfälle
ereignet sich in Schulnähet
Schilder, Schülerlotsen und ge–
schützte Übergänge machen
diesen Bereich relativ sicher.
Sieben- und Achtjährige sind
am meisten gefährdet: Der
Übergang von der behüteten
ABC-Schützen-Zeit kommt für
sie zu plötzlich .
Unfallursache Nr.
1
ist: Kin–
der laufen an ungesicherten
Stellen über die Straße. Erhöhte
Gefahr besteht auch, wenn
Kinder hinter parkenden Au–
tos auf die Fahrbahn treten.
Die Hauptsünden der Auto–
fahrer sind: Sie mißachten Ver–
kehrszeichen, sie nehmen zu
wenig Rücksicht auf Fußgänger,
sie fahren zu schnell.
"Paß auf!"
genügt nicht
Wie helfen Eltern, den Schul–
weg sicher zu machen?
e
Verkehrserziehung beginnt
beim Kleinkind.
e
Erklären Sie Ihrem Kind,
noch ehe es zur Schule geht,
die Verkehrszeichen.
e
üben Sie mit Ihrem Kind,
die Straße richtig zu überque–
ren.
e
Gehen Sie mit Ihrem Kind
öfter den Schulweg ab. Wäh–
len Sie den sichersten Weg,
nicht den kürzesten: Ampeln
und Zebrastreifen schützen Ihr
Kind.
6
e
Entscheidend ist Ihr Vor–
bild. Gehen Sie also nie bei
Rot über die Straße, auch wenn
weit und breit kein Auto zu
sehen ist.
e
Reden Sie mit Ihrem Kind
über die Fehler, die andere
machen. Es muß damit rechnen,
daß viele Leute Verkehrsre–
geln mißachten.
e
Geben Sie Ihrem Kind Ge–
legenheit zu zeigen, was es
bei Ihnen gelernt hat. Lassen
Sie sich von ihm führen . So
wächst sein Selbstvertrauen.
e
Erziehen Sie Ihr Kind dazu,
sich e1indeutig zu verhalten .
An Zebrastreifen soll es vor
dem überqueren der Fahrbahn
mit erhobener Hand ein Zei–
chen geben und dem Autofah–
rer ins Gesicht sehen (Biickkon–
takt). So erkennt es, ob es
selbst gesehen wird.
e
Schicken Sie Ihr Kind nicht
zu spät zur Schule. Zeitdruck
macht nervös, unvorsichtig. Ein
Entschuldigungszettel für den
Lehrer ist besser als der Befehl
zur Eile.
e
Beobachten Sie Ihr Kind hin
und wieder unauffällig auf dem
Schulweg. Auch dann, wenn es
kein ABC-Schütze mehr ist. Sie
werden sich wundern, wie
"großzügig" es in der Regel mit
Verkehrsvorschriften umgeht.
e
Kleiden Sie Ihr Kind auf–
fällig (gelbe Mütze) : Sichtbar–
keit ist Sicherheit.
Viele helfen mit
Eltern sind nicht allein in
der Sorge um die Sicherheit
ihrer Kinder. Verkehrsunter–
richt ist seit Jahren Pflicht an
Bayerns Schulen.
Einzigartig in der Bundesrepu–
blik ist die bayerische Gemein–
schaftsaktion "Sicher zur Schu–
le - sicher nach Hause".
Mit Flugblättern und Plakaten,
Anzeigen, Funk- und Fernsehsen–
dungen setzt sie sich für den
si–
cheren Schulweg ein. Ihr ist es zu
verdanken, daß Schulwegunfälle
in Bayern 1973 (erstes Halbjahr)
um 20% zurückgegangen sind.
65An
Bayerns
Sclialen
kosten
Bücher
nicbtsW
-oder •ncbmal
docb?
ln Bayern gibt es einen durch
Gesetz verankerten Anspruch auf
kostenlose Schulbücher. Aber hin
und wieder gibt es Ärger. Aus
Unkenntnis, aus Gedankenlosigkeit,
aus Bequemlichkeit. S
&
W sagt,
was Eltern zu diesem aktuellen
Thema wissen müssen.