Pubertät
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Auch hier gilt: die Folgen konsequent den Kindern
überlassen. Eltern sollten durchaus äußern, dass ihnen
ein „Outfit“ nicht gefällt und ihre Kinder dafür von
ihnen kein Geld bekommen.Wenn die Jugendlichen
es trotzdem wollen, müssen sie es selbst finanzieren.
Wie sollen die Eltern reagieren, wenn sich Sohn
oder Tochter zurückziehen?
Zunächst mal respektvoll.Wenn die Eltern sich aber
Sorgen machen, sollten sie kleine Zeichen von Auf-
merksamkeit zeigen und behutsam nachfragen. Zum
Beispiel kann man einen Brief an sein Kind schreiben.
Was sind ernst zu nehmende Alarmzeichen, die ein
Eingreifen erfordern?
Alle massivenVeränderungen. Natürlich verändern
sich Kinder in der Pubertät, sie werden schwierig und
aufmüpfig.Aber es ist noch einmal ein großer Unter-
schied, ob jemand liest und Musik hört oder sich ins-
gesamt aus derWelt ausklinkt und plötzlich gar nicht
mehr zugänglich ist.
Alarmzeichen sind auch schulische Leistungsein-
brüche. Ich würde als Mutter regelmäßigen Kontakt
mit den Lehrern halten und mindestens vierteljährlich
nachfragen.Wenn es Anzeichen für Sucht gibt, muss
man sofort handeln und Hilfe holen.Vor
allem darf man die Konfrontation mit dem
Kind nicht scheuen. Sucht zu tolerieren,
zu hoffen, dass das vorüber geht, ist eine
Illusion.
Welche positiven Impulse können El-
tern in der Pubertät ihren Kindern geben?
Kleine Rituale pflegen wie z.B. das ge-
meinsame Essen. Eine gute Sache sind
auch gemeinsame Unternehmungen, ein
Theater- oder Kinobesuch, sportliche
Aktivitäten. Eltern können ihren Kindern
immer wieder Angebote machen, um den
Horizont zu erweitern.
Grundsätzlich gilt es, Respekt vor der
Würde des Kindes zu haben und es nicht
als Teil der Eltern zu sehen.Wenn junge
Menschen sich als eigenständige Persön-
lichkeiten respektiert fühlen, entwickeln
sie auch ein positives Selbstwertgefühl, ver-
tragen Auseinandersetzungen und über-
nehmenVerantwortung. Das heißt für die
Eltern, Distanz gegenüber ihrem Kind zu
halten, aber in Liebe.
C. Nitsch u. a. (2003):
Pubertät? Kein Grund
zur Panik!, München: Mosaik
J.-U. Rogge (2001):
Pubertät – Loslassen
und Haltgeben.
München: Rowohlt
www.elternimnetz.de www.bke-elternberatung.de www.familienhandbuch.de www.herzensdinge.de(Liebe und Sexualität)
interaktive CD-ROM +
Begleitbroschüre
„Freiheit in Grenzen“
(Erziehungstraining),
Fax: (089) 21 80-52 35,
kontakt@freiheit-in-
grenzen.org(6 Euro)
Schulpsychologische Beratung
(Auskunft durch die Schule)
Erziehungsberatungsstellen
(Adressen über das Jugendamt
im Landratsamt)
Ehe- und Familienberatungs-
stellen (im Telefonbuch oder
über das Landratsamt)
Nützliche Ratgeber
und Anlaufstellen
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